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Das Geheimnis von Winterset

Das Geheimnis von Winterset

Titel: Das Geheimnis von Winterset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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umgänglicher Art, lachten oft und gerne und waren nur schwer in Rage zu bringen. Beide liebten sie ihren alten Familiensitz, der zum Teil noch aus dem Mittelalter stammte, und die weitläufigen Ländereien. Obwohl sie noch so jung waren, hatten sie ohne zu klagen die Verantwortung für den größten Grundbesitz in diesem Teil Gloucestershires übernommen.
    Äußerlich sahen sie sich jedoch weniger ähnlich. Anna war schlank und hochgewachsen wie ihr Vater und hatte die tiefdunklen Augen und das hellbraune Haar mit den goldblonden Strähnen ihrer Mutter, während Kit robuster gebaut war und mit seinem blonden Haar und den grünen Augen nach seinem Vater kam. Annas fein geschnittenes herzförmiges Gesicht unterschied sich sehr von Kits, der ein kantiges entschlossenes Kinn hatte, aber ihre Verwandtschaft offenbarte sich in der Mundpartie, deren stets leicht nach oben gezogene Mundwinkel beiden den Ausdruck heimlicher Belustigung gaben.
    Sie redeten über den Tag, der vor ihnen lag. Während Anna ihre Besuche im Dorf machte, würde Kit die meiste Zeit in seinem Arbeitszimmer verbringen, um etwas mit dem Gutsverwalter zu besprechen. Obwohl die Holcombs lange Zeit im Schatten der de Winters gelebt hatten, die einen sehr prächtigen Stil pflegten, verfügten sie doch über ein nicht unbeträchtliches Vermögen und entsprechenden gesellschaftlichen Einfluss. Seit dem Mittelalter hatte es in dieser Gegend Holcombs gegeben, und da Annas verstorbene Mutter und deren Bruder die letzten Abkömmlinge der de Winters gewesen waren, musste Kit sich nun auch noch um die Güter dieser Familie kümmern.
    „Ich beneide dich nicht um deine Aufgabe", meinte Anna lächelnd. „Meiner Ansicht nach sind sogar Anstandsbesuche noch vergnüglicher."
    Kit zuckte die Schultern. „Da wäre ich mir nicht so sicher -zumindest nicht, wenn sie einen zur Frau des Squires führen. Ich könnte es nicht ertragen, mir anzuhören, wie sie die Vorzüge ihrer Kinder gen Himmel lobt. Gegen Miles ist sicher nichts einzuwenden. Er ist zwar etwas launisch ... "
    „Empfindsam", korrigierte Anna ihn und schaute ihren Bruder vergnügt an. „Seine Mutter hat mir versichert, dass er sehr empfindsam ist, vielleicht sogar eine poetische Ader hat."
    Kit schnaubte verächtlich. „Nun, zumindest ist er meist ruhig. Seine Schwester hingegen ist eine alte Klatschbase.
    Und dann kichert sie auch noch die ganze Zeit. Aber wenn man Mrs. Bennetts Worten Glauben schenkte, könnte man meinen, ihre Tochter wäre der Inbegriff von Charme und Anmut."
    „Ihre Mutter hegt nun einmal große Hoffnungen, dass du Miss Bennett eines Tages heiraten wirst."
    Kit sah sie fassungslos an. „Das kann nicht dein Ernst sein."
    „Aber natürlich. Warum sollte sie denn sonst die ganze Zeit Anspielungen darauf machen, was für eine vorzügliche Ehefrau Felicity abgeben wird?"
    „Aber ... ganz abgesehen davon, dass Felicity Pickel hat, ein Trampel ist und unaufhörlich schnattert, ist sie erst siebzehn Jahre alt - sie hat noch nicht einmal ihr Debüt gehabt!"
    „Ich kann dir versichern, dass dies in Mrs. Bennetts Augen keine durchschlagenden Hinderungsgründe sind. Aber glücklicherweise muss ich sie heute nicht besuchen, weshalb es mir auch erspart bleibt, wieder die gute Felicity vorgeführt zu bekommen. Wahrscheinlich hofft Mrs. Bennett, dass ihre Tochter und ich beste Freundinnen werden und Felicity dich auf diese Weise für sich einnehmen kann."
    Kit lachte schallend. „Eine halbe Stunde in ihrer Gesellschaft sollte dich eigentlich davon überzeugen, dass ihr euch niemals miteinander anfreunden könntet."
    Anna lächelte zustimmend, und sie beendeten ihr Frühstück in einvernehmlichem Schweigen. Danach verbrachte Anna einige Zeit über den Haushaltsbüchern, bevor sie ihren Hut aufsetzte, ihre Handschuhe anzog und aus dem Haus ging, vor dem bereits ihr Pferdegespann auf sie wartete.
    Zwei der Küchenjungen brachten die Pasteten herbei und stellten sie vorsichtig auf einige Leinentücher, die sie am Boden des Wagens ausgebreitet hatten. Anna stieg hinein und ließ sich vom Stallknecht die Zügel reichen. Sie gab dem Pferd einen leichten Klaps mit den Zügeln, und der Wagen setzte sich in Bewegung. Als sie die Auffahrt hinunterfuhr, erblickte sie den Wildhüter, der ehrerbietig seinen Hut zog, und Anna brachte das Gespann neben ihm zum Stehen.
    „Rankin", grüßte sie ihn und nickte ihm freundlich zu.
    „Guten Tag, Miss Anna." Er sah zu ihr auf. „Ich habe das Päckchen

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