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Das Geheimnis von Turtle Bay

Das Geheimnis von Turtle Bay

Titel: Das Geheimnis von Turtle Bay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Harper
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das Unwetter weitere Grasbüschel ausreißen und die Sichtweite im Wasser auf wenige Zentimeter reduzieren konnte, sah man nur ein paar spärliche, braunstichige Halme, die von einem kraftvollen Grün hätten sein sollen, was bei früheren Tauchgängen auch der Fall gewesen war. Ja, Marla Sherborne würde den bedenklichen Bericht bekommen, auf den sie so versessen war. Aber vielen anderen würde er überhaupt nicht gefallen, vermutlich auch einigen sehr wichtigen Leuten, wie Cole bereits angedeutet hatte.
    „Am liebsten würde ich die ganze Welt auf den Kopf stellen, um nach ihr zu suchen“ , erklärte Bree und legte die Hände vors Gesicht, um nicht länger auf die Fotos starren zu müssen.
    „Vielleicht ist das die Erklärung“ , sagte Cole gedankenverloren. Dann kniete er sich neben sie, drehte ihren Bürostuhl um und zog ihre Hände nach unten, damit er ihr ins Gesicht sehen konnte.
    „Was meinst du?“
    „Mir ist eben etwas eingefallen, das wir beide außer Acht gelassen haben. Als ich versuchte, mit der Streamin ’ an Land zu kommen, da geriet ich in eine Kabbelung, die durch das Unwetter und die Strömungen verursacht worden sein musste.“
    „Eine Kabbelung? Ich glaube, damit hatte ich auch zu tun. Ja, genau! Ich kann mich erinnern! Sie wollte mich nach Süden in Richtung Marco Island mitreißen. Ich ließ mich mittreiben, bis ich mich schließlich wieder befreien konnte.“
    „Wenn Daria mit der Mermaids II zum Festland unterwegs war oder selbst wenn das Boot führerlos auf dem Wasser trieb, könnte es von dieser Strömung erfasst und viel weiter abgetrieben worden sein, als bislang angenommen.“
    „Sie könnte bis nach Ten Thousands Islands getrieben sein, also mitten in ein regelrechtes Labyrinth.“
    „Es sei denn, sie wurde von einer der Gegenströmungen erfasst, die der Marco River verursacht, wenn er in den Golf mündet.“
    „Am Big Marco Pass.“
    „Können wir deine Tauchteams anfunken, damit sie sich weiter nach Süden begeben?“ , fragte er.
    „Nach den vielen Stunden, die die Leute mittlerweile im Wasser zugebracht haben, können wir ihnen das nicht antun. Wir haben ihnen versprochen, die Suche um eins zu beenden. Und bis dahin ist nicht mehr viel Zeit. Aber du könntest recht haben.“
    Er sprang auf und zog sie mit sich von ihrem Stuhl hoch. „Ich werde die Küstenwache anrufen und mit ihnen über diese Möglichkeit reden“ , erklärte er.
    „Lass uns das nur machen, wenn sich abzeichnet, dass es mehr als nur eine Möglichkeit ist“ , hielt sie ihn auf und fasste ihn am Arm. „Du weißt, sie stellen heute Mittag die Suche ein, und wenn wir ihnen jetzt erzählen, sie sollen woanders weitersuchen, dann wäre das, als würden wir absichtlich falschen Alarm schlagen. Komm mit nach oben, dann sehen wir uns die Seekarte an, die ich gestern Abend studiert habe. Vielleicht hat die Kombination aus Sturm und Wellen eine gefährliche Strömung verursacht, eine perfekte Kabbelung.“
    Als sie nach oben in ihr Apartment gingen, versuchte sie die Erinnerung an eine Szene aus dem Film Der Sturm zu verdrängen, in der sich alle Elemente verschwören, um ein kleines Schiff samt erfahrener Crew zum Sinken zu bringen.
    Sie nahm sich die Karte und drehte sie zu sich herum. Keiner machte sich die Mühe, sich hinzusetzen. „Siehst du das?“ Sie zeigte auf einen Punkt. „Siehst du diesen Graben, den der Marco River am Big Marco Pass verursacht? Selbst bei normalen Bedingungen ist diese Stelle tief und kabbelig, gar nicht auszudenken, was hier bei Sturm und hohen Wellen los ist …“
    „Da sind viele Schiffe von und nach Marco Island unterwegs. Womöglich hat jemand etwas gesehen.“
    „Ich kann nur hoffen, dass der Motor nicht ansprang und der Sturm den Anker mitsamt Kette abgerissen hat. Vielleicht wurde Daria verletzt, aber wenn nicht, ist das die einzige Erklärung, weil sie dann vom Unwetter weggetrieben wurde – und möglicherweise in dieser Ecke hier gelandet ist.“ Dabei deutete sie auf eine Gruppe kleinerer Inseln nördlich des Big Marco Pass. „Sie könnte da irgendwo gestrandet sein. Oder wie du gesagt hast: Das Boot ist hier gekentert, wo die Kabbelung es in den Bereich der Flussmündung schob. In der Gegend gibt es einige Molen. Cole, wir müssen dahin und uns umsehen, einmal kurz tauchen, damit wir Gewissheit haben, und dann die Strände der Inseln absuchen.“
    „Dann ruf ein paar von den Tauchern zurück, denn du wirst nicht allein mit mir da runter gehen. Und gib Travers

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