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Das Geheimnis von Turtle Bay

Das Geheimnis von Turtle Bay

Titel: Das Geheimnis von Turtle Bay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Harper
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darin. Andererseits“ , fügte sie sanfter hinzu, „werden Manny und Juanita auch sagen, dass es nicht ihr Mädchen sein kann, das weggelaufen ist.“
    „Du meinst doch nicht, Daria könnte sich abgesetzt und das Ganze nur inszeniert haben …“
    „Nein, nein!“ Wie ein kleines Kind legte sie die Hände auf die Ohren. „Dazu hat sie gar keinen Grund. Sie ist auch nicht der Typ für so etwas. Ich kenne meine Schwester so gut wie … wie mich selbst. Allerdings …“ Sie verstummte einen Moment lang. „Was uns unterscheidet, ist die Tatsache, dass ich Rechtshänderin bin, Daria dagegen Linkshänderin. Linkshänder fühlen sich immer ein bisschen anders als die anderen. Das war das Erste, woran wir merkten, dass wir nicht absolut identisch sind.“
    Er griff nach ihrer Hand. „Bree, warum bleibst du nicht hier beim Captain, während ich mit Sams Tauchern nach unten gehe?“
    „Weil ein vierter Taucher bei der geringen Sicht das sehen könnte, was den anderen drei entgeht. Wenn du wieder raufkommst und mir sagst, da unten ist nichts, dann werde ich runtergehen, um mich selbst davon zu überzeugen. Und wenn da unten was ist, dann muss ich mit dabei sein, um nach Hinweisen zu suchen, wie es dahin kommen konnte.“
    Sie zog ihre Hand zurück und schlug mit beiden Fäusten auf die Reling, und während sie gegen Tränen ankämpfte, flüsterte sie: „Cole, ich weiß nicht, was ich ohne dich getan hätte, schon nachdem du mich wiederbelebt und ins Krankenhaus gebracht hast. Du hast mir in mehr als einer Hinsicht das Leben gerettet, aber ich weiß, für dich kann sich nicht alles nur um mich drehen. Du hast dein eigenes Leben.“
    „Ich muss in Kürze nach Miami fahren, um mir das Boot eines wichtigen Klienten anzusehen. Wenn du’s genau wissen willst, es geht um Dom Verdugos Casino-Boot. Eigentlich wollte ich sein Angebot rundweg ablehnen, aber ich finde, man sollte den Mann im Auge behalten, und das kann ich auf diese Weise recht gut erledigen. Meine Mutter war spielsüchtig und hat ihr Leben ruiniert, und das von Dad und mir fast auch noch. Ich bin mir nicht sicher, aber ihr Unfalltod kann durchaus ein Selbstmord gewesen sein. Ich kann zwar diesen großen Auftrag gut gebrauchen, aber mir würde es gefallen, Verdugos Pläne für dieses Boot zu durchkreuzen.“
    „Das mit deiner Mutter tut mir leid. Ich kann mir vorstellen, wie schlimm es gewesen sein muss, sie unter so tragischen Umständen zu verlieren“ , flüsterte sie und drückte seine Hand.
    Sie schniefte laut und wandte sich abrupt ab, um ihre Ausrüstung zu überprüfen, die sie hinter sich auf einer Metallbank ausgebreitet hatte. Cole fuhr sich durchs Haar und verfluchte sich dafür, dass er so egoistisch sein konnte, seine eigene Familie ins Spiel zu bringen. Es war ihm einfach rausgerutscht, nachdem er jahrelang für sich behalten hatte, was sein Vater stets als „schmutzige Wäsche“ bezeichnete. Nicht einmal seiner Exfrau gegenüber war er sehr ins Detail gegangen, doch Bree gewährte er aus freien Stücken diesen Einblick in sein Leben.
    Als Cole sich ebenfalls seiner Ausrüstung widmete, begann das Boot ein wenig zu schwanken, da es in die Gegenströmung geriet. Auf dieser Barkasse waren die Bewegungen zwar zu spüren, wirkten sich aber nicht nennenswert aus, während ein Segelboot an der gleichen Stelle viel heftiger reagiert hätte. Cole besaß allerdings genug Erfahrung als Steuermann, um auch minimale Veränderungen wahrzunehmen.
    Er wünschte nur, bei Bree könnte es genauso sein, weil er ihre Gedanken lesen und ihre Stimmungen fühlen wollte, auch wenn er sie genauso wenig würde kontrollieren können wie das Meer. Aber so wie beim schönsten Wetter auf der Streamin ’ konnte es zumindest eine angenehme Verbindung sein. Doch Briana Devon befand sich derzeit in stürmischem Gewässer, und er konnte nur hoffen, dass sie nicht unterging. Er schüttelte den Kopf, um diese Überlegungen zu verdrängen, jedoch kam ihm Ric zuvor.
    „Wir sind da“ , brüllte er über Deck. „Auf geht’s.“
    Bree kam es vor, als sei sie zurück im Unwetter.
    Trotz all ihrer Erfahrung mit Tauchgängen in trüben Gewässern war sie nicht darauf gefasst, wie ihr Körper und ihr Gehirn reagierten, als sie eintauchte. Überdeutlich fühlte sie das Gewicht des Wassers auf sich lasten, und genauso extrem nahm sie die Strömung wahr, wie sie an ihr zog und zerrte, während es den Anschein hatte, als würde sie sich durch einen Sumpf in den Everglades bewegen. Dort,

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