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Das Geheimnis von Turtle Bay

Das Geheimnis von Turtle Bay

Titel: Das Geheimnis von Turtle Bay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Harper
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mit Josh unter vier Augen zu reden. Es war ausgeschlossen, dass Nikki von seiner Affäre gewusst hatte, dafür gaben die beiden viel zu sehr das glückliche Paar.
    Ihr blieb nur noch ein Weg, den sie einschlagen konnte. „Josh, hattest du in Erwägung gezogen, die Autopsie könnte neben der Todesursache noch andere Wahrheiten ans Licht bringen? Daria war schwanger, und ich frage mich immer wieder, ob es nicht diese Schwangerschaft war, die sie das Leben kostete. Vielleicht wollte ja jemand diese Tatsache vertuschen. Ich hatte eigentlich vor, euch beide gemeinsam darauf anzusprechen, aber …“
    Er machte einen wütenden und zugleich verwirrten Eindruck. „Mit wem war sie zusammen?“ , fragte er.
    „Ich habe keine Ahnung. Du vielleicht?“
    „Bist du verrückt? Glaubst du etwa, ich war das?“
    „Es war jemand, bei dem sie aus einem mir unerfindlichen Grund geglaubt hat, es mir verschweigen zu müssen.“
    „Aber du hast doch eben gesagt, ihr beide hättet euch alles erzählt und …“
    „Ich weiß, was ich gesagt habe.“
    „Willst du mich in eine Falle locken? Du glaubst tatsächlich, dass sie sich mit mir getroffen hat! Das war nicht der Fall. Und ich kann es nicht gebrauchen, wenn du Nikki gegenüber etwas von Darias Schwangerschaft erwähnst. Sie hat zwei Fehlgeburten erlitten, und ich will nicht, dass sie sich in irgendwelche Spekulationen versteigt, für die es absolut keine Grundlage gibt. Verdammt, Bree, ich vertraue dir, und ich erwarte von dir, dass du mir auch vertraust. Daria war nicht von mir schwanger. Zum Teufel, es gibt überhaupt keine Frau, die von mir schwanger ist oder jemals schwanger war! Und ich habe mich nur so eingesetzt, damit die Autopsie zügig vonstatten geht, weil du nicht unnötig lange leiden solltest!“
    Das war das Bemerkenswerte an Josh Austin, sagte sich Bree. Er hatte immer die passende Antwort auf Lager. Sie entschuldigte sich und rechtfertigte ihren Verdacht damit, dass sie verzweifelt nach einer Antwort suchte. „Ich weiß nur, wie sehr sie dich mal geliebt hat“ , fügte sie hinzu und schaute hinaus auf den Teich. „Ich musste das einfach fragen.“
    „Jetzt kennst du die Antwort. Und ich sage nochmals, ich vertraue darauf, dass du dich fair verhältst und nicht anfängst, irgendwelche gehässigen Gerüchte zu verbreiten, die meinem Ruf oder Darias Andenken schaden könnten.“
    Oder deiner Ehe und deiner Wahlkampagne, fügte sie in Gedanken an. Seine Stimme war brüchig, was vielleicht daran lag, dass sie ihn überrumpelt und verärgert hatte. Vor ihrer Entdeckung, von Daria belogen worden zu sein, hätte sie Josh wohl bedenkenlos geglaubt, aber jetzt war sie sich in nichts mehr sicher. Hatte sie wirklich erwartet, er würde ihr gegenüber eine Affäre zugeben, wenn er damit seine Ehe ruinieren, den finanziellen Rückhalt seiner Kampagne verlieren und sich außerdem in die Nähe eines Mordfalls bringen würde?
    Allerdings musste sie auch zugeben, dass es nur in ihren Gedanken und in ihrem Herzen ein möglicher Mordfall war. Ben hatte eine Ermittlung als unhaltbar abgetan, Josh war gar nicht auf diesen Gedanken gekommen, als er eine Affäre verneinte. Nur Cole schien auf ihrer Seite zu stehen und spielte den Advocatus diaboli.
    „Ich bin wieder da-haaa“ , rief Nikki. Bree sah, dass Mark mitgekommen war. „Ratet mal, wen ich gefunden habe und wer darauf hofft, dass vom Essen etwas für ihn abfällt?“
    Es schien Josh nicht sehr zu freuen, dass sein PR-Mann und Mädchen für alles auch auftauchte. Bree konnte das nur zu gut verstehen, verkörperte Mark Denton doch so wie kein Zweiter den Wahlkampf, vor dem Josh hier für ein paar Minuten Zuflucht gesucht hatte.
    Während die Sonne unterging und das Zuckerrohr lange Schatten auf die Teichoberfläche warf, unterhielten sie sich angeregt, doch Bree merkte Josh an, dass er innerlich vor Wut kochte. Eigentlich sollte es ihr leidtun, die Gastfreundschaft ihres langjährigen Freundes zu missbrauchen, um nach einem Mörder zu suchen, doch sie bedauerte es nicht. Wenn sie rücksichtslos oder dickköpfig gewesen war, Pech für ihn, denn mit jeder Minute steigerten sich ihre Verzweiflung und Entschlossenheit.

21. KAPITEL
    Gleich nachdem Mark Denton sie vor ihrer Haustür abgesetzt hatte, machte sich Bree auf den Weg zu Dom Verdugos Casino-Boot, um mit Cole zu reden. Es war erst kurz nach Mittag, aber sie fühlte sich hundemüde. Die ganze Nacht hindurch hatte sie von Josh geträumt, wie er mit seiner Machete Menschen

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