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Das Geheimnis von Turtle Bay

Das Geheimnis von Turtle Bay

Titel: Das Geheimnis von Turtle Bay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Harper
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informieren.“ Manny stand plötzlich so dicht neben ihr, dass Bree glaubte, er wolle Cole von ihr wegstoßen. Seine Körpersprache ließ seine Wut erkennen, zudem war sein Blick auf Coles Arm gerichtet. „Die spüren Leute auf, die illegal über die Grenze kommen. Warum sollten sie dann nicht helfen können, Daria aufzuspüren? Was ist, wenn sie den Kerlen in den Weg geraten ist, die Kubaner ins Land schleusen? Oder wenn sie etwas gesehen hat, das sie nicht sehen sollte? Da ist viel Geld im Spiel, und das macht diese Leute noch gefährlicher. Im Moment sind einige Patrouillen hier an der Küste unterwegs. Wie wäre es, wenn wir sie um Hilfe bitten?“
    „Ich glaube“ , erwiderte Bree, „wir haben ziemlich großen Einfluss auf Josh Austin und Marla Sherborne. Senatorin Sherborne rief heute Morgen an, um mir mitzuteilen, dass sie vorbeikommen will. Wenn es wirklich hart auf hart kommt, wird mein Schwager uns helfen. Er war gestern Abend noch bei mir gewesen.“
    Sie hörte Cole erleichtert seufzen, doch als er nichts erwiderte, fuhr sie fort: „Josh und Senatorin Sherborne sind zwar erbitterte politische Widersacher, aber ich bin bereit, mir von beiden helfen zu lassen. Und noch was, Manny“ , fügte sie hinzu und legte eine Hand auf seinen Arm. „Ich glaube, Schmuggler oder auch Piraten würden ein Boot wie unseres gar nicht haben wollen.“
    „Caramba!“ , platzte er heraus und schüttelte ihre Hand ab. „Ich meine damit, dass Schmuggler bei dem Unwetter in Panik geraten sein könnten. Wenn sie dann ein kleines Boot brauchten, werden sie es sich genommen haben.“
    „Ich weiß all deine Hilfe zu schätzen“ , sagte Bree und versuchte, ihn und zugleich auch sich selbst zu beruhigen. Sie entfernte sich von Cole, drehte sich dann aber zu ihm um. „Menschen wie Manny“ , wandte sie sich an ihn, „die auf legalem Weg ins Land kamen und die bereit sind, alles zu tun, damit es ihren Familien hier gut geht, ärgern sich über die illegalen Einwanderer genauso wie viele andere hier in den Staaten.“
    „Aber du weißt auch, dass verzweifelte Menschen große Risiken eingehen, Manny“ , warf Cole ein. „Und damit meine ich die Flüchtlinge genauso wie die Schmuggler.“
    Bree fuhr zusammen, als Manny überraschend mit der Faust in seine andere Hand schlug. Darias Schicksal ging ihm sehr an die Nieren, dabei hatte der arme Mann mit seiner kranken Mutter und seiner rebellischen Tochter genug Probleme, von denen Cole nichts wusste.
    „Ja, ja, Manny Salazar weiß das alles. Ist schon gut“ , murmelte er und schaute Cole verärgert an.
    Zu Brees Entsetzen drängte sich Manny im nächsten Moment an ihnen vorbei und verschwand im Lager, wo er sein eigenes Reich hatte.
    Bree und Cole hatten die beiden Schreibtische besetzt und tranken den ganzen Morgen Kaffee, zwischendurch griffen sie immer zum Telefon, sobald es zu klingeln begann. In den meisten Fällen waren es ungeduldige Reporter oder Menschen, die ihr viel Erfolg bei der Suchaktion wünschen wollten. Nur vier Anrufe kamen von den Tauchern, und die meldeten einhellig, dass sie bislang nicht fündig geworden waren. Auch Amelia rief an und war hörbar erleichtert, als sie merkte, dass Bree selbst nicht zum Tauchen draußen war. Bree ärgerte sich über ihre Schwester, die immer noch beleidigt war, weil sie das Krankenhaus verlassen hatte, ohne ihr Bescheid zu geben, wenn da doch so viele wirklich wichtige Dinge waren, auf die sie sich konzentrieren konnten.
    Manny machte im Lager hinter dem Büro die meiste Zeit über undefinierbaren Lärm, nur von Zeit zu Zeit kam er nach vorn, um seine Kaffeetasse nachzufüllen und um nach dem Rechten zu sehen. Vor allem wenn Cole zur Toilette ging oder oben in ihrer Wohnung frischen Kaffee aufbrühte, ließ Manny sich blicken.
    „Es tut mir leid, Manny, wenn du das Gefühl bekommen hast, ich würde dir nicht zuhören, oder wenn Cole dich beleidigt haben sollte“ , wandte sie sich an ihn, als sie wieder allein mit ihm war. „Ich weiß, du fühlst dich wegen Daria auch schuldig.“
    „Was meinst du damit?“ Er blieb stehen und verschränkte die Arme.
    „Dass du neulich nicht bei ihr auf dem Boot warst. Normalerweise wärst du mit rausgefahren.“
    „Ja, das stimmt. Entschuldige, wenn ich so aufbrausend war. Aber manchmal laufen selbst die Sachen verkehrt, die genau geplant sind.“
    Beide drehten sich um, als die Tür zum Geschäft geöffnet wurde. Würde sie endlich eine gute Nachricht zu hören bekommen? fragte sich

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