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Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Für uns alle. Ein falsches Wort von ihm, und wir sitzen alle tief drin. Ohne Ausnahme! Leider war von meinem Informanten nicht zu erfahren, was Aston gesagt hat.“
    „Ich werde...“, begann Mike Forster hastig, doch Mills schnitt ihm mit einer herrischen Handbewegung das Wort ab. „Nichts werden Sie! Ich brauche Sie hier! Und was den alten Narren betrifft, so werden wir schon herausfinden, was er gesagt hat. Ich bin sicher, daß mir was Passendes einfällt!“ Er verriet nicht, daß ihm schon etwas eingefallen war...
    „Noch was. Wer von Ihnen war es, der etwas Deutsch gelernt hat?“
    „Ich!“ sagte McButton. „Ich war zwei Jahre bei der Rheinarmee in Deutschland stationiert. Warum fragen Sie?“
    „Es könnte sein, daß Sie beide ganz schnell verreisen müßten; und zwar in ein Land, in dem man auch Deutsch spricht.“
    „Hallo!“ rief McButton freudig und sah den Himmel schon wieder im schönsten Bonbonrosa. „Das ist ja eine Überraschung! “
    „Aber ich kann kein Deutsch!“
    „Das macht nichts. Ein Dolmetscher reicht aus... Ja, Gentlemen, das wär’s für heute. Sie sollten sich jetzt empfehlen. Ihr Dienst beginnt morgen früh ziemlich zeitig, und ich habe auch noch eine Reise vor mir!“
    „Wie ist das mit morgen, Mister Mills? Ich meine, sind Sie telefonisch zu erreichen?“
    „Ständig! Meine Reise ist nur eine Nachtreise...“ Nachdem Mills ihnen den Schlüssel für den grauen Morris ausgehändigt hatte, verabschiedeten sich die beiden. Jack McButton beschwingt und bester Laune, Mike Forster bedrückt und von bösen Ahnungen geplagt.
     
    Der Koffer stand aufgeklappt auf der Couch und war bereits bis zum Rand gefüllt.
    Ein Anzug, drei Hemden, Unterwäsche zum Wechseln, zwei Paar Socken, ein Elektrowecker, zwei Schreibblocks, eine Schachtel mit postkartengroßen, weißen, leeren Kartons, zwei Filzstifte mit den Farben Rot und Grün und eine Kamera waren bereits verstaut. Daneben lag, sozusagen für die oberste Schicht, ein dicker brauner Umschlag. Er enthielt ein Buch mit dem Titel FASNACHT IN BASEL, einen Stadtplan von der gleichen Stadt, eine Märzausgabe des LIVE-JOURNAL sowie eine Anzahl Fotografien.
    Perry Clifton hantierte, angetan mit einer blauen, rotgepunkteten Halbschürze (die Dicki äußerst „zickig“ fand), vor dem Herd und beobachtete, wie vier Scheiben Speck und drei Eier langsam zu einer Einheit zusammenwuchsen. Der Dampf der Speckscheiben füllte die kleine Junggesellenwohnung bis in den letzten Winkel. Aus den geöffneten Fenstern der kombinierten Wohnküche stiegen die Rauchschwaden in den nachtschwarzen Himmel über London. Die Uhrzeiger standen auf 21 Uhr 20.
    Im Fernsehen lief ein amerikanischer Western ohne Ton. Perry hatte ihn abgedreht, als er zur Tür ging, um Dicki hereinzulassen. Und Dickis Interesse wiederum wurde mehr von dem Koffer als von dem Film in Anspruch genommen.
    „So!“ sagte Perry in diesem Moment. Das galt den Eiern, die, mit einem braunen, knusprigen Rand umgeben, von der Pfanne auf einen Teller wanderten.
    „Daß Sie bei einem solchen Gestank essen können“, mokierte sich Dicki bissig und ließ sich dicht neben dem offenstehenden Koffer auf die Couch fallen.
    „Daß du mir bei einem solchen Gestank zugucken willst..."
    Dicki, der seit seinem Eintritt den gepackten Koffer und die damit verbundene Tatsache einer offensichtlich bevorstehenden Reise unerwähnt gelassen hatte, behielt diese Taktik auch weiterhin bei.
    „Das ist eben Freundschaft, Mister Clifton!“
    Perry, inzwischen mit Weißbrot, Messer und Gabel ausgerüstet, erkundigte sich zwischen zwei Bissen:
    „Was meinst du damit?“
    „Freundschaft ist, wenn man trotzdem bleibt!“
    „Trotz was?“
    „Trotz Gestank!“
    „Du bleibst nicht“..., hopsa! da war das Ei wieder von der Gabel gerutscht... „Du bleibst nicht aus Freundschaft, Dicki, du bleibst, weil die Neugier an dir nagt wie die Maus am Käse!“
    Dicki schwieg und tat, als feßle ihn urplötzlich das Geschehen auf dem Bildschirm.
    „Basel!“ sagte Perry Clifton und nahm einen Schluck aus der dampfenden Teetasse. Er hatte es leise gesagt, eigentlich mehr nur dahingeworfen. Trotzdem fuhr Dickis Kopf wie auf Kommando herum.
    „Sie fahren für diesen Mister Burton nach Basel?“
    „Ich fahre nicht, ich fliege! Mach den Apparat aus, Dicki!“
    „Eins, zwei, drei — und da saß er schon wieder.
    „Ein schwieriger Fall?“
    Perry zuckte mit den Schultern und deutete auf seinen kauenden Mund.
    „Daß Sie auch

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