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Das Geheimnis von Melody House

Das Geheimnis von Melody House

Titel: Das Geheimnis von Melody House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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seine Zärtlichkeiten waren Lüge gewesen. Auch wenn sie ihn mit ihrer eleganten Schönheit und Sinnlichkeit betört hatte, war doch er der Schwindler, nicht sie. Weil er mit dem, was sie war, damit, wie sie war, nicht umgehen konnte.
    Er war wütend auf sich selbst, wütend auf sie. Er gab mit seinem Gesichtsausdruck nie etwas preis, was er nicht preisgeben wollte. Dazu war er einfach schon zu lange bei der Polizei. Aber Darcy konnte direkt durch ihn hindurch auf den Grund seiner Seele schauen.
    Sie wandte sich von ihm ab und stand auf, als ob nichts gewesen wäre, als ob sie nie einen Schrei ausgestoßen hätte, der alle Anwesenden gelähmt hatte.
    “Ich helfe Ihnen, Penny. Ich könnte jetzt nämlich auch einen kleinen Schluck vertragen.”
    “Ich helfe auch”, bot Delilah eilig an.
    Adam schaute auf David Jenner. “Haben Sie alles aufgenommen?”
    “Ja, Mr. Harrison.”
    “Ich glaube, ich nehme das Band mit auf mein Zimmer”, sagte Adam. Er schaute sich um. “Wenn Sie mich bitte entschuldigen.”
    Niemand antwortete ihm. Er nahm von David die Kassette entgegen und verließ den Raum.
    “Ich glaube, ich sollte jetzt lieber gehen”, meinte Mae, die zusammen mit Matt immer noch am Tisch saß und wie betäubt vor sich hinstarrte. “Ach so … ich bin ja gar nicht mit dem Auto da, Delilah hat mich mitgenommen.” Diese Worte schienen sie in die Gegenwart zurückzuholen.
    “Ich kann dich gern fahren, Mae”, sagte Matt. Dabei sprang er so abrupt auf, dass er fast den Tisch mit umgerissen hätte.
    Er konnte es gar nicht erwarten, endlich der Enge von Melody House zu entfliehen.
    Mae verabschiedete sich, und als sie neben Matt auf dem Beifahrersitz saß, sagte sie: “Heilige Mutter Gottes! Das war das Unheimlichste, was ich je im Leben erlebt habe.”
    “Ja, sie ist wirklich gut”, erwiderte Matt.
Gut! Warum hatte er das jetzt gesagt? Was wollte er damit ausdrücken?
    “Ja, das ist sie wirklich. Sie kann tatsächlich mit den Toten in Verbindung treten”, sagte Mae ehrfürchtig.
    “Herrgott, nein, ich wollte damit sagen, dass sie eine gute Schauspielerin ist”, widersprach Matt ungehalten. “Eine verdammt gute sogar. Sie wollte nämlich mal Schauspielerin werden, bevor sie alle diese anderen Abschlüsse gemacht hat, musst du wissen.”
    “Oh, Matt!” rief Mae missbilligend aus. “Das kann doch nicht dein Ernst sein. Das kannst du doch nicht wirklich von ihr denken.”
    “Es ist aber so”, gab er unbeirrt zurück.
    “Na ja, ich kenne sie natürlich nicht so gut wie du, aber …”
    “Worauf du Gift nehmen kannst”, sagte Matt trocken.
    “Aber wir wissen beide, dass sie keine Schwindlerin ist, die versucht, den Leuten etwas vorzumachen.”
    “So? Und was hat sie heute gemacht?” fragte Matt wütend. “Sie hat Fragen beantwortet, die Adam ihr gestellt hat, und du hast gehört, dass sie wie eine Todesfee geschrien hat. Aber mehr war da nicht. Hat sie uns irgendwelche Antworten gegeben? Oder gar Namen genannt? Einen Grund dafür, warum diese Frau so verängstigt war?”
    “Delilah ist aufgesprungen”, erinnerte Mae ihn. “Durch sie ist die Verbindung abgebrochen.”
    Matt schnaubte verächtlich. “Darcy ist inzwischen schon eine ganze Weile hier. Und sie hat keine Ahnung, was in meinem Haus vorgeht.”
    “Immerhin hat sie den Totenschädel im Wald gefunden”, erinnerte Mae ihn. “Und sie ist in der Bibliothek mit dem Boden durchgebrochen”, fügte sie mit gerunzelter Stirn hinzu.
    “Ach, weiß der Teufel, wahrscheinlich hat sie die Cola selbst auf dem Boden verschüttet”, sagte Matt gereizt.
    “Matt!” protestierte Mae empört.
    “Also gut, dann war es eben ein Zufall”, lenkte Matt widerstrebend ein.
    Mae schüttelte den Kopf. “Jetzt hör schon auf, Matt. Ich weiß ganz genau, was du denkst. Du glaubst, dass vielleicht sogar Penny im Stande wäre, dafür zu sorgen, dass in dem Haus seltsame Dinge passieren, einfach weil sie will, dass es bei euch spukt. Du hast geglaubt, dass Adam Harrison auf Anhieb herausfinden würde, dass es sich um einen faulen Zauber handelt. Aber wie du siehst, liegen die Dinge anders. Ich habe dich immer für klug gehalten. Aber im Moment bist du bloß stur. Und weißt du auch, warum du so stur bist? Weil du Angst hast. Weil du es nicht wagst, deine Meinung zu ändern. Nur weil du einmal etwas geglaubt hast, denkst du, du musst es immer glauben, und es muss wahr sein.”
    Matt starrte sie an. So empört hatte er Mae noch nie gesehen.
    Und sie war noch

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