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Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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ich habe eine sehr ernste Frage und möchte Sie bitten, genau zu überlegen, bevor Sie antworten.“
    „Bitte, fragen Sie!“ Unruhe und Betroffenheit in Burtons Stimme waren unüberhörbar.
    „Mit wem haben Sie darüber gesprochen, daß Sie mich engagieren wollen... Ausgenommen Sir Henry White.“
    Clifton und Skiffer hörten Burton heftig atmen.
    Seine Antwort kam hektisch, erschrocken, fast ängstlich.
    „Mit niemandem, Mister Clifton. Wenn ich Sie um Diskretion bitte, werde ich doch nicht selbst hergehen und meinen Fall vor anderen ausbreiten. Soll ich mich auslachen lassen?“
    „Hm, das wäre logisch, trotzdem...“
    „Warum stellen Sie überhaupt diese Frage? Haben Sie dafür einen besonderen Anlaß?“
    „Ich wurde heute, nachdem ich Ihr Haus verlassen hatte, von einem Wagen verfolgt.“
    „Nicht möglich!!“ Das kam so heftig, daß die beiden Detektive erschrocken zurückzuckten. „Das müssen Sie sich eingebildet haben, Mister Clifton.“
    „Würde ich zu den Detektiven gehören, die sich so was einbilden, hätten Sie mich wohl kaum engagiert!“
    „Arbeiten Sie vielleicht noch an einem anderen Fall?“
    „Warenhausdiebe pflegen mich in der Regel nicht zu verfolgen. Schon gar nicht die Ertappten!“
    Ratlosigkeit in Burtons Stimme: „Ich... ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.“
    „Sie sind sich jedenfalls sicher, mit niemandem über mich gesprochen zu haben!“
    „Völlig sicher!“ kam es entschieden, wenn auch nicht weniger beunruhigt zurück.
    „Mehr wollte ich nicht wissen, Mister Burton. Ich melde mich jetzt erst aus Basel wieder. Auf Wiederhören!“ Clifton hängte ein, noch bevor Burton etwas erwidern konnte.
    „Du fährst nach Basel?“ staunte Skiffer.
    „Ich fliege!“ verbesserte Perry Clifton. „Und damit komme ich auch schon zum Grund meines Besuches. Du hattest doch mal was in Basel zu tun.“
    Der Yardmann nickte. „Vor zwei Jahren... Das war die Briefmarkenfälscher-Geschichte. Über zwei Wochen war ich damals auf dem Kontinent.“
    „Wüßtest du dort einen Beamten, an den ich mich in einer diskreten Angelegenheit wenden könnte? Natürlich nicht offiziell.“
    Scott Skiffer starrte ein großes Loch in die Luft, bevor er antwortete: „So sehr ich meinen edelsten Körperteil auch strapaziere, mir fällt nur einer ein: Kommissar Gaitner.“
    „Wie gut hast du ihn kennengelernt?“
    „So gut, daß mir die Namen seiner sicher nicht weniger tüchtigen Kollegen restlos entfallen sind. Er hat mich zwei-, dreimal in eine kleine Weinschenke eingeladen, in der es so eng war, daß man sich gegenseitig die Schuppen auf dem Kopf zählen konnte.“
    Das war natürlich maßlos übertrieben, doch Skiffers Schilderungen zur Person des Kommissars Gaitner waren so amüsant und lustig, daß Perry Clifton das unstillbare Verlangen verspürte, diesen Mann kennenzulernen.
    „Das Dumme bei der Sache ist nur“, erklärte Skiffer, „daß Gaitner inzwischen in Pension gegangen ist. Er machte damals gerade sein letztes Dienstjahr. Wenn du willst, gebe ich dir ein paar Zeilen für ihn mit. Seine Privatadresse mußt du allerdings allein herausfinden.“
    „Die Zeilen nehme ich mit größtem Vergnügen an, und was die Adresse anbetrifft, so zitiere ich Dicki Miller: Ich bin ja nicht doof! Er ist übrigens maßlos eifersüchtig!“
    „Auf Julie Young!“ lachte Skiffer. „Kann ich mir denken! Wenn er erfährt, daß du sie heiraten willst, wird er sich entrüstet von der Kriminalistik abwenden!“
    „Pssst! Noch ist es nicht soweit! Hm...“ Perry Clifton schnitt plötzlich eine Grimasse und hielt inne.
    „Was ist los? Ist dir Essig in die Augen gekommen?“
    „Mir ist was eingefallen, Scotty!“ erwiderte Clifton und schien sichtlich verärgert darüber, daß das erst jetzt geschah. „Wegen Dicki?“
    „Wegen Henry, Burtons Butler. Burton sagte doch vorhin, daß er seinen Wagen in die Garage gebracht habe, und er bedauerte gleichzeitig, daß Henry nicht Auto fahren könne. So war es doch?“
    „Ja, so war es. Gibt’s daran was auszusetzen?“
    „Hältst du es für möglich, daß ein Mann, der mal Buschpilot war, nicht Auto fahren kann?“
    „War dieser Henry Buschpilot?“
    „Ich höre noch ganz deutlich, wie Burton zu mir sagte, daß man mit Henrys Lebenserinnerungen Bände, ich glaube zehn, also zehn Bände mit Abenteuergeschichten füllen könnte. Er sei Fallensteller, Buschpilot, Landvermesser, Goldsucher und...“ Perry versuchte Burton wörtlich zu zitieren, „in drei

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