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Das Geheimnis von Vennhues

Das Geheimnis von Vennhues

Titel: Das Geheimnis von Vennhues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holtkoetter Stefan
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deshalb. Peter war immer ein so guter Junge. Was, wenn er es tatsächlich nicht gewesen ist? Dann haben wir ihm schreckliches Unrecht angetan. Wir haben ihn von hier vertrieben.«
    Sie fuhr mit ihrer Arbeit fort und sagte amüsiert: »Du warst früher überzeugt gewesen, dass Peter nicht der Mörder ist. Ganz egal, was die anderen sagten. Erinnerst du dich? Von niemandem hast du dir etwas erzählen lassen.«
    Hambrock lächelte. »Ja. Ich erinnere mich.«
    »Es war dir egal, dass die Beweislast erdrückend schien«, fuhr sie fort. »Du hast gesagt: Peter würde so etwas niemals tun. Ihr habt den Falschen vor Gericht gebracht.«
    Er war jung und naiv gewesen und Peter Bodenstein sein Freund. Heute wusste er, dass man es einem Mörder nicht ansehen konnte. Und dass ein Mörder unter seiner eigenen Tat unendlich leiden konnte.
    Seine Mutter wandte sich ihm zu. Die Hände hielt sie in die Luft, damit keine Schokoladenflecken auf die Schürze gerieten.
    »Doch wenn es nicht Peter gewesen ist«, sagte sie, »wer war es dann? Es kommt niemand außer ihm in Frage.«
    Hambrock zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Keiner von uns war dabei. Vielleicht werden wir es nie herausfinden.«
    Seine Mutter zog die Stirn in Falten und wandte sich wieder der Anrichte zu.
    »Was sagen die anderen?«, fragte er. »Peters Auftauchen muss doch für Unruhe gesorgt haben.«
    »Vor allem die Alten sind besorgt«, sagte sie. »Sie hätten sich gewünscht, die alte Geschichte wäre für immer beendet gewesen. Wer war es denn, der dich in Münster angerufen hat?«
    Hambrock zögerte. »Ach, nicht so wichtig.«
    »Ich weiß, dir wäre es lieber gewesen, wenn wir dich angerufen hätten. Doch wir wollten keinen Staub aufwirbeln.« Sie räusperte sich und wiederholte ihre Frage: »Wer hat dich angerufen?«
    Er nahm einen Schluck von seinem Kaffee.
    »Das tut doch nichts zur Sache, Mutter.«
    »War es Josef Kemper?«, fragte sie leichthin.
    Hambrock blickte überrascht auf.
    »Wieso denkst du, dass ausgerechnet er es gewesen sein könnte?«
    Ihre Schultern versteiften sich. Eilig nahm sie den Teller mit der geraspelten Schokolade und schüttete sie in den Pudding.
    »Weiß nicht. Das kam mir nur in den Sinn.«
    Doch die hektischen Bewegungen verrieten sie.
    »Mutter …«
    »Wie geht es denn eigentlich Elli?«, zwitscherte sie mit aufgesetzter Fröhlichkeit. »Wir haben schon so lange nichts mehr von ihr gehört. Du hättest sie ruhig mitbringen können. Essen ist doch immer genug für alle da.«
    »Mutter! Wieso Josef Kemper?«
    Sie ließ die Schultern hängen und drehte sich zu ihm um.
    »Er war gestern Abend hier«, sagte sie bedrückt. »Er hat mit deinem Vater gesprochen wegen Peter Bodenstein.«
    »Und was wollte er?«
    »Er hatte erfahren, dass Peter zurückgekehrt ist und wollte deshalb mit den Alten im Dorf reden.« Sie fühlte sich sichtlich unwohl in ihrer Haut. »Hör mal, Bernhard, ich weiß, dass du nun Polizist bist und dir Sorgen machst. Aber glaub mir, niemand hat vor, gegen Peter etwas zu unternehmen. Am besten lässt du die Sache auf sich beruhen. Der Junge wird in zwei Monaten wieder gehen, und dann ist es so, als wäre überhaupt nichts geschehen.«
    »Was genau wollte Josef Kemper besprechen?«, fragte er und legte einen drohenden Unterton in seine Stimme.
    Doch sie ließ sich von dieser Geste nicht beeindrucken.
    »Da musst du deinen Vater fragen.« Damit machte sie sich wieder an die Arbeit. »Ihn hat Josef gestern aufgesucht, nicht mich.«
    Sie hörten, wie die Tennentür ins Schloss fiel und jemand durch die Waschküche ins Haus trat. Mit einem Mal war die Diele voller Geschrei. Es waren die Kinder seiner Schwester Birgit, die zu Besuch kamen, und Hambrock fragte sich wieder einmal, wie es nur möglich war, dass so kleine Geschöpfe solch einen ohrenbetäubenden Lärm verursachen konnten. Sie riefen nach ihrer Oma, stürmten auf die Küche zu und johlten wild durcheinander. Eines der Kinder musste jedoch über den Knüpfteppich in der Diele gestolpert sein, denn plötzlich gab es einen dumpfen Knall, gefolgt von einem sirenenhaften Aufheulen.
    Die beiden Geschwister kümmerten sich nicht darum, liefen weiter und stießen die Küchentür auf. Zunächst sprangen sie mit Kampfgeschrei an ihrer Oma hoch, die sich lachend zur Wehr setzte. Doch dann entdeckten sie Hambrock auf der Küchenbank und ließen augenblicklich von ihr ab.
    »Onkel Bernhard! Onkel Bernhard!«
    Er schaffte es gerade rechtzeitig, sich in Stellung

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