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Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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bringen — auch wenn er selbst an das Gegenteil glaubte...
    James Pieter Burton nickte hoffnungsvoll und schlug vor: „Lassen Sie uns jetzt das Finanzielle besprechen. Auch wenn Sie Ihrem Honorar nicht die allergrößte Bedeutung beimessen. Das ist übrigens ein großer Fehler!“ versicherte der Makler. „Geld zu verachten können sich nur die leisten, die es herstellen, und solche, die genügend davon ihr Eigentum nennen. Stellen Sie welches her, oder haben Sie genug?“
    „Weder noch. Aber verraten Sie einmal, warum es die Herstellerverachten sollten!“
    „Weil es in Massen durch ihre Hände fließt, ohne daß sie das kleinste bißchen davon festhalten können...“
    „Vielleicht werde ich dem Geld dann mehr Bedeutung bei-¡nessen, wenn ich mich mal selbständig mache.“
    „Oh!“ staunte Burton, „das haben Sie vor?“
    „Ich habe diese Möglichkeit immerhin ins Auge gefaßt!“
    „Möglichkeit Nr. 6!“ zwinkerte ihm der Makler bedeutungsvoll zu. Er schien sich von dem Schock, der ihm durch Cliftons „Möglichkeiten“ versetzt worden war, weitgehendst erholt zu haben. „Wenn es soweit ist, dann können Sie mich fest in Ihrer Kundenkartei vermerken!“
    Perry Clifton deutete im Sitzen eine dankbare Verbeugung an. Dann fiel ihm plötzlich etwas ein.
    „Dürfte ich, bevor wir uns ums Geld streiten, einmal telefonieren?“
    „Aber selbstverständlich! Dort steht der Apparat. Drücken Sie auf den weißen Knopf, und Sie haben eine Amtsleitung.“ Burton erhob sich und verließ mit raschen Schritten den Raum.

    „Scotland Yard, welche Abteilung wünschen Sie?“
    „Würden Sie mich bitte mit Mister Skiffer verbinden?“
    „Inspektor Skiffer, Sir?“
    „Selbstverständlich, welchen sonst?“
    Es meldete sich ein Mann namens Borlowsky. Clifton kannte Peter Borlowsky sehr gut. Ein fähiger Beamter, der einen einzigen — riechbaren, nicht kriminalistischen — Fehler hatte: er priemte.
    Borlowksy stammte aus Polen und hatte diese schreckliche Angewohnheit von seinem Vater Jan Borlowsky übernommen, dieser wiederum von Adam Borlowsky, dem Großvater, und so weiter, und so weiter. Wenn man Peter Borlowsky Glauben schenken konnte, sollte oder wollte, dann gingen die Priemkauer im Borlowskyschen Stammbaum bis zu Kasimir dem Großen zurück. Das war natürlich ein ausgemachter Schwindel, da der Tabak, aus dem Priem hergestellt wird, erst um 1560 nach Europa kam, Kasimir der Große dagegen im 14. Jahrhundert auf Erden wandelte. „Hallo, alter Priemonkel, hier spricht Perry Clifton!“
    „Hallo, hallo... Der alte Borlowsky freute sich, die Stimme der Konkurrenz zu hören.“
    „Ich möchte es kurz machen, Peter. Sagen Sie, ist Scott zufällig in Reichweite?“
    „Nein, der ist zum Chef befohlen worden. Aber er muß jeden Augenblick zurückkommen, da ich dringend nach Maidenhead muß und wir für den späten Nachmittag noch Besuch erwarten.“
    „Okay, dann sagen Sie ihm bitte, daß ich noch vorbeikomme und ihn unbedingt sprechen möchte.“
    „Ich werde es ausrichten!“
    „Vielen Dank! Bis zum nächsten Mal. Ich werde mich bei Ihnen mit einer Packung Priem mit Pfefferminzgeschmack revanchieren!“
    Mit gespielter Abscheu erwiderte Borlowsky: „Sie sind ein Ferkel, Perry! Pfui! Ich werde dafür sorgen, daß man Ihnen in Polen die Einreise verweigert!“
    Es knackte.
    Auch Clifton legte auf. Sicher biß sich Peter Borlowsky jetzt ein besonders großes Stück von seiner Priemrolle ab.
    Perry hatte längst wieder seinen Platz eingenommen, als Burton seinen Kopf durch die Tür steckte. „Schon fertig?!“ Er trat ein. In der Hand — so sah es von weitem aus — mehrere Bücher und Broschüren. In einem Fall handelte es sich wirklich um ein Buch.
    „Hier, Mister Clifton, das habe ich dem Reporter vom LIVE-JOURNAL abgehandelt. Es ist deutsch geschrieben.“ FASNACHT IN BASEL * las Perry Clifton. Das Bild auf dem Schutzumschlag zeigte einen Maskenträger, bei dem die Nase länger war als der Kopf groß.
    „Vielleicht können Sie damit was anfangen“, meinte James Burton. „Dann haben Sie hier einen Stadtplan von Basel und einen Hotelführer. Und hier“, er hielt dem Detektiv einen Briefumschlag entgegen, „sind 200 Pfund und 1000 Schweizer Franken als Spesenvorschuß.“
    „Sie haben scheinbar an alles gedacht!“ sagte der Detektiv. Jetzt darf nur eines nicht passieren...“ Er machte eine pause, die der Makler zu einem mißtrauischen und raschen: „Und was wäre das?“ nutzte. „... daß

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