Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
Vom Netzwerk:
mein Fall, Mister Clifton. Ich bearbeite die Sektion Ost.“
    „Aber Sie kennen sich aus!“
    „Was ich weiß, weiß ich von Poolman. Der ist der zuständige Mann für West. Er hat eine Menge Arger gehabt.“ Clifton nickte. „Okay... Nur, Sie kenne ich. Poolman nicht! Wäre es sehr vermessen, Sie zu bitten, sich die Akte Burton einmal kommen zu lassen?“
    Statt einer Antwort erhob sich Edward Hamilton und drückte eine Taste der Sprechanlage. Eine junge, helle Männerstimme meldete sich fast augenblicklich.
    Ja, Sir?“
    „Gehen Sie bitte zu Mister Wynham und lassen Sie sich die Akte L Strich West...“, zu Clifton gewandt: „Wie war der Vorname?“ — „Claire!“ — „... die Akte L Strich West Claire Burton geben. Bringen Sie sie sofort in mein Büro!“
    „In Ordnung, Sir!“
    Hamilton ließ sich wieder in seinen Sessel plumpsen und stöhnte theatralisch: „Dieser Burton hat Sie also engagiert, damit Sie nachträglich den Beweis erbringen, daß seine Schwester...“ — „Schwägerin!!“ verbesserte Clifton. „... seine Schwägerin verunglückt ist. Wenn Ihnen das gelingt“, Hamilton drohte mit dem Finger, „dann kostet uns das eine Menge Geld... Aber was die Polizei nicht mit letzter Sicherheit feststellen konnte, wird auch Ihnen nicht gelingen!“
    Er rieb sich die Hände, lachte verschmitzt, hielt jedoch plötzlich inne und erkundigte sich mißtrauisch: „Oder haben Sie schon eine neue Spur?“
    „Nein, Mister Hamilton!“ erwiderte Clifton, und er beschloß in diesem Augenblick, den Versicherungsmann bei dessen Überzeugung zu belassen, es handle sich um die Klärung „Unglücksfall oder Selbstmord“.
    Der Sprechapparat gongte.
    Hamilton sprang auf und drückte die Taste. Die Stimme von vorhin meldete sich wieder. Diesmal irritiert, unsicher: Verzeihung, Sir, die Akte Burton steht nicht in der Ablage.“
    „Wieso nicht?“
    „Ich weiß es nicht, Sir. Es ist kein Entnahmehinweis vorhanden.“
    „Was sagt Wynham dazu?“
    „Mister Wynham meint, es gäbe nur die Möglichkeit, daß Mister Poolman die Akte bei sich eingeschlossen hat. Aber Mister Poolman...“
    „Ich weiß selbst, daß er verreist ist!“ unterbrach Hamilton die Stimme des offensichtlich noch sehr jungen Mannes. Dann machte er: „Hm... HmHmHm...“, fuhr sich ganz in Gedanken mit der Hand über seinen Kopf und zog einen Flunsch, der ihm bestimmt einen Preis beim Grimas-senwettschneiden eingebracht hätte. Schließlich bellte er unfreundlich in die Sprechanlage: „Mister Wynham möchte sofort zu mir kommen!“
    „Ja, Sir!“
    Hamilton erläuterte: „Wynham ist der Sachbearbeiter!“
    „Es scheint noch jemand am Fall Burton interessiert zu sein. Vielleicht die Polizei?“
    „Unsinn!“ winkte Hamilton ab und fügte ärgerlich hinzu: „Dabei waren wir wirklich großzügig!“
    „In welcher Hinsicht?“
    „Wir hätten uns ebenso auf die Hinterbeine stellen und auf der These von Selbstmord beharren können. Dann hätten die Burtons nämlich keinen Penny gesehen!“
    Edward Hamilton schien wirklich verärgert. Aber wahrscheinlich lag das in erster Linie daran, daß irgendwas den bürokratischen Ablauf störte. Eine Akte war verschwunden... Ein ungeheuerlicher Vorgang — selbst dann, wenn sie in Poolmans Schreibtisch lag.
    Mister Wynham war ein Mann um die vierzig. Seine Kleidung war ebenso korrekt wie seine Umgangsformen. Es schwang tiefes Bedauern in seiner Stimme, als er Hamilton klarzumachen versuchte, daß es in der Tat nur die Möglichkeit gäbe, daß Mister Poolman die Akte höchstpersönlich entnommen habe.
    „Wie lange ist er in Brüssel?“ wollte Hamilton wissen.
    „Bis nächsten Sonnabend, Sir!“
    „Hm, dann müssen wir es anders machen.“ Er deutete auf den Detektiv zu seiner Rechten. „Das ist Mister Clifton, er hat ein paar Fragen an Sie. Sie haben ja den Fall Burton damals bearbeitet.“
    „Ganz recht, Sir!“
    Hamilton deutete auf den dritten Sessel: „Bitte!“
    „Mister Wynham, ich kann jetzt nur hoffen, daß Sie über ein gutes Gedächtnis verfügen“, begann Perry Clifton mit einem aufmunternden Lächeln.
    „Versprechen Sie sich bitte nicht zu viel, Sir. Mein gutes Gedächtnis bezieht sich leider nur auf Zahlen. Sobald es um Namen geht, reagiert es ausgesprochen allergisch. Aber vielleicht kann ich Ihnen trotzdem helfen. Bitte, fragen Sie nur!“
    „Wie lange, zum Beispiel, bestand diese Versicherung auf Gegenseitigkeit schon?“
    „Seit Januar 1971!“ Und dann erinnerte sich Wynham

Weitere Kostenlose Bücher