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Das Geheimnis von Turtle Bay

Das Geheimnis von Turtle Bay

Titel: Das Geheimnis von Turtle Bay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Harper
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dich am Strand fand und dir das Leben rettete. Aber mich wundert ein wenig, wieso er immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Sein Büro und die Werkstatt liegen doch gleich neben dem Grog Shop am anderen Ende der Stadt, nicht wahr?“
    „Ja, und?“
    „Bist du dir sicher, er hatte Daria nicht gekannt, wenn er dir zuvor auch schon mal begegnet war?“
    „Was willst du damit sagen? Er wusste von Daria, weil er zur Kommission für einen sauberen Golf gehört. Aber unseren Auftrag, die Seegraswiese zu beobachten und zu fotografieren, erhielten wir, ohne vor der Kommission erscheinen zu müssen. Wenn ich morgen meinen Bericht abgebe, wird es das erste Mal sein, dass ich dort persönlich erscheine. Ben, du irrst dich, was Cole angeht. Wenn ich ihm nicht trauen kann, dann kann ich überhaupt niemandem trauen.“
    Diese letzten Worte hinterließen einen bitteren Nachgeschmack in ihrem Mund. Wenn sie ihre eigene Zwillingsschwester eigentlich gar nicht gekannt hatte, obwohl die ihr Leben lang ihre beste Freundin gewesen war, konnte sie dann allen Ernstes einem Mann vertrauen, den sie erst seit einer Woche kannte?

16. KAPITEL
    Ben hielt Wort und schickte jemanden von der Spurensicherung vorbei. Natürlich war es dumm von ihr gewesen, doch insgeheim hatte sie damit gerechnet, dass es jemand in der Art der Leute sein würde, wie sie sie aus CSI und ähnlichen Serien kannte. Stattdessen klingelte eine junge, unscheinbare und übergewichtige Frau bei ihr, deren Ausweis an einem leuchtend blauen Band um ihren Hals hing und sie als Marilyn Davis identifizierte. Sie bat Bree, doch einfach Mari zu ihr zu sagen.
    „Unser Job ist leider nicht der allersauberste“ , erklärte Mari, als sie von Bree in Darias Schlafzimmer geführt wurde, „aber ich will möglichst viele Fingerabdrücke sammeln und dann Ihre ausschließen. Wenn Sie noch irgendetwas haben, was Ihre Schwester angefasst hat, zum Beispiel ein Glas, das Sie noch nicht gespült haben, dann kann ich ihre Abdrücke auch ausschließen. Oh, dieses Zimmer wurde aber auf den Kopf gestellt!“
    „In der Tat. Ich hatte mich hier bereits etwas umgesehen, aber ganz offensichtlich war ich nicht die Letzte.“
    „Haben Sie den Einbruch gemeldet?“ , fragte die Frau, zog Einweghandschuhe an und machte sich an die Arbeit.
    „Nein, zu viele Leute haben einen Schlüssel, und Wertgegenstände sind nicht gestohlen worden.“
    „Alles klar“ , sprach Mari in unüberhörbar missbilligendem Tonfall. Fast hatte sie ihr gesagt, dass Ben auch nicht vorgeschlagen hatte, die Polizei zu informieren, aber das ging diese Frau nichts an.
    „Wissen Sie“ , fuhr Mari fort, wohl froh darüber, das Thema wechseln zu können, „ich habe noch nie im Zusammenhang mit eineiigen Zwillingen Fingerabdrücke genommen. Die meisten Leute meinen, die Abdrücke müssten identisch sein, aber das ist Unfug.“
    „Das sind wir im Lauf der Jahre mehr als einmal gefragt worden“ , erzählte Bree ihr, während sie sich im Durchgang zum Badezimmer gegen den Türrahmen lehnte und der Frau bei ihrer Arbeit zusah. „Allerdings weisen die Fingerabdrücke gewisse Ähnlichkeiten auf.“
    „Richtig. Eineiige Zwillinge haben die gleiche genetische Struktur, und ihre DNS unterscheidet sich praktisch überhaupt nicht voneinander. Aber Fingerabdrücke sind keine rein genetisch bedingte Angelegenheit. Über ihre Form entscheidet zum Teil die Umgebung und die Position des jeweiligen Embryos im Mutterleib; zum Teil kommen da noch andere Dinge ins Spiel, die ich zwar gelernt, aber inzwischen wieder vergessen habe.“
    Bree ging ins Badezimmer und holte Darias Wasserglas, außerdem brachte sie der Frau Darias Mascara und die Puderdose, da sie auf ihnen deutliche Fingerabdrücke sehen konnte. Es wunderte sie, wie viel Kosmetika sich in der Schublade im Badezimmer befanden, darunter sieben verschiedene Lippenstifte, obwohl Daria fast nie einen benutzt hatte. Allerdings war sie es inzwischen fast schon gewöhnt, unbekannte Tatsachen über ihre Schwester in Erfahrung zu bringen. Es hatte einen Mann in ihrem Leben gegeben, von dem Bree nichts wissen sollte. Sie konnte nur hoffen, dass sie selbst nichts getan hatte, was Daria wiederholt dazu veranlasste, sie nicht ins Vertrauen zu ziehen. Ganz bestimmt war etwas an diesem Mann der Grund gewesen, um ihn so beharrlich zu verschweigen, und Bree musste herausfinden, was mit ihm nicht stimmte.
    Sie durchsuchte die Kosmetikschublade gründlicher. Vielleicht würde sie auch gar

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