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Das Geheimnis von Turtle Bay

Das Geheimnis von Turtle Bay

Titel: Das Geheimnis von Turtle Bay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Harper
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rasiert noch eine Minute Schlaf bekommen. Es machte Bree rasend vor Wut, dass das Krankenhauspersonal ihn wegschickte, als er zu ihr wollte, immerhin verdankte sie ihm ihr Leben. Wenn er jetzt auch noch Daria fand, dann wäre sie ihm diese Rettung ebenfalls schuldig.
    Coles volles, nach hinten gekämmtes Haar glänzte im Sonnenlicht, und unter den zusammengezogenen Brauen wirkten seine Augen fast schwarz. Seine markanten Gesichtszüge waren anziehend und schroff zugleich. Als er die Stirn in Falten legte, machte er einen fast unheilvollen Eindruck. Bree bewegte die Beine unter der Decke. So schwach sie sich auch fühlte, genügte es ihr, Cole zu sehen und über ihn nachzudenken, um das Adrenalin in ihrem Körper in Wallung zu bringen.
    Der Reporter stand mit Cole auf dem Dock des Turtle-Bay-Yachthafens. „Ich habe mit einigen Freunden nach Daria Devon und ihrem Boot gesucht“ , sprach er in das Mikrofon, das der Mann ihm hinhielt. „Vor allem in der Gegend um Keewadin Island, wo Briana an den Strand gespült wurde. Allerdings war sie zu dem Zeitpunkt bereits eine weite Strecke geschwommen.“
    „Würden Sie sagen, Sie sind ein Held, weil Sie Briana Devon gerettet haben?“
    „Sie hat sich selbst gerettet, indem sie in diesem plötzlich aufgezogenen Unwetter einfach weitergeschwommen ist. Ich bin kein Held, ich versuche nur zu helfen.“
    Bree fühlte mit ihm mit, denn sie konnte ihm ansehen, wie angespannt, frustriert und besorgt er war.
    „Das ist schon ein Kerl“ , unterbrach Josh ihre quälenden Gedanken. „Seine Exfrau gehörte zu meinem ursprünglichen Wahlkampfkomitee. Bree, wie fühlst du dich wirklich?“ , fragte er und drehte sich zu ihr um, als der Bericht endete. Er lehnte sich gegen die Bettkante und beugte sich vor, um nach ihrer Hand zu greifen. „Ich rede von deiner inneren Kraft. Von deiner Fähigkeit, dich alldem zu stellen. Ich weiß, wie eng dein Verhältnis zu Daria ist.“
    „Das kriege ich schon in den Griff“ , versprach sie und drängte ihre Tränen zurück, während sie seine Hand fester als gewollt packte. „Der Arzt wird bald mit dem Bericht hier sein. Man glaubt, dass ein Blitzschlag einigen Hirnfunktionen zugesetzt haben könnte, aber das ist nicht der Fall. Es geht mir gut! Und es geht mir noch besser, wenn wir sie gefunden haben.“
    Nun legte er auch noch die andere Hand um ihre. „Halt du dich einfach da raus und lass die Behörden das erledigen. Damit meine ich auch dich“ , sagte er und sah Amelia an. „Ich verspreche dir, ich werde alle Hebel in Bewegung setzen, die mir zur Verfügung stehen, und ich werde dich auf dem Laufenden halten.“ Er gab Bree noch einen Wangenkuss, dann machte er einen Schritt nach hinten, während sie an ihm vorbei zur Tür schaute, wo soeben seine Frau einen Blick ins Zimmer warf. Bevor sie es Josh sagen konnte, eilte der auch schon nach draußen. Mit einem Mal erschien ihr das Zimmer wieder klein und totenstill. Dann kam Josh abermals herein, und diesmal zog er seine Frau hinter sich her. Offenbar besaß Nikki Austin mehr Einfluss als Cole, wenn es darum ging, sich Zutritt zu einem Krankenzimmer zu verschaffen.
    Nicole Grann Austin sah in natura noch viel besser aus als in den Werbespots oder auf den Fotos in Zeitungen und in den Werbebroschüren, die seit Tagen in den Briefkästen landeten. Ihr langes, honigblondes Haar umrahmte ihr herzförmiges Gesicht, die Zähne wirkten wie aus einer Werbung für Zahnweiß, und sogar hier war sie makellos gekleidet.
    „Nikki sagt, die Reportermeute im Foyer wird allmählich unruhig“ , meldete Josh. „Bree und Amelia, ich glaube, ihr kennt Nikki noch nicht“ , fügte er an und stellte sie einander vor. Als Nikki ihm etwas ins Ohr flüsterte, erwiderte er „Ja, gut“ und wandte sich wieder Bree zu. „Hör mal, wir haben einen Freund, der für uns eine Menge PR-Arbeit übernimmt und gleichzeitig unser Pilot ist. Genau genommen ist er auch noch unser Leibwächter. Bei diesem verbissenen Kopf-an-Kopf-Rennen und in der heutigen Zeit muss man schließlich mit allem rechnen. Mark Denton wartet draußen im Flur auf uns, und ich würde ihn dir gern für eine Weile ausleihen, damit er dir die Medien vom Hals hält, wenn du möchtest. Wir bleiben über Nacht in der Stadt und brauchen ihn erst wieder, wenn er uns morgen nach Tallahassee fliegen muss.“
    „Das ist wirklich nett von dir, aber es ist nicht nötig“ , versicherte ihm Bree. „Ich brauche keinen Leibwächter.“ Wieder dachte sie an Cole.

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