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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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begeben und sich an seinen Schultern festzuhalten. Er bemerkte das leichte Vibrieren der Angst seines Freundes. „Brauchst keine Bange zu haben. Im Sport war ich immer gut“
    „Schön zu hören. Auch beim Überspringen von Krokodilen?“
    Zubla sah weder das Lächeln noch die Wehmut im Gesicht des Jungen, das da ausdrückte, einen Abschied für vielleicht immer zu nehmen. Am liebsten hätte er seinen Freund noch einmal gedrückt, aber das schwor sich Vinc, das würde er nachher nachholen.
    Bewusst seiner Verantwortung Zubla gegenüber, konzentrierte er sich auf das Äußerste. Er startete einen kurzen Sprint und übersprang die tödliche Luke. Seine Hände griffen nach der Leitersprosse, die in der Mitte zerbrach, wodurch er das Übergewicht zu verlieren drohte und rückwärts in das Loch zu fallen.
    Die gefräßigen Krokodile schnappten, angesichts ihrer schmackhaften Beute, in die Luft, wobei das Aufeinanderführen ihrer scharfen Zähne zu hören war.
    Mehr einem Reflex in der Lebensgefahr, als dem Geist, entsprang das Greifen mit der einen Hand nach dem Rand der Leiter. Bei dem Ruck durch den linken Arm, meinte Vinc, er würde ihm aus der Schulter gerissen.
    Er spürte den heißen Atem seines Freundes und die Starrheit.
    Hastig griff er nach der intakten Sprosse über ihm, denn lange konnte er das Gewicht seines Körpers mit dem einen Arm nicht halten. Sie bog sich etwas, aber sie hielt dem Gewicht stand. Er spürte seine Kräfte schwinden. Vorsichtig kletterte er nach oben, stets in der Angst, es könne wieder eine Sprosse mürbe sein.
    Doch endlich erreichten sie den rettenden Rand. Schnell zog Vinc sich darüber, setzte sich matt auf die rettende Fläche, die sich vor ihnen ausbreitete. Er legte sich lang und wurde durch ein „Au“ von Zubla aufgeschreckt.’
    „Lass mich erst von deinem Rücken, bevor du mich zerquetschst. Den Krokodilen entflohen und von dir zerdrückt. Was für ein Schicksal.“ Es tat gut, die Worte seines kleinen Mitstreiters zu hören.
    „Entschuldige“, sagte Vinc matt und legte ihn neben sich.
    Im Moment der Erholungsphase fanden sie keine Worte.
    Sie hörten irgendwo eine Türe knarren. Ihre Köpfe in diese Richtung lenkend, sahen sie im gedämpften Licht die Silhouette eines Skelettes, mit einer Streitaxt in der knochigen Hand. Die Augenhöhlen des Gerippes leuchteten rötlich und es schien, als sendete es einen Lichtstrahl ständig tastend in die Umgebung.
    Was dann, wenn sie entdeckt würden? Angesichts der Axt konnten sie sich ungefähr die Auswirkungen ausmalen. Er schien eine Art Wächter des Turms zu sein.
    Wer befehligte den Aufpasser? Von wem wurde er gelenkt? Woher kam er? Wieso konnte er laufen und… und…und…? Fragen ohne Klärung.
    Das Gerippe schien sie nicht entdeckt zu haben, es begab sich zurück in eine Öffnung und die Türe schloss sich wieder. Sie wagten sich eine lange Zeit nicht zu rühren, aus Angst, dieses Spiel könne sich wiederholen.
    Vinc flüsterte: „ Scheint irgendwie zu spüren, wenn einer hierher kommt. Bestimmt durch irgendwelche Sensoren. Wie in einer Geisterbahn. In dem Licht konnte ich neben der Öffnung eine Treppe sehen, die nach oben führt. Wir müssen an ihm vorbei. Aber wie?“
    „Ich weiß es. Ich krieche auf dem Bauch dorthin. Wenn er nicht herauskommt, dann kannst du mir folgen.“ Den Jungen beschlich zwar ein Unbehagen bei dem Vorschlag von Zubla, aber er nickte und sagte: „Ok, aber sei vorsichtig.“
    Zubla zog sich langsam auf dem kalten Steinboden vorwärts, immer wieder kurz liegen bleibend, die Richtung beobachtend, in der das Skelett verborgen war. Er versuchte, unbedachte Geräusche zu vermeiden.
    Zubla sah etwas, was er sich nicht erklären konnte. Knapp über sich einen rötlichen Strahl, von einer Wand zu der anderen gehend. Er bedeutete Vinc, er möge bis zu dieser Stelle vorrücken.
    „Das ist ein Infrarotstrahl. Wenn man den unterbricht, löst er Alarm aus“, erläuterte Vinc Zubla, wobei er seinen Mund an dessen Ohr hielt. Vinc kam aber auch gleichzeitig zu der Erkenntnis, dass nur Zubla unter den Strahl entlang kriechen konnte, denn für ihn war er zu niedrig.
    Das Risiko eingehend stand er auf, um zu sehen, ob sich mehrere dieser Sperren übereinander befanden. In dem Augenblick, in dem er sich aufrichtete, hörten sie ein Zischen von den Wänden und plötzlich bekamen sie Atemnot. Ihnen wurde bewusst, dass da ein tödliches Gas ausströmen musste.
    Merkend, wie es ihm schwindelig wurde, übersprang der

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