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Das Geheimnis von Turtle Bay

Das Geheimnis von Turtle Bay

Titel: Das Geheimnis von Turtle Bay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Harper
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Wasser hat bislang niemand großflächig gesucht.“
    Wenn man vom Teufel spricht …, dachte sie, da in diesem Moment die Tür aufging und Sam mit zwei seiner Taucher hereinkam. Als Bree ihm dankbar zunickte, drehten sich einige Freiwillige zu Sam um. Er reagierte mit einem finsteren Blick in ihre Richtung, doch sie war tatsächlich froh, dass er ihr helfen wollte. Auch Manny hatte ihn hereinkommen sehen und stand auf, um sich mit verschränkten Armen schützend neben sie zu stellen und Sam genauso finster anzusehen.
    „Ich gebe das nur ungern zu“ , sagte Bree zu den Anwesenden, „aber es ist denkbar, dass das Boot tatsächlich im Unwetter zerschellt oder gesunken ist und dass meine Schwester irgendwo auf einem Trümmerstück umhertreibt. Wenn einer von euch einen Hinweis auf die Mermaids II entdeckt, dann soll er uns bitte sofort verständigen, auch wenn er parallel dazu mit der Küstenwache oder mit der … mit der Polizei Kontakt aufnimmt.“
    Im Schutz ihrer Sonnenbrille sah sie, wie eindringlich Cole sie musterte. Er war noch näher gekommen und stand jetzt neben dem Schreibtisch, als wären er und Manny ihre Bewacher. In gewisser Weise war diese Suchaktion Coles Werk, weil er ihr das Versprechen abgenommen hatte, erst wieder selbst zu tauchen, wenn es einen konkreten Hinweis gab. Sie betete zu Gott, dass diese Leute ihr eine solche Spur liefern würden – egal was, Hauptsache, sie konnte wieder selbst aktiv werden.
    „Last but not least das hier“ , fuhr sie fort und hielt das Plastikgehäuse hoch, in dem ihre alte Kamera steckte. „Als ich während des Unwetters das Frachterwrack verließ, musste ich eine Kamera zurücklassen, die dieser hier sehr ähnlich sieht. Sie steckt ebenfalls in einer Schutzhülle, ist rot lackiert und noch recht neu. Wenn einer von euch sie findet, möchte er sie doch bitte mitbringen. Daria hat vor meinem Tauchgang einige Aufnahmen gemacht, und die hätte ich gern zurück.“ Bree hatte entschieden, kein Wort von ihrer Befürchtung verlauten zu lassen, Daria könnte einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein. Diesen Gedanken ertrug sie nicht einmal selbst, also fügte sie nur an: „Auf der Rückseite der Kamera sind die Initialen ‚B & D D’ eingraviert. Ich denke, das ist alles.“ Die Freiwilligen reichten das Foto des Boots herum und prägten sich dessen Aussehen ein, hier und da wurde geflüstert, und jemand weiter hinten murmelte: „Wie eine Nadel in einem sehr großen und sehr nassen Heuhaufen.“
    „Ich möchte noch einmal betonen“ , redete sie nach der kurzen Pause weiter, „dass ich euch allen für eure Hilfe wirklich dankbar bin. Wer später hergekommen ist, für den möchte ich wiederholen, dass dieses Büro unser Hauptquartier darstellt. Cole, Manny und ich werden am Funkgerät sitzen und Anrufe auf den Nummern entgegennehmen, die wir auf den Karten notiert haben. Noch Fragen?“
    Guy Russel, der Freund eines Bekannten, den sie noch nie gesehen hatte, fragte: „Ich weiß, Sie beide waren Zwillinge, aber sah sie Ihnen ähnlich?“
    Dass der Mann in der Vergangenheitsform von Daria sprach, versetzte ihr einen Stich. Am liebsten hätte sie ihn dafür angebrüllt, doch sie blieb ruhig. „Wir behandeln das hier immer noch als Suche, nicht als Bergung. Und ja, Daria sieht so aus wie ich, nur trägt sie die Haare etwas länger und hat den Scheitel auf der anderen Seite – also das Spiegelbild von mir.“
    Sie gab das Zeichen, dass die Suche beginnen konnte. Nachdem die anderen nach ein paar aufmunternden Worten oder auch einer kurzen Umarmung gegangen waren – ausgenommen Sam und seine beiden Taucher, die wortlos das Geschäft verließen –, kam Cole zu ihr und legte einen Arm um ihre Taille. Er fühlte sich so warm und stark an, während ihr kalt war und sie am ganzen Leib zitterte.
    „Er hat es nicht so gemeint“ , flüsterte er. „Er hat ohne nachzudenken einfach drauflosgeredet.“
    „Er hat das ausgesprochen, was ich längst befürchte.“ Bree schob die Sonnenbrille hoch und drückte die Handballen auf ihre schmerzenden Augen, dann lehnte sie sich gegen Cole und ließ den Kopf auf seine starke Schulter sinken. „Sehen wir’s doch mal realistisch. Wenn wir schon so verzweifelt sind, dass wir unter Wasser nach dem Wrack der Mermaids II suchen, und wenn bislang niemand Daria gefunden hat so wie du mich …“
    Cole zog sie fest an sich. „So darfst du erst denken, wenn es absolut keine Hoffnung mehr gibt.“
    „Wir sollten den Grenzschutz

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