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Das Geheimnis von Melody House

Das Geheimnis von Melody House

Titel: Das Geheimnis von Melody House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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wusste nicht, was er von dem Ganzen halten sollte.
    Aber was dann folgte, ließ ihm die Nackenhaare zu Berge stehen.
    “
Hilfe”
.
    Das Wort war aus Darcys Mund gekommen, aber die Stimme gehörte ihr nicht. Sie hielt ihre Augen geschlossen, den Kopf leicht gesenkt. Ihre Lippen bewegten sich, und mit fremdem Klang sprach sie weiter.
    “
Das hätte ich nie gedacht … dass es so schlimm kommt … ein Mörder, mein Gott, ein Mörder. Dass er so etwas tun kann …”
    Penny schnappte hörbar nach Luft. Adam schaute sie mit gerunzelter Stirn streng an.
    “Was sollen wir tun? Wer bist du, sag es uns, bitte! Wir können dir nicht helfen, wenn wir nicht wissen …”
    “
Oh, mein Gott!”
rief Darcy plötzlich mit dieser fremden Stimme.
    “Was, bitte?” sagte Adam.
    “
Ich … ich ersticke, seht ihr das denn nicht … die Gefahr ist … hier, direkt hier unter uns, oh Gott, ihr müsst es doch sehen, müsst es sehen, müsst
…”
    “Wer bist du?” fragte Adam.
    Daraufhin blieb es einen Moment lang still. Penny umklammerte Matts Hand so fest, dass er befürchtete, sie könnte ihm die Knochen brechen. Ihre Augen waren weit aufgerissen, ihr Mund war zu einem O geformt. Mae starrte Darcy ebenfalls fassungslos an, Clint und Carter versuchten skeptisch dreinzuschauen, aber Matt war überzeugt, dass zumindest seinem Cousin die ganze Angelegenheit reichlich unheimlich war.
    Und was ihn selbst anbelangte …
    Ja, er verspürte ebenfalls so etwas wie Angst. Eine tief sitzende seltsame Unsicherheit. Er
wollte
es nicht glauben. Vom Verstand her
konnte
er es nicht glauben. Und doch spürte er es. Irgendetwas Unheimliches. Etwas, bei dem ihm die Kälte in die Knochen kroch.
    Elizabeth Holmes blieb vor Überraschung der Mund offen stehen. Und Delilah Dey schaute, als ob sie gleich kreischend die Flucht ergreifen würde.
    Dann ertönte ein Schrei aus Darcys Mund, der schrill genug war, um Glas zerspringen zu lassen.
    Alle sprangen auf.
    “Halten Sie sich weiterhin an den Händen!” befahl Adam, und dann sagte er an Darcy gewandt: “Bitte, wir sind hier und versuchen, dir zu helfen.”
    Darcy schüttelte wild den Kopf.
    “Wovor hast du Angst?” fragte Adam.
    “
Hier, hier, hier
…” formte Darcy lautlos mit den Lippen.
    “Aber wir sind hier, um dir zu helfen.”
    “
Nein!”
    “Bitte, wir müssen wissen …” begann Adam.
    “
Nein, nein!”
Und wieder zerriss ein schriller Schrei die Luft.
    “
Hilf mir, Gott, hilf mir, hilf mir!”
    Und dann wurde es noch schlimmer. Man hörte ein ersticktes Keuchen, den verzweifelten Versuch, Luft zu holen. Es klang so schrecklich und so real.
    Was man hörte, waren die Geräusche eines Mords.
    Die Geräusche des nahenden Todes.

11. KAPITEL
    J etzt konnte es Delilah Dey nicht mehr aushalten. Sie riss sich von ihren Nachbarn los und wich zurück.
    “Mein Gott, mein Gott! Das ist ja entsetzlich. Bitte, schalten Sie sämtliche Lampen an, bitte, machen Sie, dass das aufhört! Ich will, dass das sofort aufhört!”
    Matt war überrascht, dasselbe zu verspüren.
    Die Anwesenden ließen einander los. Darcy schaute Adam aus weit aufgerissenen Augen fragend an.
    “Wir müssen für heute Abend Schluss machen”, sagte Adam mit Blick auf Darcy.
    “Etwas zu trinken!” keuchte Penny. “Etwas zu trinken. Wer möchte etwas zu trinken? Ich jedenfalls weiß, dass ich dringend eine Stärkung brauche!”
    Damit eilte sie zur Tür. Jetzt war der Bann endgültig gebrochen. Delilah zitterte wie ein Herbstblatt im Sturm. Jason Johnstone war weiß wie ein Laken. Sogar Clint und Carter wirkten ziemlich angeschlagen.
    Matt ertappte sich dabei, dass er Darcy durchdringend anstarrte. Sie war nach wie vor so schön, und dennoch musste irgendetwas in ihm sie verleugnen. Verleugnen, was er gesehen und gehört hatte.
    Es konnte nur … Schwindel gewesen sein.
    Ein Schwindel, das Ganze, nichts als ein Riesenschwindel. Sie war schön, elegant, kühl, kultiviert … und eine gute Schauspielerin. Oder verrückt. Wie zum Teufel hatte sie das mit der Stimme gemacht? Es war täuschend echt gewesen, Himmel, ja, er musste zugeben, dass es wirklich echt wirkte, so echt, dass er immer noch eine Gänsehaut hatte. Selbst jetzt lief ihm noch ein Schauer über den Rücken, wenn er an diese Stimme dachte
.
    Sie wusste es. Obwohl sie Adam fest in die Augen schaute, wusste Darcy, dass Matt sie ansah. Sie wandte sich zu ihm. Distanziert, provozierend, kühl, ja verächtlich. Er hatte sie angelogen. Alle seine sanften Worte,

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