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Das Geheimnis von Turtle Bay

Das Geheimnis von Turtle Bay

Titel: Das Geheimnis von Turtle Bay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Harper
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gerade jetzt beobachtete. Hatte der Täter Daria umbringen wollen? Oder war es nur ein Unfall gewesen, und er war geflohen, bevor das Unwetter aufzog, das das Boot an der Ufermauer zerschmettern sollte? Hatte der gleiche Täter es danach auf Bree abgesehen? Oder noch schlimmer: Hatte er eigentlich Bree töten wollen und Daria mit ihr verwechselt?
    Die Segnung war ein Bibelvers, den Bree und Daria schon immer gemocht hatten, weil es ihnen so vorkam, als würde damit der Herr um seinen Segen für die tägliche Arbeit gebeten. Als sie ihr Geschäft eröffneten, hatten sie alle Hilfe gebrauchen können, die sie bekommen konnten, auch von ganz oben.
    „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen,
    auf dass wir klug werden …
    Und der Herr, unser Gott, sei uns freundlich
    und fördere das Werk unsrer Hände bei uns;
    ja, das Werk unsrer Hände wolle er fördern!“
    Nach dem letzten Gebet sprach Pastor Wallace die Einladung zu einem Imbiss aus, den die Frauen der Gemeinde vorbereitet hatten. Anschließend sollte dann die eigentliche Beisetzung im engsten Familienkreis stattfinden. Alle erhoben sich, als die Sargträger den Sarg fortbrachten.
    Bree nahm Amelia am Arm und führte sie in die Kirche, wobei Ben zu ihrer Linken ging, dicht gefolgt von den Jungs. Amelia zitterte so heftig, dass Bree schon Angst um sie bekam. Sie war nicht zu ihr ins Apartment gekommen, um sich ein Erinnerungsstück auszusuchen. Bree glaubte ihr, dass sie es nicht wollte, und sie konnte sich vorstellen, wie sehr Amelia allein die Frage zu schaffen gemacht haben musste. Zweifellos trauerte ihre ältere Schwester auch, weil sie so wenig Zeit mit Daria verbracht hatte und es deshalb so wenige schöne Erinnerungen gab.
    „Ich kann mich den Leuten im Moment einfach nicht stellen“ , sagte Amelia und löste sich aus Brees Griff. „Ich werde den Pastor fragen, ob ich mich irgendwo eine Weile hinlegen kann.“
    „Ich würde mich ja zu dir setzen“ , gab Bree zurück, „aber Ben kann sich nicht als Einziger unter die Gäste mischen.“
    „Ja, ich weiß. Außerdem bedauert jeder dich, nicht mich.“
    „Amelia, ich …“
    „Ist schon okay, Bree“ , unterbrach Ben sie. „Ihr Jungs bleibt bei Tante Bree, während ich mich um eure Mutter kümmere.“
    „Kein großes Wehklagen, und keiner kniet sich hin, nicht so wie damals, als Grandpa gestorben war“ , wies Lucinda ihre Familie an, während sie auf dem Rasen hinter der Kirche standen und Sandwiches und Salat aßen. „Ist ja komisch, so ganz ohne Messe.“
    „Das ist deren Art, und das ist so in Ordnung“ , gab Manny zurück.
    „Schön, dass du andere Denkweisen und Gebräuche akzeptieren kannst“ , murmelte Lucinda.
    „Fang jetzt nicht damit an“ , warnte er sie und hob mahnend seinen Zeigefinger.
    „Keiner von euch fängt mit irgendetwas an“ , ging Juanita dazwischen. „Sie hat dich damit herausgefordert, sí ? Können wir uns heute mal vertragen? Das hier sind die Vereinigten Staaten von Amerika, und dank Bree werden wir mitten zwischen diesen reichen und mächtigen Leuten akzeptiert.“
    Manny warf Lucinda einen zornigen Blick zu und trank sein Glas Limonade leer. „Vielleicht würde es den Leuten nicht gefallen, wenn sich herumspricht, dass ich jetzt Bree Devons Partner bin.“ Mit dem Handrücken wischte er sich den Mund ab. „Als ich mit Cole zu dieser Kneipe gefahren bin, von der ich euch erzählt habe – also wenn Blicke töten könnten, dann wäre ich auf der Stelle tot umgefallen. Und dieser Hinterwäldler-Schuppen kann es nicht mal mit Turtle Bay aufnehmen.“
    „Schhht!“ , ermahnte Juanita ihn. „Es bringt Unglück, wenn man auf einer Beerdigung von seinem eigenen Tod redet. Das bedeutet, wenn du selbst nicht innerhalb eines Jahres stirbst, dann wird es die nächste Angehörige der Verstorbenen erwischen.“
    „Manchmal, mi Juanita“ , gab Manny zurück und verdrehte die Augen, „kann ich verstehen, warum unsere Lucinda nichts mit unserer Tradition zu tun haben will. Als Nächstes wirst du mir wohl noch erzählen, weil das heute so ein trauriger Tag ist, wird auf unserer quinceañera -Feier für Lucinda ein Fluch liegen. Komm, wir verabschieden uns von meiner Partnerin Briana und machen uns auf den Heimweg, sí ?“
    Als sie sich dann verabschiedeten, wunderte er sich, dass Bree und Lucinda sich umarmten. Und er wurde erst recht wütend, als er hörte, wie sie leise zu seiner Tochter sprach: „Denk immer daran, was ich dir gesagt habe, Cindi.“
    Die Zeremonie

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