Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
Vom Netzwerk:
gegangen sein, um sich nach Clifton zu erkundigen, so beeindruckt, daß ihm die Worte fehlten. Forster fragte statt seiner: „Was hast du dir denn dazu einfallen lassen?“
    Roger Püttely griff in die Innentasche seines Jacketts. „Bevor ich dort auftauchte, war ich noch woanders...“
    Er warf eine dunkelbraune Lederhülle auf den Tisch. McButton ergriff sie blitzschnell und schlug sie auseinander. Seine Augen weiteten sich, als er den Inhalt überflog. Dann reichte er den Ausweis stumm an Forster weiter, und sein Blick drückte das aus, was er neidvoll dachte: Ja, wenn man solche Beziehungen hat, kann man gut angeben. INTERNATIONALE POLIZEI—
    INTERPOL-ZENTRALE — PARIS
    — Commissaire Dr. Albert Tonin —
    las Forster leise. Und laut: „Sieht verdammt echt aus. Hoffentlich glauben die anderen das auch.“
    Püttely winkte ab. „Bisher hat es Wunder gewirkt! Ich habe den Anfang der heißen Spur gefunden, und die werden wir jetzt aufnehmen!“ Er griff zum zweiten Mal in die Tasche und warf eine zweite Lederhülle auf den Tisch. Dazu sagte er: „Das ist der Dienstausweis des Londoner Scotland-Yard-Beamten Mike Forster! Du bist ab sofort Detektiv-Inspektor.“
    Forster klappte die Lederhülle auf und starrte auf seinen Namen. „Die Ausweise haben kein Paßbild, Roger!“ sagte er.
    „Dafür haben wir ja unsere normalen Reisepässe!“ entkräftete Püttely den Einwurf. „Das hier“, er tippte auf die falschen Polizeipapiere, „sind nur sogenannte Legitimationen.“
    „Aber du hast doch einen Paß auf den Namen Püttely?“ Der grinste. „Was du von mir denkst... Ich habe einen Paß auf den hübschen Namen Dr. Albert Tonin. Geboren am 13. März 1938 in Marseille.“
    „Und was ist mit mir?“ wollte Jack McButton wissen.
    „Du paßt auf, daß die Pension nicht gestohlen wird!“ Noch bevor McButton wieder laut werden konnte, legte ihm Püttely beschwichtigend die Hand auf die Schulter. „Wir können nicht zu dritt gehen, Jack. Außerdem paßt ein englischer Inspektor eher zu Forster als zu dir!“
    „Und warum?“ zischte McButton beleidigt.
    „Sieh in den Spiegel, dann weißt du es.“
    „Ach, nur weil ich klein und rothaarig bin, was?“
    „Richtig!“ stimmt Püttely trocken zu. „Klein und rothaarig! Damit ist kein Werturteil verbunden. Aber mit diesen Kennzeichen fischen sie dich unter Tausenden sofort heraus. Und schließlich müssen wir damit rechnen, daß auch mal was schief geht! Mein Gott, warum denkst du nicht mal ein bißchen mit!“
    „Wo führt die heiße Spur eigentlich hin?“ wollte Forster wissen.
    „In eine Straße mit Namen Rheingasse. Und zwar zu einem Mann namens Adolf Sutter! Er ist Portier in jenem Hotel, und er hat unsere Dame gekannt! Wie es dann weitergeht, werden wir hoffentlich von ihm erfahren!“
    22 Uhr 20.
    Perry Clifton lag mit geschlossenen Augen in der bis zum Rand mit heißem Wasser gefüllten Badewanne und genoß die Wärme, die ihn erfüllte und gleichzeitig entspannte. Und er stellte mit Genugtuung fest, daß sein Verstand, trotz einer gewissen Schläfrigkeit seines Körpers, wieder zu funktionieren begann. Er ärgerte sich jetzt nachträglich, daß er Burton nicht nach diesem Patrick Mills gefragt hatte. Es gab nicht mehr den geringsten Zweifel daran, daß dieser Patrick Mills eine nicht unbedeutende, ja, vielleicht sogar die entscheidende Figur im Ränkespiel rund um das „geheimnisvolle Gesicht“ war. Er nahm sich fest vor, James Burton morgen danach zu fragen... Aber warum erst morgen? Vielleicht sollte er diese Frage gleich nachholen... Auf der Stelle!
    Mitten hinein in diese Überlegungen klingelte das Telefon. Komisch, daß er dabei nicht an Burton, sondern an Julie Young dachte...
    Es klingelte... zweimal... dreimal...
    Der Apparat stand für ihn momentan unerreichbar entfernt.
    ... viermal.
    Natürlich könnte es Julie sein... fünfmal... Es spritzte, und mächtige Wellen schwappten über den Wannenrand, als er heraussprang und nackt zum Telefon spurtete... Es klingelte inzwischen zum sechsten Mal...
    „Ja, Clifton!“ Nicht Julie, nicht Burton, nicht Gaitner!
    „Hier ist der Empfang. Bitte entschuldigen Sie die späte Störung, Mister Clifton, aber hier ist eine junge Dame, die Sie dringend zu sprechen wünscht.“
    „Jetzt?“ Was Dümmeres fiel Perry im ersten Augenblick nicht ein.
    „Ganz recht, Sir!“
    „Ist das kein Irrtum?“ Sicher war es der gleiche Portier, der ihm auch den Brief in das Fach gelegt hatte. Und das war

Weitere Kostenlose Bücher