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Das Geheimnis von Mulberry Hall

Das Geheimnis von Mulberry Hall

Titel: Das Geheimnis von Mulberry Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLE MORTIMER
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schreien oder weinen sollte. Jede noch so übertriebene Reaktion von ihr schien zu durchschnittlich, um dem Zauber angemessen zu sein, den Lucan auf sie ausübte.
    Es dauerte nicht lange, und die gewaltige Energie, die er in Lexies Körper aufgebaut hatte, entlud sich in einer befreienden Explosion der Gefühle. Lucan drang tief mit seinem Finger in sie ein, und sie konnte selbst spüren, wie sie sich um ihn verkrampfte. „Oh … Oh, ich …“ Mehr kam ihr nicht über die Lippen.
    Stattdessen begann sie ihrerseits, ihm sinnlichste Freuden zu bereiten. Doch gerade als sie sich zu ihm hinunterbeugen wollte, hielt Lucan sie an den Schultern fest.
    „Ich möchte in dir sein, wenn ich komme“, erklärte er heiser und zog Lexie an sich.
    Einerseits war sie enttäuscht, denn ihre Neugier, wie sich dieser heiße Liebesakt sonst abgespielt hätte, würde vorerst nicht befriedigt werden. Andererseits fühlte sie sich durch Lucans Sehnsucht, ihr ganz nahe zu sein, unheimlich geschmeichelt. Und sie konnte es kaum abwarten, seine wunderbare Männlichkeit zu spüren und sich mit ihm zu vereinen, damit er für immer einen wichtigen Platz in ihrem Leben einnahm.
    Trotzdem zögerte sie. Als junges Mädchen hatte Lexie unzählige Bücher gelesen, und am besten hatten ihr die Liebesromane gefallen. Allerdings wusste sie aus ihrer umfangreichen Lektüre auch, dass der Held nach der unerwarteten Entjungferung der Heldin für gewöhnlich auf zwei Arten reagierte. Mit Vorwürfen, weil man ihn absichtlich in eine Falle locken wollte, oder zutiefst gerührt und emotional, weil er sich schon längst in seine Herzensdame verliebt hatte.
    Da Lexie wusste, wie es um Lucans Gefühle ihr gegenüber stand, blieben also nur die Vorwürfe.
    „Lexie?“
    Nachdenklich kaute sie auf ihrer Unterlippe und runzelte die Stirn, während sie sich im Geiste die passenden Worte zurechtlegte. „Ich denke, ich sollte dich fragen, ob du gern der erste Liebhaber für eine Frau sein möchtest.“
    Einige Sekunden lang starrte er sie schweigend an. „ Dein erster Liebhaber?“, fragte er dann überrascht.
    Verlegen zog sie den Kopf ein. „Genau.“
    Wie er darüber dachte, ihr erster Mann zu sein? Lucan fand diese Frage absurd. Wie fühlte man sich, für so ein wunderschönes weibliches Wesen der Erste sein zu dürfen? Ihm fiel nur ein einziger zutreffender Begriff dafür ein: privilegiert. Und natürlich war er zutiefst verwundert.
    „Das hätte ich ja nie für möglich gehalten“, gab er zu. „Du machst so einen forschen, selbstbewussten Eindruck. Ich wäre gar nicht darauf gekommen, dass du dir noch nie einen Mann in dein Bett geholt hast.“
    „Ja, nun“, stammelte sie und hielt sich beide Hände an ihre geröteten Wangen. „Genau genommen ist dies ja auch nicht mein Bett“, sagte sie leise, um überhaupt irgendetwas zu sagen.
    „Vorübergehend schon.“
    Sie nickte zaghaft lächelnd. „Ich fand nur, ich sollte die Sache mit meiner Unschuld erwähnen, bevor wir einen Schritt weiter gehen. Aber schließlich muss jede Frau irgendwann einmal anfangen, oder?“ Ihre Miene wurde wieder etwas entspannter. „Und dann doch lieber mit einem Mann, der genau weiß, was er tut.“
    „So gesehen …“, murmelte er und wusste nicht recht, wie er diesen – für Lexie – typischen Kommentar einordnen sollte. Immerhin war er sicher, dass er ihr eine Liebesnacht bereiten würde, die sie niemals vergessen würde.
    „Und ich könnte es gar nicht ertragen, wenn du deswegen plötzlich wütend oder sentimental wirst“, fuhr sie fort.
    „Wütend oder sentimental?“, wiederholte Lucan ungläubig.
    „Ja, okay. Es ist wohl ziemlich unwahrscheinlich, weil du eben du bist. Zumindest ist es ausgeschlossen, dass du sentimental wirst. Einen Wutausbruch traue ich dir dagegen schon eher zu.“ Unbekümmert hob sie die Schultern. „Jedenfalls wollte ich kein Risiko eingehen und dir gegenüber einfach fair sein.“
    Das wusste er zu schätzen, aber ihre Bemerkung ging ihm trotzdem nicht mehr aus dem Kopf. „Weil ich eben ich bin?“
    „Weißt du, Lucan, unsere Gespräche würden um einiges produktiver verlaufen, wenn wir uns nicht ständig gegenseitig wiederholen müssten.“
    Jetzt gelang es ihm nicht länger, sein Lachen zurückzuhalten. Mit Lexie zu diskutieren, war ebenso strapaziös wie amüsant. Natürlich könnte er eingeschnappt sein, weil sie ihm unterstellte, keine tieferen Gefühlen empfinden zu können, andererseits steckte doch mehr als nur ein Körnchen

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