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Das Geheimnis von Melody House

Das Geheimnis von Melody House

Titel: Das Geheimnis von Melody House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Sie nicht, dass manche Menschen nur Geister sehen, weil sie sich so verzweifelt wünschen, wenigstens noch ein einziges Mal mit einem ganz bestimmten Menschen sprechen zu können?” fragte er leise.
    “Manchmal schon.”
    “Aber bei Ihnen war das nicht der Fall?”
    “Ich wünschte, es wäre so”, erwiderte Darcy aufrichtig.
    In seinen Augen blitzte fast so etwas wie Sympathie auf, und der Blick, mit dem er sie plötzlich betrachtete, ließ ihr das Herz bis zum Hals klopfen. Ihr fiel plötzlich auf, dass sie sich schon seit Jahren zu niemandem mehr so hingezogen gefühlt hatte. Vielleicht sogar noch nie. Dieser Mann hatte etwas an sich, das über seine außergewöhnliche Erscheinung und die Aura von Autorität und Sicherheit, die er ausstrahlte, weit hinausging. Etwas, das in ihr den Wunsch weckte, sich an ihn zu schmiegen, sein Gesicht zu streicheln und zu fühlen, wie die Wärme, die sich in ihr angesammelt hatte, explodierte und noch weit größere Gefühle auslöste. Sie hatte fast Angst davor, seine Stimme zu hören, weil sie ahnte, dass sie dann der Versuchung, sich weiter zu ihm hinüberzulehnen, nicht mehr widerstehen könnte.
    Doch gerade als er etwas sagen wollte, flog die Haustür auf und Delilah kam, über das ganze Gesicht lächelnd und vor Charme sprühend, auf die Veranda gefegt.
    “Wollen Sie nicht wieder reinkommen und uns noch ein bisschen Gesellschaft leisten? Penny ist wirklich unschlagbar, Matty! Sie glauben gar nicht, was für leckere Sachen sie vorbereitet hat.”
    Betreten sahen die beiden zu der jungen Frau auf. Darcy hatte Delilah auf Anhieb sympathisch gefunden. Jetzt aber verwünschte sie sie.
    “Wir kommen.” Delilah verschwand wieder im Haus, und Matt hielt Darcy die Hand hin. “Sie doch auch, oder?”
    Darcy nahm seine Hand und stand auf. Als ihre Finger sich berührten, war ihr, als hätte sie einen Stromschlag bekommen. Sie fragte sich, ob er dasselbe gefühlt hatte.
    “Matty?” fragte sie beiläufig mit hochgezogener Augenbraue.
    “So was passiert eben, wenn man in einer Kleinstadt lebt und die Leute zu lange und zu gut kennt.”
    “Aha”, murmelte sie, obwohl sie am liebsten hinzugefügt hätte:
Wie gut?
    Aber sie verkniff es sich und ging wieder mit ihm ins Haus.
    Penny hatte sich wirklich mächtig ins Zeug gelegt. Es gab Tee, Kaffee, Mixgetränke, Chips mit verschiedenen leckeren Dips, Buffalo Wings, Pecan Pie nach Südstaatenart und viele andere köstliche Häppchen, die sie, wie Darcy wusste, im Lauf des Tages vorbereitet hatte.
    Darcy hatte absolut keinen Hunger, nahm aber Penny zum Gefallen ein Stück selbst gebackenen Kuchen und einen Irish Coffee – coffeinfreien, wie ihr Penny versicherte, der sie nicht die ganze Nacht wach halten würde. Clint und Carter alberten herum und beschuldigten sich gegenseitig, geklopft zu haben. Delilah machte ihnen schöne Augen, und Mae bedankte sich bei Matt wortreich für die Einladung, wobei sie geschickt einfließen ließ, dass sie sich freuen würde, bei der nächsten Séance wieder dabei sein zu dürfen. Liz schimpfte mit den Jungs, weil sie sich über eine derart ernste Angelegenheit lustig machten. Penny gab die perfekte Gastgeberin, und David Jenner hielt einen Vortrag über die Qualität von Videobändern.
    Schließlich machten sie sich daran, den Tisch abzuräumen. Darcy spülte die benutzten Teller unter fließendem Wasser ab und stellte sie in die Maschine. Clint und Carter gaben vor, ihr zu helfen, während sie in Wahrheit nur mit ihr zu flirten versuchten. Darcy mochte die beiden irgendwie, obwohl sie bei dem bärtigen Carter stets das seltsame Gefühl beschlich, einen Wiedergänger von Jeb Stuart vor sich zu haben. Seltsam überdreht und gleichzeitig erschöpft überließ sie die beiden bei der erstbesten Gelegenheit sich selbst, wünschte allen eine gute Nacht und beeilte sich, in ihr Zimmer zu kommen.
    Sie zog sich aus und fiel fast sofort in einen tiefen traumlosen Schlaf.
    Aus dem sie aufschrak, als plötzlich ein stummer Schrei in ihr Unterbewusstsein drang. Erschrocken fuhr Darcy hoch und schaute sich um.
    Und da war sie, eine Frau in einem bodenlangen, silbrigweiß schimmernden Negligee. Sie stand an der Tür, mit einer Hand an der Kehle, der dieser Schrei entfahren war.
    Darcy sah in dem diffusen Licht, wie die Frau sich verzweifelt abmühte, den Riegel vor die Tür zu schieben, es aber nicht schaffte, weil jemand von außen dagegen drückte. Daraufhin raste die weiße Gestalt zum Bett, und als sich ihre

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