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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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dich sprechen, bin ich bereit, dir die Möglichkeit zu geben, eine neue Perle zu bekommen.
    Aber es ist nicht leicht, denn du musst eine schwere Entscheidung treffen.“
    Sie kam den von der Empore auf dem der Thron stand herunter und stellte sich neben Rexos.
    Die Empore drehte sich wie im Theater eine Drehbühne und es erschienen sieben Schlünde in einer Steinwand. Jedes dieser Öffnungen besaß ein Symbol.
    „Wähle eines dieser Mäuler und stecke deinen Arm hinein. Wähle aber bedacht, denn das falsche gewählt, bringt dir Unheil. Du weißt wer die Didranaperle verliert wird bestraft. Auch du als König der Zauberer bildet da keine Ausnahme.“
    Rexos schritt erhobenen Hauptes zu den sieben Öffnungen, die aussahen wie Mäuler, die nur darauf warteten zuzuschnappen, wenn er seinen Arm in sie tat.
    Er zögerte bei seiner Wahl, aber überwand sich dann und steckte seinen Arm hinein.
    Er blieb wie erstarrt. Er konnte sich nicht mehr rühren.
    Rexina, die ihren Vater in dieser lähmenden Haltung sah, flehte die Muhme an, etwas zu tun.
    „Ich kann nicht eingreifen, mein Kind. Wenn die Perle ihn anerkennt, und das muss sie, wird er sehr bald seinen Arm wieder herausziehen können. Wenn nicht, wird er ewig gelähmt bleiben. Es war seine Wahl.“
    Es folgten bange Minuten für die Anwesenden. Dann aber ging ein Ruck durch Rexos Körper und er kam mit dem Arm aus der Öffnung und hielt in der flachen Hand die Perle, die er in die Runde zeigte.
    Der Jubel war grenzenlos.
    Nachdem sich der Trubel gelegt hatte, fragte Vinc, ob er wohl das Stundenglas benutzen könne, um nach dem Schicksal seiner Freundin Vanessa schauen zu dürfen. Die Muhme erlaubte es ihm, denn in ihrem Reich war die Neutralität der gläsernen Stadt nicht wirksam.
    Er holte das Glas aus der Umhängetasche und stellte es auf die Erde. Er hatte Angst vor dem, was ihm wohl offenbart werden würde. Das Orakel vergrößerte sich zu einem überdimensionalen Gegenstand und zeigte Vanessa bis zum Brustende in der Enge. Vinc Gesicht wurde blass und er wurde hektisch. Er steckte das Glas, inzwischen wieder zur natürlichen Größe geschrumpft, zurück in die Tasche.
    „Bitte verrate uns, ehrwürdige Muhme, wo ist der Spiegel der Zeit und wo ist die schwarze Seele versteckt?“ Vinc sprach die Muhme voller Ehrfurcht an.
    Sie schien dem Jungen wohl gewogen, denn sie lächelte und sagte: „Diese zwei Dinge befinden sich nicht in unserer Stadt. Sie sind eingeschlossen im Keller des Turms von Xexarus. Er, der Böse allein, hat nur ein Interesse an diesen zwei mächtigen Vernichtungsmirakeln. Wer sie besitzt, besitzt die Macht über die Zeit und über die Seelen der Toten und die Seelenräuber. Aber erzähle mir, warum suchst du ausgerechnet die schwarze Seele?“
    Er berichtete von dem Auftrag, um Vanessa und Drialin zu retten.
    „Der dich da schickte, ist kein Seelenräuber, ich glaube eher, er ist der Leibhaftige. Er will die Seelen für sich haben. Ihn stören schon lange die Seelenfresser. Sie rauben zwar die Seelen, aber sie vertilgen sie auch. Wenn die schwarze Seele vernichtet wird, dann vernichtet es die Seelenräuber, aber sie verhindert auch, dass der Teufel sich unschuldige Seelen holt. So könnte er nicht mehr unserem großen Universalo, ich glaube bei euch Menschen heißt er Gott oder auch anders, in das Handwerk pfuschen. Er wäre in seine Hölle gebannt und müsste auf die Seelen warten, die nicht in die Halle der Glückseligkeit dürfen.“
    Vinc ahnte schon längst, dass dieses Ungeheuer nicht das war, als was es sich gab.
    „Ihr werdet wohl oder übel in den Turm müssen und beides vernichten. Nur solltet ihr sehr vorsichtig sein und nie die Macht von Xexarus unterschätzen. Deine Freunde haben mir, als ihr weg gewesen, berichtet, was für eine Aufgabe du, mein Junge, hast. Ich glaube, du wirst auf allen deinen Wegen, ob nun in unserer Welt oder aber bei dir auf Erden, Hilfe, Freunde und Begleiter brauchen. Ich werde dich dabei unterstützen. Nun erschreckt nicht, was jetzt geschieht.“
    Sie ging vom Thron auf Thomas zu und nahm ihn an der Hand, stellte sich mit ihm etwas abseits auf eine kleine Plattform. Plötzlich verwandelte sie sich in ein furchtbares Ungeheuer. Das Gesicht wurde zu der Fratze eines hässlichen Tieres. Froschaugen, eine lange Nase, der Mund quoll zu dicken Lippen, während ihr Leib in seiner ursprünglichen Form blieb. Sie hielt Tom fest an der Hand und erhob ihren Kopf: „Santias, mein Gebieter und Herr, dring in dieses

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