Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis von Turtle Bay

Das Geheimnis von Turtle Bay

Titel: Das Geheimnis von Turtle Bay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Harper
Vom Netzwerk:
Bescheid, damit er sein Echolot einsetzt.“
    „Er hasst mich, und er gibt mir die Schuld am Tod seines Sohns“ , platzte sie heraus, während sie ins Schlafzimmer lief, um ein paar Kleidungsstücke an sich zu nehmen, dann redete sie vom Badezimmer aus weiter, wo sie ihren einteiligen Badeanzug und darüber den Taucheranzug aus Elastan überstreifte. „Wir waren einige Jahre zusammen, erst an der Highschool, dann am College, bis ich mich von Ted trennte und er zu den Marines ging!“ , rief sie nach nebenan, dann kehrte sie ins Wohnzimmer zurück und bemerkte Coles verdutzten Blick, als er sah, dass sie ihren Taucheranzug trug.
    „Bree, ich sagte doch, du sollst ein paar von den Freiwilligen zurückholen. Diese Kabbelung ist nur eine weitere von vielen Möglichkeiten.“
    „Ich muss dahin. Bestimmt ist unser anderes Boot inzwischen zurück. Nur ein kurzer Blick unter Wasser, und dann rufen wir die Küstenwache oder das Taucherteam der Polizei an, damit die sich gründlich umsehen können – falls ich da etwas entdecken sollte …“
    „Wenn du und die anderen etwas entdecken sollten, mit denen du tauchen wirst“ , berichtigte er sie, packte sie an den Armen und schüttelte sie leicht. „Zuallererst brauchen wir jemanden, der auf das Boot aufpasst, solange wir beide tauchen.“
    „Du kommst mit? Ich verspreche dir, ich werde nicht wieder so was veranstalten wie am Wrack. Aber wir müssen tief runtergehen, weil die Sichtverhältnisse da sehr schlecht sein werden.“
    „Ich glaube, es ist eine gute Stelle für diese Suche. Trotzdem werde ich Travers anrufen, auch wenn dir das nicht gefällt. Einer muss an Bord bleiben, und mindestens einer muss mit uns nach unten gehen.“
    „Du hast recht“ , stimmte sie ihm zu. Hauptsache, er kam mit und ließ sie tauchen. „Mein Dad sagte immer, nur Dummköpfe setzen sich über die Regeln hinweg, und durch meine Schuld hast du dich gestern verletzt. Also gut, wir rufen Sam an. Ich habe zwar immer geglaubt, ich könnte ihm nicht über den Weg trauen, aber er hilft mir trotzdem, weil er Daria nicht die Schuld für das gibt, was seinem Sohn zugestoßen ist.“
    „Mit anderen Worten, er gibt dir nach wie vor die Schuld.“ Er schaute ihr eindringlich in die Augen. „Ich glaube zwar, es geht mich nichts an, aber … hast du Ted Travers wirklich geliebt? Das muss dir sehr zu schaffen machen. Erst sein Tod, jetzt …“
    „Jetzt Darias Tod?“ , fragte sie herausfordernd und stemmte die Hände in die Hüften.
    „Das habe ich nicht gesagt. Ich wollte sagen: ‚jetzt Darias Verschwinden’.“
    Sie umfasste seine Handgelenke und spürte seine Muskeln und Sehnen, die so unerschütterlich wirkten, während ihre ganze Welt ins Wanken geraten war. „Ich klammere mich daran fest, dass wir uns so nah standen, Daria und ich. Ich hoffe, ich würde es fühlen können, wenn sie wirklich tot wäre. Sie darf nicht tot sein, das kann ich nicht zulassen.“
    „Dann organisier ein paar Helfer, damit wir uns auf den Weg machen können.“
    „Alles klar.“ Sie umarmte ihn kurz, doch als sie sich von ihm lösen wollte, hielt er sie weiter fest an sich gedrückt.
    Sie standen da, eng aneinandergeschmiegt, Bree auf Zehenspitzen, damit sie die Arme um seinen Nacken schlingen konnte. Als sie den Kopf ein wenig drehte, ruhte ihr Gesicht an seinem Hals, sodass sie den Puls spüren konnte. Ihr Blutdruck musste völlig außer Rand und Band sein. Sein Kinn lag an ihrer Stirn, ihr Busen drückte sich gegen seine breite Brust, ihre Oberschenkel berührten seine. Sie war durchtrainiert, doch er war muskulöser und fühlte sich unter ihren Fingern stahlhart an. Es kam ihr vor, als hätte sie ihren Körper verlassen und würde neben sich schweben.
    Bislang hatte sie nicht auf seine Frage geantwortet, ob sie Ted geliebt hatte. Vermutlich war es Liebe gewesen, die sich aber immer mehr abschwächte, je älter sie wurde. Mit Cole hatte sie jetzt erst drei hektische Tage verbracht, und doch kam es ihr vor, als hätte sie ihn schon immer gebraucht und gewollt. Was sie jedoch vor allem verblüffte, war ihr eigenes Verlangen, von dem sie nahezu überwältigt wurde. Gegen diesen Mann verblasste jener Blitz zur Bedeutungslosigkeit, der sie während des Unwetters getroffen hatte.

9. KAPITEL
    Als sie auf der kleineren der beiden langsamen Barkassen Turtle Bay verließen, wünschte sich Cole fast schon, er hätte Bree nicht dazu getrieben, Travers um Hilfe zu bitten. Ihn störte nicht so sehr Travers’

Weitere Kostenlose Bücher