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Das Geheimnis zweier Ozeane

Das Geheimnis zweier Ozeane

Titel: Das Geheimnis zweier Ozeane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grigori Adamow
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junge Taucher antwortete kurz:
    „Gut, Arsen Dawidowitsch!“
    Je näher die unterseeische Schwelle kam, um so hügeliger und unübersichtlicher wurde das Gelände.
    Bald verlor Zoi den Ingenieur aus den Augen. Ein Hügel lag zwischen ihnen.
    „Teufel noch mal!“ rief plötzlich Gorelow. „Ist das aber ein Fischchen! Dieses Leuchten! Und diese Farbenpracht!“
    Der Fisch existierte nur in Gorelows Phantasie. Hinter dem Hügel verborgen, löschte er seine Stirnlaterne aus, schaltete die Schraube ab und ließ sich auf den Hügelhang sinken. Dabei sprach er immer weiter:
    „Schade! Aber noch einmal entkommst du mir nicht! Jetzt ist er wieder weg! Hat sein Leuchtfeuer ausgelöscht, der Schlauberger! Wirklich schade! Jetzt ist er ganz weg! Sie würden sich auch ärgern, Arsen Dawidowitsch! Ein ganz unbekannter Fisch. Kugelrund, mit vier Reihen blauer und roter leuchtender Punkte an den Körperseiten.“
    „Da kann man nichts machen, Fjodor Michailowitsch“, antwortete der Zoologe. „Kehren Sie zurück …“
    „Da ist er schon wieder!“ rief Gorelow erfreut, ohne sich von der Stelle zu rühren. „Jetzt entkommt er mir aber nicht! Ich werde ihn überlisten und mich ihm mit der ausgeschalteten Stirnlaterne nähern. Warte nur …“
    In diesem Augenblick bemerkte er ein blaues Licht, das auf den Hügel zuraste. Bald unterschied er eine menschliche Gestalt, die mit höchster Geschwindigkeit um den Hügel schwamm.
    Gorelow betätigte seinen Gewichtsregler und schnellte wie eine Rakete zweihundert Meter über die Hügelspitze empor. Jetzt ließ er wieder seine Laterne brennen, setzte die Schraube in Gang und strebte in östlicher Richtung davon, immer wieder ausrufend:
    „Jetzt hab’ ich dich gleich … Wendig ist das Biest! … Hilft dir alles nichts! … Aha! … Wieder nicht … so ein bunter Irrwisch!“
    „Hören Sie auf, Fjodor Michailowitsch!“ rief der Zoologe voller Unruhe. „Beherrschen Sie sich doch …“
    Aber Gorelow unterbrach ihn:
    „Einen Moment noch, Arsen Dawidowitsch … Ich hab’ ihn doch gleich …“
    Vor Gorelow ragte eine hohe, steile Felswand. Er schwamm an ihr empor, immer höher über den Meeresgrund steigend, und verschwand schließlich hinter einem großen Felsblock.
    „Wo sind Sie denn, Fjodor Michailowitsch?“ hörte er den Zoologen rufen. „Wir warten hier auf Sie am Fuße des Hügels, an dem Zoi Sie zuletzt gesehen hat.“
    „Ich schwimme jetzt zurück, Arsen Dawidowitsch“, antwortete Gorelow.
    Er holte schnell aus dem Exkursionsrucksack das viereckige Kästchen heraus, stellte es auf ein flaches Felsstück, bog die Metallfühler gerade, spannte dünnen Draht zwischen sie und wickelte ihn um den Knopf für die elektrischen Handschuhe. Während dieser Vorbereitungen redete Gorelow ununterbrochen weiter:
    „Ich schwimme geradewegs nach Nord … vom Hügel habe ich mich offenbar in südlicher Richtung entfernt … Gleich bin ich wieder bei Ihnen, Arsen Dawidowitsch. Bitte tausendmal um Entschuldigung, daß ich Sie warten lasse. Das Jagdfieber hatte mich gepackt. Den Hügel kann ich nicht finden … Eigentlich müßte er schon da sein … Wie ärgerlich! Sie müssen mir ein Peilzeichen geben, Arsen Dawidowitsch …“
    „Ich habe Ihnen doch gesagt, Fjodor Michailowitsch, daß Sie sich nicht so weit entfernen sollen!“ sagte der Zoologe ärgerlich. „In welcher Tiefe befinden Sie sich?“
    „Dreitausendzweihundert Meter unter der Meeresoberfläche“, antwortete Gorelow mit gespielter Verlegenheit und unterbrach die Verbindung.
    Dann drückte er auf einen Knopf an der Seitenwand des Kästchens. Ein Teil der Vorderwand klappte zurück, eine Tastenreihe wurde sichtbar, ein schmales Fensterchen leuchtete auf. Hinter diesem zog langsam ein Papierstreifen vorbei. Gorelows metallene Finger klopften auf die Tasten. Geheimnisvolle Funkzeichen durcheilten den Raum:
    „EZIT … EZIT … Hier spricht INA 2 … Antworte, EZIT … EZIT … EZIT … Hier spricht INA 2 …“
    Die Meldung dauerte etwa zehn Minuten. Gorelow nahm die Finger von den Tasten und blickte voller Spannung auf den Papierstreifen hinter dem Fensterchen. Auf dem Streifen reihten sich hintereinander Punkte und Striche.
    Das Gesicht des Ingenieurs verzerrte sich und zeigte Angst und Entrüstung. Plötzlich sprang er auf und schrie wütend mit keuchender Stimme:
    „Das ist schon keine Information mehr! Dazu bin ich nicht verpflichtet! Das ist … das geht zu weit!“
    Ihm fiel ein, daß ihn ja niemand hörte. Er

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