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Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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die ,Schuppen-Zähl-Kneipe’ abgerissen hat!“
    „Schweinerei!“ schimpfte Skiffer. „Warum steht so was nicht unter Denkmalschutz?“
    „Ich werde mich danach erkundigen!“
    „Danke. Bis zum nächsten Mal, Perry! Und viel Glück morgen!“
    Perry Clifton legte nicht auf, sondern drückte nur auf den Unterbrecher, wählte die Nummer der Vermittlung und erbat noch einmal eine Verbindung nach London.
    „Sofort!“ sagte die Dame, und Perry begann zu warten. „Die Nummer ist besetzt, ich versuche es wieder!“ meldete die Vermittlung bald darauf. Perry legte auf.
    Die Zeit verging.
    Um 19 Uhr 40 klingelte es.
    „Hier Clifton!“
    „Ihre Verbindung London. Die Rufnummer des gewünschten Teilnehmers war bis jetzt leider besetzt. Bitte, melden Sie sich!“
    „Hallo!?“
    „Hallo!“ kam es zurück. „Mister Clifton?“
    „Ja, guten Abend, Mister Burton!“
    „Schön, daß Sie anrufen. Gibt es etwas Neues?“ Täuschte er sich, oder klang Burtons Stimme wirklich nervös und ungeduldig. „Ich werde ihm einen ,kleinen Knochen’ hinwerfen“, beschloß Clifton.
    „Morgen werde ich vielleicht erfahren, wie die Frau vom Zeitungsbild heißt!“
    „Ach... Ich gratuliere!“ Von überschäumender Begeisterung konnte ja nicht gerade die Rede sein. Dagegen war die Spannung in Burtons Stimme nicht zu überhören, als er sich erkundigte: „Wissen Sie schon, ob und wann und wo Sie die Dame eventuell aufstöbern können? Besteht da überhaupt eine Hoffnung?“
    „So lange mich nicht jemand vom Gegenteil überzeugt, besteht immer Hoffnung, Mister Burton!“ erwiderte Clifton diplomatisch. „Ich rufe an“, fuhr er fort, „weil ich zwei Fragen habe. Schon wieder...“
    „Bitte, immer raus mit Ihren Fragen!“
    „Was zum Beispiel hat Ihr Butler heute getan?“
    „Sie meinen Henry?“ Überraschung, Sprachlosigkeit auf der anderen Seite.
    „Ja, Ihren Henry Overgaty, den ehemaligen Buschpiloten, der nicht Auto fahren kann.“
    „Ich habe keine Ahnung, Mister Clifton. Soll ich ihn fragen?
    „Nein, das sollen Sie nicht. Ich dachte nur, daß Sie über sein Tun und Lassen Bescheid wüßten. Schließlich fragt er Sie ja sogar, bevor er einen Brief zum Briefkasten bringt!“
    „Heute konnte er nicht fragen, da ich in Winchester und Salisbury war, um einige Grundstücke zu begutachten.“ Eine deutliche Rüge schwang in Burtons Antwort mit. „Haben Sie einen besonderen Grund für diese Frage?“
    „Ja“ (den tatsächlichen jedoch gab er nicht zu), „ich habe mehrere Male versucht, Sie zu erreichen, doch es meldete sich nie jemand...“
    „Tut mir leid.“ Es klang wieder versöhnlicher. „Natürlich kann ich nicht sagen, wann und wie oft Henry aus dem Haus war... Sie sprachen von zwei Fragen?“
    „Wenn ich es mir recht überlege, sind es sogar drei. Sagt Ihnen der Name Bloyer etwas?“
    „Bloyer? Nein, nie gehört. Wer soll das sein?“
    „Das weiß ich selbst noch nicht!“ schwindelte Clifton, um nicht zu viel sagen zu müssen. „Nächste Frage: Aus welchen Verhältnissen stammte Ihre Schwägerin Claire?“
    „Meinen Sie jetzt finanziell oder...“
    „Nein, nein, ich meine finanziell.“
    „Lassen Sie mich mit einem Ausspruch meines Bruders antworten, dem ich mal die ähnliche Frage gestellt habe, wie Sie jetzt mir. Er sagte damals: ,Gegen die Armut der Lamatins sind die Kirchenmäuse von Bordeaux reich.’ Ist Ihre Frage damit hinreichend beantwortet?“
    „Ja. Letzte Frage: Hat Claires Bruder irgendwo einen festen Wohnsitz?“
    „Das weiß ich nicht!“
    „Gut, dann bleibt mir nur noch, mich für meine verrückten Fragen zu entschuldigen. Aber das bringt der Beruf leider mit sich. Übrigens, falls es Sie beruhigt, Mister Burton, die Möglichkeit Nr. 2 habe ich endgültig gestrichen..."
    „Das ist die, nach der man meine Schwägerin umgebracht haben könnte.“
    „Nein“, verbesserte Clifton, „das ist die, nach der sich Ihre Schwägerin selbst umgebracht haben könnte!“
    Eine Weile war es still zwischen London und Basel, dann erklang Burtons Stimme wieder, ein wenig traurig klang sie: »Sie sind schon ein komischer Vogel... Aber ich bin froh, daß Sie für mich arbeiten.“
    „Danke, Mister Burton. Ich hoffe, ich darf das auf der Seite ,Zufriedenheit’ verbuchen.“
    „Tun Sie das! Und rufen Sie mich wieder an!“
    Es knackte...
    Auch Perry Clifton legte auf.
    „Warum habe ich ihn nicht nach dem Gauner Patrick Mills gefragt? Warum?“ überlegte er. „Vielleicht hätte er sich

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