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Das Geheimnis von Orcas Island

Das Geheimnis von Orcas Island

Titel: Das Geheimnis von Orcas Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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völlig blamiert«, schimpfte Charity.
    Er trug sie die Treppe hinauf. »Du kannst von Glück sagen, dass ich nur das getan habe.«
    »Du hattest kein Recht, mich zu unterbrechen, als ich gerade Gäste empfing. Und dann musstest du auch noch Rhett Butler spielen!«
    »Wenn ich mich recht erinnere, hatte er etwas anderes im Sinn, als er eine trotzige Frau zum Bett trug.« Ronald ließ sie nicht besonders sanft auf die Matratze fallen. »Du wirst dich ausruhen.«
    »Ich bin sehr versucht, dich zum Teufel zu jagen.«
    Er beugte sich zu ihr herunter und nahm ihr Gesicht zwischen die Hände. »Nur zu!«
    »Meine Manieren sind zu fest verwurzelt, um es mir zu gestatten«, entgegnete sie hoheitsvoll.
    »Welch ein Glück für mich!« Ronald beugte sich ein wenig näher. Belustigung lag nun in seinem Blick, so dass sie die Zähne zusammenbeißen musste, um nicht zu lachen. »Ich will, dass du sechzig Minuten lang nicht aus diesem Bett aufstehst.«
    »Oder?«
    »Oder … ich hetze dir Mae auf den Hals.«
    »Das ist ein Tiefschlag.«
    Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. »Schalte eine Stunde ab, Baby. Es wird dich nicht umbringen.«
    Sie spielte mit dem obersten Knopf seines Hemdes. »Es würde mir besser gefallen, wenn du zu mir kämst.«
    »Ich sagte abschalten, nicht anturnen.« Als das Telefon im Wohnzimmer zu klingeln begann, hielt er sie mit einer Hand zurück. »Du bleibst liegen. Ich gehe ran.«
    Sie verdrehte die Augen hinter seinem Rücken, als er nach nebenan ging.
    »Ja? Sie ruht. Sagen Sie ihm, dass sie in einer Stunde zurückruft. Stellen Sie bis vier Uhr keine Gespräche durch.« Ronald blickte gedankenverloren auf einen Katalog hinunter, der aufgeschlagen auf dem Schreibtisch lag. Charity hatte ein Goldarmband mit einem quadratischen roten Stein eingekreist. »Kümmern Sie sich um alles, was in der nächsten Stunde anfällt.«
    »Was war?« rief Charity vom Schlafzimmer aus.
    »Ich sage es dir in einer Stunde.«
    »Verdammt, Ronald, wenn es nun wichtig ist …«
    Er blieb im Türrahmen stehen. »Ist es nicht.«
    Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Woher willst du das wissen?«
    »Ich weiß, dass es nicht wichtiger ist als du. Nichts ist wichtiger.« Er schloss die Tür vor ihrer verblüfften Miene.
    Ich muss Bob fest an der Leine halten, dachte Ronald, während er die Treppe hinunterging. Solange er mehr Angst vor mir als vor Block hat, geht alles klar.
    Er musste den Druck nur noch ein paar Tage lang aufrechterhalten. Block und »Vision Tours« sollten am Dienstag eintreffen. Wenn sie sich am Donnerstagmorgen abmeldeten, wollte er die Falle zuschnappen lassen.
    Ronald öffnete die Bürotür und sah Bob auf den Computerbildschirm starren und Kaffee hastig trinken. »Für jemanden, der sich den Lebensunterhalt durch Betrug verdient, sind Sie reichlich nervös.«
    Bob nahm noch einen Schluck. »Ich habe noch nie mit einem Cop im Nacken gearbeitet.«
    »Sehen Sie mich einfach als Ihren neuen Partner an«, riet Ronald. Er nahm ihm den Becher aus der Hand und roch daran. »Und lassen Sie das Saufen sein.«
    »Haben Sie etwas Nachsicht mit mir.«
    »Ich bin nachsichtiger, als Sie es verdienen. Charity macht sich Sorgen, dass Sie sich etwas eingefangen haben – etwas anderes als einen Aufenthalt im Gefängnis. Ich will nicht, dass sie sich sorgt.«
    »Hören Sie, Sie verlangen von mir, dass ich Block belüge, dass ich ihn reinlege.« Bobs Hand zitterte, als er sich durch das Haar strich. »Sie wissen nicht, zu was dieser Mann fähig ist. Ich weiß nicht, wozu er fähig ist.« Er blickte zum Becher, den Ronald außer Reichweite gestellt hatte. »Ich brauche etwas, das mir über die nächsten Tage hinweghilft.«
    »Seien Sie sich über eines im Klaren.« Ronald steckte sich ruhig eine Zigarette an. »Bringen Sie die Sache zu Wege, und ich setze mich für Sie ein. Vermasseln Sie es, und ich sorge dafür, dass Sie lange Zeit im Knast sitzen. Und jetzt machen Sie eine Pause.«
    »Was?«
    »Ich sagte, machen Sie eine Pause. Gehen Sie spazieren. Trinken Sie einen richtigen Kaffee.«
    »Gewiss.« Während Bob aufstand, wischte er sich die Handflächen an der Hose ab. »Hören Sie, DeWinter, ich treibe ein ehrliches Spiel mit Ihnen. Ich erwarte von Ihnen, wenn es zum Endspurt kommt, dass Sie mir Block vom Leibe halten.«
    »Ich werde mich um Block kümmern.« Es war ein Versprechen, das Ronald zu halten gedachte. Als er zum Telefon griff, schloss sich die Tür hinter Bob. »DeWinter«, meldete er sich, als die

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