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Das Geheimnis von Melody House

Das Geheimnis von Melody House

Titel: Das Geheimnis von Melody House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Vorbeigehen mit der flachen Hand über die Vorhänge. In dem Moment, in dem sie auf den Balkon hinaustrat, kam ein Windstoß und wehte ihr die Vorhänge ins Gesicht. Gleichzeitig spürte sie, wie sich starke Arme um sie legten und eisern festhielten.

5. KAPITEL
    C arter musterte Clint argwöhnisch, als sie die Treppe zu ihren Apartments über den Stallungen hinaufstiegen.
    “Warum hast du das gemacht?” fragte er.
    Clint schaute ihn überrascht an. “Was?”
    “Warum hast du geklopft?”
    “Das war ich nicht. Ich dachte, du seist es gewesen.”
    “Himmel, nein.”
    “Na, dann war es ja vielleicht doch ein Geist”, sagte Clint beiläufig.
    “Ach, fängst du jetzt auch schon so an?” fragte Carter spöttisch.
    Clint schwieg einen Moment und meinte dann nachdenklich: “Penny.”
    “Was ist mit Penny?” fragte Carter.
    “Sie könnte es gewesen sein. Weil sie unbedingt beweisen will, dass es in Melody House Geister gibt.”
    “Ja, schon, aber kannst du dir wirklich vorstellen, dass Penny heimlich klopft?”
    “Warum nicht?” fragte Clint mit einem Schulterzucken.
    “Und dann wäre da noch Elizabeth – das Medium”, fügte er mit einem Auflachen hinzu. “Sie muss sich selbst beweisen – vor allem in Gegenwart einer echten Geisterjägerin.”
    “Hm”, überlegte Carter. “Und wie findest du es, dass unsere Geisterjägerin mitten in der Nacht genau so panisch aus ihrem Zimmer läuft wie die junge Braut?”
    Clint grinste breit. “Bloß schade, dass sie im Gegensatz zu der errötenden Braut etwas anhatte.”
    “Pass gut auf, was du sagst, Junge”, scherzte Carter, der diese Vorstellung nicht weniger anregend fand. Dann fuhr er fort: “Ich wundere mich einfach. Darcy Tremayne ist weder ängstlich noch hysterisch, und ich frage mich, was sie derart in Panik versetzt haben könnte, dass sie so reagiert. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass hier etwas nicht stimmt. Vielleicht hat Matt Recht, und irgendjemand veranstaltet da im Lee-Zimmer einen Hokuspokus. Dann würde ich aber wirklich verdammt gern wissen, wer das ist.”
    “Blödsinn, das ist alles nur Einbildung”, tat Clint die Sache ab und grinste. “Wir hatten doch beide schon viel Spaß in dem Zimmer, oder etwa nicht? Und Matt genauso. Himmel, ich habe dort einige meiner besten Nächte verbracht. Frauen fliegen auf so unheimliches Zeug. Aber bei mir hat sich nie ein Geist blicken lassen. Bei dir etwa?”
    “Kein einziger”, beteuerte Carter.
    “Na schön, dann vergiss es.”
    “Sicher, aber irgendjemand veranstaltet hier doch seinen faulen Zauber. Nur, wenn du es nicht bist und ich auch nicht … wer könnte es dann sein? Und warum tut er es?” fragte Carter.
    “Keine Ahnung”, erwiderte Clint zögernd. “Aber interessieren würde es mich schon.”
    Wenn sie einen Gast im Haus hatten, logierte Penny, die normalerweise ebenfalls ein Apartment über den Stallungen bewohnte, meistens im Stuart-Zimmer, das links um die Ecke nur zwei Türen vom Lee-Zimmer entfernt lag.
    Sie hätte ins Bett gehen sollen, aber ihr fehlte nach den Ereignissen die Ruhe dazu. Ihre Gedanken drifteten zu Matt. Was musste eigentlich noch alles passieren, bis ihm klar wurde, dass dieses Haus außergewöhnlich war? Oh, natürlich, er liebte das Anwesen und wusste auch, dass es historisch bedeutsam war. Aber es war mehr. Einzigartig. Was um Himmels willen sollte sie bloß tun, um zu beweisen, dass sie Recht hatte?
    “Ich bin hier! Ich höre zu!” sagte sie laut. “Sprich mit mir, wer oder was du auch immer bist. Ich werde deine Geschichte weitererzählen.”
    Wartend schaute sie sich um.
    Aber der Geist hatte ihr offensichtlich nichts zu sagen.
    “Mir macht es nichts aus, wenn du mich an den Haaren ziehst oder mich schlägst, aber die anderen solltest du besser in Ruhe lassen. Ich bin bereit, dir zu helfen.”
    Noch immer regte sich nichts, und mit einem missbilligenden Schnauben ging nun auch Penny endlich schlafen.
    Darcy wurde, eingehüllt in den voluminösen weißen Vorhang, von zwei bärenstarken Armen festgehalten, die unnachgiebig waren wie Schraubstöcke. Gepackt von instinktiver Angst, aber dennoch entschlossen, Widerstand zu leisten, öffnete sie den Mund, um zu schreien.
    Doch der Laut blieb ihr im Hals stecken, weil eine vertraute Stimme an ihr Ohr drang. “Wer sind Sie, und was zum Teufel wollen Sie hier?”
    Die Stimme, die tief und gefährlich leise war, fuhr ihr messerscharf durch Mark und Bein, bis Darcy sie erkannte und die Angst

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