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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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meinen Leuten, dringen und sie vernichten. Da die Arlts nicht den Schwarzkünstlern angehören, können sie demnach Gewalt anwenden und meine Untertanen töten. Ich konnte aus dem Verlies der Magier fliehen und wollte versuchen, von außen meinen gewaltigen Vernichtungsspruch sagen. Den unglücklichen Ausgang wegen der verlorenen Perle kennt ihr ja.“ Er schwieg und man sah ihm den zermürbenden Selbstvorwurf an. Er blickte gen Himmel und meinte: „Wir haben Glück. Heute Nacht ist kein Mond zu erwarten.“
    Sie wagten den Abstieg in das große Heerlager, wo nur das Schnarchen der benebelten Krieger die Stille unterbrach. Da aber die Arlts, der Kriegskunst gelehrt, nicht den Leichtsinn begehen würden, ohne Wachen zu schlafen, davon waren sie überzeugt, hieß es mit äußerster Vorsicht sich im Lager zu bewegen.
    Sie entschlossen sich Zubla, der durch seine kleine Statur und durch seine Leichtigkeit beim Auftreten keine Geräusche macht, als Kundschafter vorauszuschicken. Der Kleine schlich also allen voran in das Lager. Er konnte in der Umgebung, in der ihm der Gang vom Zauberer beschrieben wurde, im größeren Zeitabstand Wachen in einem gewissen Zeitrhythmus vorbeiziehen sehen. Für die Wartenden schien es eine Ewigkeit, bis Zubla zurückkam.
    Auf dem Weg dorthin schlichen sie dicht an schlafenden Recken vorbei, manchmal so nahe, dass sie ihren nach Fusel stinkenden Atem riechen konnten. Vinc sah das gebräunte Gesicht eines zernarbten Kriegers.
    Der Arlt musste was gehört haben oder aber er war nicht so betrunken, dass er noch Geräusche wahrnehmen konnte, auf alle Fälle versuchte er sich benommen aufzusetzen, fiel aber durch die Gleichgewichtsstörung, verursacht durch den Alkohol, wieder um.
    Vinc erblickte im Dunkel sich nähernde Gestalten, in denen er an den Waffen Wachen vermutete und auch ihr aufrechter Gang deutete darauf hin, dass sie nüchtern sind.
    Er sah sich um, konnte aber kein Versteck erblicken. Er wusste, er war verloren, fände er keinen Schutz. Sie kamen näher.
    Wohin sollte er?
    Weglaufen konnte er nicht mehr, denn sie würden ihn einholen und das Ende konnte er sich an den fünf Fingern abzählen. Er musste etwas unternehmen, denn sie waren nur soweit von ihm entfernt, dass sie ihn jeden Moment entdecken konnten. In seiner Not legte er sich hinter den Rücken eines Arlts.
    Nun kam es darauf an, ob ihn die Krieger als zweiten Mann hielten oder aber im Dunkel der Nacht für eine Person mit dem Arlts ansahen. Er schmiegte sich ganz dicht an den stinkenden Körper des Schlafenden. Vinc bekam Brechreiz wegen des Gestankes, den der Leib ausstrahlte. Diese Wesen wuschen sich wohl nie?
    Die Wachen schauten zu ihrem schnarchenden Kumpel, aber sie ließen sich von der Finsternis täuschen und gingen weiter.
    Die anderen Mitstreiter von Vinc hatten schon sein Fehlen bemerkt und warteten in einiger Entfernung, hinter Büschen versteckt, auf dessen Auftauchen, und empfingen Vinc mit einer neuen Hiobsbotschaft.
    „Wir haben ein Problem“, flüsterte der Zauberer und deutete an eine Feuerstelle. „Genau darunter liegt der Gang.“
    Nun war guter Rat teuer. Rund um das Feuer lagen auch schnarchende Kämpfer.
    „Kein Problem“, meinte Zubla. Er murmelte einen Spruch und über dem Feuer erschien eine kleine Regenwolke und löschte es. Diese kleine Zauberei blieb unentdeckt.
    „So, das war’s“, sagte der Kleine. „Mehr geht nicht. Ich habe keine Zauberkraft mehr. Ich brauche eine neue Wurzel.“
    Die Übrigen vernahmen kaum diese Worte, weil sie glücklich darüber waren, dass dieses Problem mit dem Feuer sich so einfach lösen ließ.
    Nun begann der schwierigste Teil. Es kam auf Rexina an, wie gut sie sich den Zauberspruch eingeprägt hatte und ob sie seiner mächtig war. Sie sah ihren Vater an, der ihr kopfnickend und augenzwinkernd Mut machte.
    Da die Zaubertochter aber den Spruch laut sagen musste, bestand die Gefahr, von den Schlafenden jemanden zu wecken oder aber eine der Wachen könnte sie hören. Sie wussten auch nicht, wie weit die Arlts sich von dieser Stelle entfernt hatten und welcher ihr Wendepunkt des Streifenganges war, um wieder zurückzukommen.
    So schlichen sie so nah an die Eingangsstelle wie möglich.
    Rexina begann ihren Spruch zu sagen: „Warluda, du Geist der Macht und der Dunkelheit, Warluda, deine Dienerin ist für einen Spruch bereit, geheim der du da liegst im Erdenreich, öffnete den geheimen Gang zugleich.“
    Erstaunt sahen sie, wie die verkohlten Reste

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