Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
Vom Netzwerk:
Mister Clifton! Ich muß Ihre Zurückhaltung respektieren. Sollten Sie jedoch noch irgendwelche Einzelheiten brauchen, die mit Ihrem Fall Zusammenhängen, dann lassen Sie es mich wissen!“
    „Das werde ich! Auch wenn das Ergebnis für die Versicherung nicht gerade von Vorteil ist.“
    „Welches Geschäft besteht schon nur aus Sonnenschein?“ orakelte Edward Hamilton. Dabei hörte Perry Clifton deutlich im Hintergrund das Klappern von Geschirr, und er konnte es sich nicht verkneifen zu witzeln: „Sagen Sie nichts mehr gegen die Einrichtung des Telefons. Würde dieses Gespräch zum Beispiel gleichzeitig im Radio übertragen, wüßte die gesamte radiohörende Schweiz jetzt, daß Mister Edward Hamilton in London seinen Tee schlürft!“
    „Sie können einem direkt den Tee vermiesen“, schnüffelte Hamilton zurück. „Und außerdem ist es eine Unterstellung, daß ich schlürfe!“
    Sie wechselten noch einige wenige Worte über das Wetter und beendeten dann das Gespräch.
    Und da heute Freitag war, und der Freitag Perry Cliftons Saunatag war, entschloß er sich, der hochgelobten hoteleigenen Sauna einen Besuch abzustatten.
    Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, daß ihm nach einem ausgiebigen Schwitzprozeß nicht nur das Essen besonders gut schmeckte, sondern auch das Nachdenken leichter fiel. Und Nachdenken wollte er heute noch über einiges. „Ich werde jetzt in die Sauna verschwinden“, legte er die Reihenfolge seiner Aktivitäten fest, während er sich mit dem Notwendigen versah. „Dann werde ich das größte Steak von Basel essen, Julie Young anrufen und anschließend mit dem Denken beginnen! Und bei allem, was ich tue, werde ich mich darüber freuen, daß draußen vor dem Hotel jemand in einem VW sitzt und aufpaßt, daß ich nicht abhanden komme!“ Letztere Vorstellung amüsierte ihn so sehr, daß er ein fröhliches Lied zu pfeifen begann...
    Ja, das war eine irrige Auffassung!
    Der Mann im VW hatte seine Denkarbeit nämlich schon vollendet und seine Schlüsse daraus gezogen.
    Er stand in diesem Augenblick nicht vor dem Hotel INTERNATIONAL, sondern trat gerade seinen verdutzten Kollegen gegenüber, die in McButtons Zimmer saßen und „Würfelpoker“ zu zweit spielten.
    „Was willst du denn hier?“ fragte McButton mürrisch. Und Forster: „Warum bist du nicht bei Clifton?“
    „Wir müssen unsere Pläne ein bißchen ändern!“ Ohne sich weiter um die Besitzverhältnisse der auf dem Tisch stehenden Bierflaschen zu kümmern, nahm er eine und trank sie in einem Zug leer.
    „Das war mein Bier!“ maulte McButton, dessen Perücke, gleich einem vergessenen Hut, den Kleiderhaken an der Tür zierte. „Man hat es dem Bier nicht angemerkt!“
    Mike Forster schien zu ahnen, daß sich etwas Besonderes ereignet haben mußte. Grundlos hätte Püttely seinen Aufpasserposten bestimmt nicht verlassen.
    „Was ist passiert?“ fragte er.
    „Bist ein kluger Bursche!“ nickte ihm Püttely zu. „Fast so klug wie Clifton und noch ein paar andere Leute in dieser Stadt. Aber...“, er hob den Finger, „... Püttely ist auch nicht ohne! Hört zu, ich will euch eine Geschichte erzählen... Eine Geschichte, mit der einige lustige Details des heutigen Tages Zusammenhängen, die es erforderlich erscheinen lassen, daß wir uns offiziell trennen... Oder anders gesagt: daß ich hier untertauche! Zumindest wird es für den Trottel so aussehen!“
    „Für welchen Trottel?“ zischte McButton. Er bezog in letzter Zeit grundsätzlich jedes Schimpfwort auf sich.
    „Auf den Trottel hinter dem Tresen! Dieses blasse Hühnchen, das so aussieht, als sei es aus dem letzten Jahrhundert übriggeblieben!“
    „Nicht jeder kann so schön sein wie du!“ murrte McButton, noch immer wütend über die Selbstverständlichkeit, mit der Püttely sein Bier getrunken hatte.
    „Du wolltest uns eine Geschichte erzählen!“ erinnerte Forster.
    Da nur zwei Stühle im Zimmer standen und diese bereits besetzt waren, zog sich Püttely die Kofferablage heran und hockte sich schräg darauf. „Heute vormittag“, begann er, „habt ihr Clifton verfolgt und“, er machte eine Pause (eine höhnische Pause, wie McButton empfand), „aus den Augen verloren.“
    „Doch nur wegen dem verrückten Weibsbild!“ fluchte der kleine Rotschopf.
    Unbeirrt fuhr Püttely fort: „Da die Gefahr bestand, daß du dabei von Clifton gesehen worden bist, wechselten wir die Schicht, und ich übernahm die Wache im Hotel.“
    „Im Hotel??“ fragten Forster und McButton wie aus

Weitere Kostenlose Bücher