Das Geheimnis von Melody House
geglaubt.”
“Ach nein? Dann beweis es mir.” Er ging zu ihr, nahm sie in seine Arme und küsste sie mit ungezügelter Leidenschaft – fordernd und rau. Gierig zog er darauf mit seiner Zunge eine nasse, heiße Spur über ihren Hals, während er begann, ihr mit zitternden, fast tauben Fingern die Kleider vom Leib zu reißen. Sie schob ihre Hände in seinen Hosenbund, fand den Reißverschluss, und als sie ihn öffnete, empfand sie schon allein das kratzende Geräusch als ein prickelndes Versprechen. Ob es klug war oder nicht, er entfachte in ihr eine Begierde und Dringlichkeit, die sie in einen Taumel der Erregung versetzten. Seine Finger auf ihrem nackten Rücken drohten ihre Haut zu versengen, als sie sich ihm verlangend entgegenwölbte. Es gab die kurzen Augenblicke, in denen sie sich fragte, ob er vielleicht lieber seine Exfrau in den Armen gehalten hätte, aber unter den stürmischen Liebkosungen und dem puren Verlangen, das er ihr entgegenbrachte, lösten sich auch diese Zweifel in Luft auf. Betört von seinem Duft, bat sie ihn flüsternd um Verzeihung, wobei sie jede Zärtlichkeit, jede Intimität, jede Berührung von ihm mit ihren Händen und ihrer Zunge erwiderte. Bis sie ihn schließlich in sich aufnahm und sie gemeinsam keuchend nach Luft ringend dem Gipfel entgegenstürmten, an dessen höchstem Punkt Darcy von köstlichen Schauern erfasst wurde, die sich zu einem gewaltigen Crescendo steigerten.
Glücklich und erschöpft lagen sie anschließend noch eine ganze Weile schwer atmend miteinander verschmolzen, bis Matt sich schließlich zur Seite rollte, sie eng an sich zog und Darcy köstlich ermattet ihren Kopf auf seine Brust legte, das Haar wie ein Fächer auf seinem mit einem feinen Schweißfilm bedeckten Körper ausgebreitet.
War es die Aufregung des Tages oder die Ermattung, in jedem Fall schlief sie sofort ein.
Als sie erwachte, war es immer noch dunkel, aber sie war allein.
“Matt?” rief sie leise, doch niemand antwortete.
Erstaunt öffnete sie die Tür zum Nebenzimmer. Dort sah sie ihn im Bademantel auf dem Balkon stehen und gedankenverloren in die sternenklare Nacht hinausschauen. Er wirkte wie ein Mann, der große innere Qualen litt. Ab und zu beugte er sich zu Oola hinunter, die still zu seinen Füßen saß, um sie hinter den Ohren zu kraulen.
Darcys erster Impuls war es, zu ihm zu gehen, aber sie hielt sich davon ab. Stattdessen stand sie da und beobachtete ihn. Im Prinzip war es egal, ob sie das Skelett bald fanden oder nicht. Für sie wurde es Zeit zu gehen. Sie hatte sich auf dieses Spiel eingelassen, es befördert und sich darin verloren. Aber sie glaubte, sicher zu wissen, was ihm diese Seelenpein verursachte.
Er fühlte etwas für sie. Er fühlte wahrscheinlich eine ganze Menge für sie. Doch egal, wie er sich das, was sie war und was sie tat, auch zu erklären versuchte, er hielt es nicht aus. Er würde nie fähig sein, sie anzusehen, ohne sich gleichzeitig daran zu erinnern, wie sie in der Erde nach menschlichen Knochen gegraben hatte oder in Trance verfallen war. Er würde nie fähig sein, sie anzusehen, ohne sich auf einer bestimmten Ebene von ihr abgestoßen zu fühlen.
Sie sollte ihn besser in Ruhe lassen. Deshalb schloss sie leise die Tür und schlüpfte zurück ins Bett.
Später, als er sich wieder neben sie legte, nahm sie ihn schweigend in seine Arme. Das war ihre Geste, um ihm zu zeigen, wie aufrichtig Leid es ihr tat, nicht bei ihm bleiben zu können.
Und es tat ihr wirklich Leid.
Als Matt am nächsten Morgen erwachte, schlief Darcy noch. Er schlüpfte leise aus dem Bett, duschte, zog sich an und ging dann mit Oola nach unten.
Penny war bereits auf und hatte Kaffee gemacht. Matt nahm sich eine Tasse und ging damit in sein Büro im Erdgeschoss, um Randy Newton anzurufen. Er wusste nicht genau, ob er sich freuen oder ärgern sollte, als Randy zerknirscht gestand, dass es noch nichts Neues gab.
“Gib mir noch einen Tag, Matt. Höchstens. Himmel, ein Tag ist in den meisten Fällen gar nichts.”
“In Ordnung, Randy. Ich weiß, dass du dir alle Mühe gibst. Wenn du irgendwas herausfindest, ganz egal was, ruf mich bitte sofort an. Danke.”
“Alles klar. Eins allerdings kann ich dir jetzt schon sagen – wer immer in dieses Beerdigungsinstitut eingebrochen ist, hat Handschuhe getragen und sich sogar Plastiktüten über die Schuhe gezogen. Wir haben das Fensterbrett und den ganzen Raum nach Fasern abgesucht – aber nichts.”
Matt bedankte sich noch einmal und
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