Das Geheimnis von Melody House
Handbewegung.
Durch die immer noch offen stehende Haustür kam jetzt Clint herein. “Hallo Harry! Mann, Sie sehen ja wirklich beeindruckend aus!”
“Vielen Dank”, gab Harry zurück, dann erzählte er Clint von dem Knochendiebstahl.
“Was für ein bizarrer Scheiß”, stellte Clint trocken fest.
“Clint, Sie sollten sich wirklich nicht so ordinär ausdrücken!” tadelte Penny.
“Jawohl, Ma’am.” Clint verdrehte die Augen. “Dabei solltet ihr sie hören, wie sie manchmal flucht, wenn ihr irgendwas nicht passt.”
“Das stimmt doch gar nicht.”
“Was stimmt nicht?” Das war Carter, der jetzt hinter Clint das Haus betrat. Als er Harry sah, stieß er einen beifälligen Pfiff. “Mannomann, man könnte Sie wirklich für echt halten, Harry.”
“Sie auch, wenn Sie eine Uniform tragen”, gab Harry zurück.
“Was ist eigentlich hier los? Warum sollte Penny fluchen? Was passt ihr nicht?” wollte Carter wissen, und wieder sah es Harry Smith als seine Sache an zu berichten, was passiert war.
“Wahrscheinlich ein Studentenulk.” Carter zuckte die Schultern. “Bestimmt tauchen die Knochen bald wieder irgendwo auf. Vielleicht ja auf irgendeinem Campus.”
“Matt sieht es nicht so locker”, berichtete Harry. “Er betreibt die Ermittlungen mit Volldampf.”
“Jedenfalls im Moment noch, weil er wahrscheinlich stocksauer ist, dass so etwas überhaupt passieren konnte”, sagte Clint. “Aber ich kenne Matt. Wenn er die Täter nicht bald schnappt, wird ihm klar werden, dass es wichtiger ist, die Lebenden zu schützen und echte Verbrecher zu jagen. Diese Knochen werden schon irgendwann und irgendwo wieder auftauchen.” An Harry gewandt, fuhr er fort: “He, warum haben Sie sich denn heute schon verkleidet? Das Spektakel ist doch erst morgen.”
“Ich wollte nur kurz beim alten Tannenbaum reinschauen”, sagte Harry. “Ich war schon seit einer ganzen Weile nicht mehr bei ihm und wollte mich nur versichern, dass wir wirklich immer noch Freunde sind, bevor wir morgen unter die Leute gehen.”
“Ach so, klar. Wenn Sie wollen, sattle ich ihn”, sagte Clint und nickte Harry zu.
“Ich führe nämlich einen der Kavallerietrupps an”, erklärte Harry Darcy. “Waren Sie schon mal bei so einer Aufführung?”
“Nein, bis jetzt noch nicht”, erwiderte Darcy.
“Nun, vielleicht haben Sie ja Lust, mit mir auszureiten, junge Dame? Dann zeige ich Ihnen die verschiedenen Schauplätze. Entschuldigung, aber Sie können doch reiten, oder?”
“Vielleicht nicht gut, aber leidenschaftlich gern. Geben Sie mir eine Minute zum Anziehen, dann komme ich gern mit. Es sei denn …” Sie zögerte und schaute zu Penny.
“Ich glaube nicht, dass Sie im Moment irgendetwas tun könnten, und um Matt würde ich an Ihrer Stelle fürs Erste einen verdammt großen Bogen machen”, riet Penny ihr.
“Himmel! Habt ihr das gehört? Oho! Penny Swayer flucht!” zog Carter sie auf. “Aber jetzt mal im Ernst. Ich würde Matt im Moment auch lieber aus dem Weg gehen.”
“Du sattelst Tannenbaum für Harry, und ich mache Nellie fertig”, sagte Clint zu Carter.
Darcy nickte. “Okay. Ich bin in einer Minute unten.”
“Teufel, ich glaube, ich schließe mich an”, sagte Carter.
“Teufel, ich glaube, ich auch.” Dabei grinste Clint Penny an.
“Nur keine Eile”, sagte Harry Smith. “Ich habe die nächsten drei Tage frei. Sie können sich also beliebig viel Zeit lassen.”
“Ja, Liebes, lassen Sie sich nur Zeit. Ich habe Muffins in der Küche – wie unhöflich von mir, nicht gleich daran zu denken. Harry, kommen Sie und trinken Sie eine Tasse Kaffee.” Sie musterte Clint und Carter von oben bis unten. “Und wenn ihr beiden Tagediebe die Pferde gesattelt habt, könnt ihr auch kommen.”
“Tagediebe!” protestierte Carter. “Ich bin ein schwer arbeitender Unternehmer.”
“Und ich bin sogar heute Abend beschäftigt”, sagte Clint, wobei er Penny zuzwinkerte. “Warten Sie’s nur ab, Penny. Eines Tages werden Sie Ihre Worte noch bitter bereuen.”
Penny schnaubte leicht. “Also, wenn die Pferde gesattelt sind, gibt es Kaffee. Darcy, lassen Sie sich Zeit. Und Harry, Sie kommen mit mir.”
Darcy beeilte sich, nach oben zu kommen. Sie ging jedoch nicht geradewegs in ihr Zimmer, sondern klopfte zunächst leise an Adams Tür.
Gleich beim Eintreten sah sie, dass er noch im Bett lag.
“Kann sein, dass ich mir einen Schnupfen geholt habe”, erklärte er leicht verlegen. “Penny hat mir schon vor einer
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