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Das Geheimnis von Turtle Bay

Das Geheimnis von Turtle Bay

Titel: Das Geheimnis von Turtle Bay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Harper
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jetzt!“
    „Ich habe es versucht, aber meine Überredungskünste scheinen nur im Gerichtssaal zu funktionieren. Sie ist davon besessen, Daria zu finden, und ich kann ihr das nicht mal verübeln.“ Er betrat die Küche, Amelia folgte ihm barfuß. Nachdem er seine Aktentasche auf den Tresen gelegt hatte, küsste er seine Frau auf die Wange. „Du hast wieder geweint.“
    „Natürlich habe ich das. Daria ist schließlich nicht nur Brianas, sondern auch meine Schwester. Ich sollte zu ihr fahren und bei ihr auf dem Sofa schlafen, damit ich auf sie aufpassen kann. Ich muss wissen, was sie vorhat, denn bei ihr weiß man nie, was sie gerade plant.“
    „Ja, in der einen Minute war sie zu Tode betrübt, in der nächsten widmete sie sich schon wieder mit Volldampf der Suche. Als ich ging, erzählte sie mir, dass ihr unter anderem der Typ helfen wird, der sie in seinem Segelboot an Land gebracht hat. Morgen will sie mit einer ganzen Gruppe Taucher die Suche fortsetzen. Für mich klingt das, als würde er sie schon im Auge behalten. Ich dachte, vor dem Unwetter hätten sie sich gar nicht gekannt, aber vorhin hörte es sich so an, als wären sie ziemlich eng befreundet.“
    „Die beiden sind sich zuvor ein Mal begegnet“ , erklärte sie, dann murmelte sie: „Er ist ihr Schutzengel, aber ich hoffe, er entpuppt sich nicht als Racheengel.“
    „Was hast du gesagt?“
    „Nichts … nichts.“
    Ben griff nach der Kühlschranktür, drehte sich dann aber um und legte die Hände sanft auf Amelias Schultern. „Bree wird dich brauchen, wenn sie Daria finden.“
    „Wenn sie ihren Leichnam finden, willst du sagen.“
    Ihr Magen verkrampfte sich, Bens Gesicht verwischte in den Tränen, die ihr in die Augen stiegen. Sie musste daran denken, wie die Zwillinge noch klein waren und sich alles nur um sie drehte. Sie waren der Mittelpunkt von Dads Welt und des ganzen verdammten Universums gewesen. Sogar ihre Jungs waren aus dem Häuschen, wenn die beiden zu ihnen kamen – natürlich um die Jungs zu besuchen, nicht sie. Es kam ihr manchmal so vor, als würden Bree und Daria für sie den Weihnachtsmann, den Osterhasen und jeden ihrer Star Wars -Helden gleichzeitig verkörpern.
    „Ja, denn ich fürchte, dass sie sie nicht lebend finden werden“ , meinte er mit einem Seufzer und zog sie in seine Arme. „Es spricht nicht mehr viel dafür, dass sie sie als Schiffbrüchige auf einem Stück Treibholz sitzend entdecken werden.“
    „Ich zermartere mir das Gehirn, was ihr zugestoßen sein könnte“ , sagte sie und legte den Kopf auf seine Schulter. „Ich habe sogar schon überlegt, ob sie vielleicht entführt wurde. Aber warum haben wir dann noch keine Lösegeldforderung erhalten? Oder was ist mit diesen schrecklichen Leuten, die Frauen entführen und zur Prostitution zwingen?“
    „Oh, ich würde mir gern mal einen von diesen modernen Sklavenhändlern vorknöpfen, die die Mädchen aus Südamerika ins Land schmuggeln, um sie in irgendwelchen Fabriken für ein paar Cent die Stunde arbeiten oder anschaffen gehen zu lassen. Das breitet sich momentan in Miami aus, aber diese Kerle gehen allen Kontrollen aus dem Weg, indem sie nachts übers Meer kommen, wenn die Küste dunkel und menschenleer ist. Am Tag versuchen sie es nicht, also kann Daria keinem von ihnen in die Finger gefallen sein.“
    „Und wenn sie weiter draußen auf dem Golf gewartet haben und dann gezwungen waren, wegen des Unwetters an Land zu gehen?“
    „Das ist zu weit hergeholt, Honey“ , gab er zurück und drückte sie an sich. „Wenn es einen Schuldigen gibt, dann ist es das Unwetter. Trotzdem müssen wir mit Bree zusammen das Beste hoffen. Sie ist fest entschlossen.“
    „O ja, das ist sie.“ Sie löste sich aus seinen Armen, um nach einem Taschentuch zu greifen, damit sie sich die Tränen abwischen und die Nase schnäuzen konnte. „Das und noch viel mehr. Du bewunderst sie, so wie alle anderen das auch tun. Daria war sogar noch halsstarriger, aber Bree besaß schon immer diesen brennenden Eifer. Die beiden waren … sind grundverschieden, und trotzdem gleichen sie sich wie ein Ei dem anderen.“
    Als er dastand und sie anschaute wie eine Angeklagte, die jeden Augenblick ihre Schuld eingestehen würde, weil Perry Mason sie in die Enge getrieben hatte, ging sie an ihm vorbei, öffnete den Kühlschrank und nahm für ihn den Karton Orangensaft heraus.
    „Das nicht“ , hielt er sie auf.
    „Lieber frisch ausgepresst?“
    „Nein, gib mir nur die Flasche Wasser. Ich

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