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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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Schwabbel ein Ersatzlehrer die Klasse leitete. Er begann die Schulstunde mit den Worten: „Ich bin der Aushilfslehrer und Ersatz für Herrn Santers. Wir wissen nicht, wo er sich zurzeit aufhält. Sein letztes Zeichen war, als er im Schulamt anrief, um zu melden, dass auf der Studienreise einige Schwierigkeiten aufgetreten seien und um einen Ersatz bat. Also mich. Er wisse noch nicht, wie lange er noch weg bleibe.“
    Tom und Vinc sahen sich an. Sie ahnten, dass etwas nicht stimmte.
    Nach dem Unterricht trafen sie auf dem Nachhauseweg Vanessa und erzählten ihr von dem Lehrerersatz.
    „Komisch“, meinte sie. „Ich kenne Herrn Santers gut und ihr ihn doch auch. Könnt ihr euch so etwas vorstellen? Ich meine seine Pflichtvergessenheit? Der Mann ist doch die Perfektion in Person.“
    Die Jungen gaben ihr recht.
    „Ich habe doch noch das Buch von ihm zu Hause, das er in der Bibliothek fand. Kommt, wir sehen es uns genauer an“, schlug Vinc vor.
    „Verdammt! Ich hatte es auf den Computertisch gelegt, weil ich es nicht vergessen wollte, um es heute mitzunehmen und es Schwabbel zurückzugeben“, sagte Vinc, als sie in seinem Zimmer angekommen waren.
    „Also hast du es doch vergessen? Geht mir auch manchmal so. Ich mache mir einen Knoten ins Taschentuch um was nicht zu vergessen und dann vergesse ich, dass ich einen Knoten ins Taschentuch gemacht habe, um nicht zu vergessen“, sagte Vanessa mit einem Schmunzeln.
    Tom konnte es nicht lassen die Vergesslichkeit weiter auszuschlachten: „Dann musst du dir in ein anderes Taschentuch einen Knoten machen, damit du nicht vergisst, dass du im anderen Taschentuch…“ „Nun hör schon auf, sonst bekomme ich noch einen Knoten in den Hals“, unterbrach ihn Vinc.
    „Lässt du immer das Fenster offen?“, wollte Tom wissen.
    „Ja, warum nicht. Hier oben kommt doch keiner rein“, rechtfertigte Vinc und schaute zu den Gardinen, die sich hin und her bewegten. „Komisch. Die flattern noch“, stellte er fest.
    „Wird der Wind sein.“ Vanessa ging zum Fenster. Sie befeuchtete den Zeigefinger und hielt ihn hoch. „Hm, ist doch nicht der Wind. Es regt sich kein Lüftchen“, stellte sie fest.
    „Der das Buch klaute, muss kurz vor uns da gewesen sein. Aber wie konnte er hier heraufkommen?“ Vinc wusste auf seine Frage selbst keine Antwort.
    „Ob da ein Zusammenhang besteht? Schwabbels Verschwinden und das des Buchs?“, fragte Tom.
    „Kann sein. Aber ich würde noch nicht die Pferde scheu machen. Erst einmal abwarten. Vielleicht meldet sich Schwabbel bald.“ Vanessa wollte damit die Situation entspannen. Sie glaubte nicht daran, sondern eher an Toms Theorie.
    „Spürt ihr denn nichts? Ich habe das Gefühl, als befänden sich Personen im Zimmer“, meinte Tom und sah um sich.
    „Na klar, du, Vanessa und ich“, stellte Vinc belustigt fest.
    „Nee, nee. Da ist was anderes.“ Tom schaute sich noch unruhiger um und steckte damit Vanessa und Vinc an, die ebenfalls mit einem unheimlichen Gefühl das Zimmer erforschten.
    „Aua, mein Zeh!“, rief Tom und tanzte wie ein Indianer hin und her. Er setzte sich auf einen Stuhl und rieb die Stelle, die ihm wehtat.
    Vinc trat vor ihn und betrachte den großen Zeh. „Zieh deine Sandale aus. Ich glaube, da hat dich was gestochen. Ist ja ganz rot. Ich hole Essig aus der Küche. Soll bei Stichen helfen“, sagte er und eilte zur Türe hinaus.
    Er holte die Essigflasche aus dem Schrank und stellte sie auf die Platte der Einbauküche. Er suchte nach einem Lappen und fand ein kleines Tuch, geeignet, es mit Essig zu tränken und es um Toms Zeh wickeln zu können. Er fand nicht mehr die Essigflasche. „Bin ich blöde?“, fragte er sich. „Die habe ich doch hierher gestellt. Oder habe ich sie in Gedanken zurückgetan?“ Er schaute nach, aber er sah sie nicht. Seine Blicke streiften den Küchentisch, auf dem es nun zu seiner Verwunderung stand. „War wohl in Gedanken“, stellte er fest. Er ging er zurück in sein Zimmer, um Tom zu verarzten.
    Nachdem er den Lappen um den Zeh gewickelt hatte, wollte Tom seine Sandale wieder anziehen. „Den habe ich doch hierher gestellt“, sagte Tom zweifelnd.
    „Bist du auch sicher?“, fragte Vinc.
    „Na klar.“
    „Und was hängt da?“ Vanessa deutete zu einer Leuchte über dem Computertisch.
    „Ich habe die da nicht hingehängt. Habe die ganze Zeit auf dem Stuhl gesessen und meinen Zeh gerieben“, rechtfertigte sich Tom.
    „Na, dann ist sie dahin geflogen.“ Vinc lächelte bei seiner

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