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Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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bereits darüber informiert, daß Dr. Bertrand und Madame Lamatin gute Freunde sind.“ Püttelys Stimme nahm an Schärfe zu: „Sollten Sie sich bis 12 Uhr 30 nicht dazu entschlossen haben, mit mir nach England zurückzukehren, erhält die Polizei einen telefonischen Hinweis, daß in diesem Hotel eine gewisse Madame Lamatin mit einem falschen Paß Rauschgifthandel betreibt...“
    Claire Burton saß verkrampft und zusammengesunken in dem Sessel und starrte auf ihre verschlungenen Hände. „Was geschieht“, fragte sie leise, „wenn ich mit nach England zurückkomme?“ Püttely zuckte mit den Schultern. „Ich nehme an, daß das von Ihrem eigenen guten Willen abhängt.“
    „Wie haben Sie mich überhaupt gefunden?“
    „Das war dank Ihrer gütigen Mithilfe“, er grinste dabei voller Hohn, „gar nicht so schwer.“ Sie sah auf. Verständnislos sah sie ihren Widersacher an. „Mit meiner Hilfe?“
    „Es war ein Fehler, sich die Basler Fasnacht vor den Kameralinsen von Bildreportern anzusehen. Und ein zweiter Fehler war, einem Uhrmacher eine Nachsendeadresse zu geben.“
    Sie nickte!
    Sie nickte lange; es sah mechanisch aus, und es lag Resignation und Aufgabe in dieser Bewegung. „Also, fahren wir nach England zurück“, flüsterte sie.
    Und Püttely sagte: „Dann lassen Sie uns jetzt eine Menge notwendiger Kleinigkeiten besprechen.“
     
    Pünktlich auf die Minute, genau um 20 Uhr 30, landete die SWISSAIR-Maschine, von Zürich kommend, in München-Riem. Perry Clifton richtete es so ein, daß er als letzter den Omnibus, der die Fluggäste vom Flugzeug zum Flughafengebäude brachte, bestieg. Das hatte den Vorteil, daß er als erster wieder aussteigen konnte und somit zu denen gehörte, die als erste zur Paß- und Zollkontrolle kamen. In den Gängen und Hallen herrschte reger Betrieb.
    Wo man hinsah, leuchtete einem die blau-weiße Olympia-Spirale entgegen. Die Olympiade präsentierte sich, als sei sie schon Gegenwart und nicht erst Zukunft. Der sogenannte Olympia-Dackel „Waldi“, Maskottchen der künftigen Wettkämpfe und gleichzeitig Lieblingsvierbeiner der Münchner, beherrschte in allen Größen und Ausführungen Schaufenster und Schaukästen.
    Als Perry Clifton auf die Reihe der wartenden Taxen zuschritt, wurde er urplötzlich an Julie Young erinnert. Der vorderste, jetzt abfahrende Wagen, trug auf seinem Nummernschild viermal die Vier.
    Der Fahrer des Taxis, in das er einstieg, mußte so um die sechzig sein. Er steckte in einer abgewetzten Lederjacke. Zwischen seinen Zähnen klemmte eine kalte Tabakspfeife, die er in diesem Augenblick in die Tasche seiner Jacke schob. „Guten Abend, wohin der Herr?“
    „Guten Abend“, erwiderte Perry und ließ sich neben dem Fahrer nieder. „Ich möchte gern zum Hotel am Hofgarten.“
    „Hm, Wurzerstraße!“ Mit einem klopfenden Geräusch sprang der Dieselmotor an.
    Es war 20 Uhr 45.
    „Wie lange werden wir bis zum Hotel brauchen?“
    „Wenn wir gut durchkommen, zwanzig Minuten, meine ich. Aber um diese Zeit kommt man meist gut durch!“ Der Fahrer deutete auf den Koffer, den Perry Clifton auf den Knien hielt. „So viel Platz im Wagen.“
    „Eine alte Angewohnheit von mir. Sie meinen also, daß wir vor 21 Uhr 30 im Hotel sind!?“
    „Leicht“, brummte der Mann in der Lederjacke. „Lässig! Da könnten’s leicht zwischendurch noch a Brotzeit mach’n!“
    „Bitte?“
    „Ich meine, da könnten Sie zwischendurch noch etwas essen gehen! Kommen Sie aus England?“
    „Stimmt! Sie haben ein gutes Ohr. Aus London!“
    „Ja mei, aus London kimmt der! Brrr...“
    „Was gefällt Ihnen nicht an London?“
    „Der Nebel!“ kam es wie aus der Pistole geschossen. „Es muß doch grauslig sein, ewig einen Nebel zu haben!“
    „Wer hat Ihnen denn erzählt, daß in London ewig Nebel ist?“
    „Erzählt? Gelesen hab ich’s! In Krimis und so weiter! Stimmt das vielleicht nicht?“
    „Nein. Ich glaube, daß Sie nicht die richtigen Krimis gelesen haben. Natürlich gibt es bei uns Tage und auch Nächte, wo man den Nebel in Scheiben schneiden kann. Aber das ist weder die Regel, noch beschränkt sich das auf London. Das finden Sie in anderen Städten, die an großen Flüssen oder am Meer liegen, auch.“
    „Hm“, es schien, als müsse der Taxifahrer erst über diese Worte nachdenken. Er machte noch zweimal „Hm“, und schloß das Thema Nebel mit der Feststellung ab: „Also, bei starkem Nebel ist bei mir der Ofen aus! Da laß ich meinen Karren in der

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