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Das Generationenschiff

Das Generationenschiff

Titel: Das Generationenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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die Luftzufuhrrr getessstet wird.«
    Das taten sie bei jeder zweiten oder dritten Inspektion, angeblich um sich zu vergewissern, daß sein Druckanzug funktionierte. Dazu mußte er sich mühselig in das Ding zwängen und eine ganze Zeit in brütender Hitze ausharren, während sie Luft aus seinem Quartier pumpten und der Anzug sich um ihn aufblähte. Es war kein Anzug, den er sich selbst ausgesucht hätte, aber -wie der Flottenattaché mit einem Lächeln versichert hatte – der einzige in seiner Größe, der in der Botschaft aufzutreiben gewesen war. Wenigstens hielt er weitgehend dicht und wies nur eine winzige undichte Stelle auf, die leicht geflickt werden konnte.
    Als er sich umständlich in das Ding hineinwand, war die Belustigung des Seti nicht zu übersehen. Die Seti stellten sich den Unsicherheiten des Raumflugs ohne Druckanzüge. Obwohl sie solche Anzüge mitführten, falls jemand an der Außenseite des Schiffs arbeiten mußte, hatten sie nicht für jedes Mannschaftsmitglied einen an Bord. Es ergab einen Sinn. In den meisten Fällen, wenn ein Flottenschiff einen Rumpfbruch erlitt, schaffte es ein Großteil der Mannschaftsmitglieder ohnehin nicht mehr in ihre Anzüge. Und natürlich wäre ein Seti degradiert worden, wenn er darauf bestanden hätte, auf Nummer sicher zu gehen. Dennoch war Dupaynil froh, daß er einen Druckanzug hatte, auch wenn die Seti solche Hilfsmittel als einen weiteren Beweis für die Unterlegenheit des Menschen ansahen.
    Er ließ den Helm einrasten und überprüfte die Dichtung der Naht, die von der Kehle bis zum Schritt verlief. Der Anzug war mit einem internen Komgerät ausgestattet, das es ihm erlaubte, mit den Seti zu reden oder – was er öfter tat – ihnen zuzuhören. Diesmal nahm er die Anweisungen des Sicherheitsoffiziers mit einiger Verwunderung zur Kenntnis.
    »Kommen Sie mit auf die Brücke!«
    Menschen wurden gewöhnlich nie auf die Brücke eines Seti-Schiffs eingeladen. Kein Mensch hatte je die Navigationsgeräte gesehen, mit deren Hilfe die Hasardspieler des Universums sich selbst weismachten, daß sie sich dem Zufall unterwarfen, während sie zugleich ihre Liefertermine einhielten.
    »Sofort.«
    Dupaynil folgte ihm schwitzend und grunzend. Dafür hätte er seinen Anzug nicht anziehen müssen. Die Seti sorgten in ihren Schiffen für eine atembare, wenn auch etwas übelriechende Atmosphäre. Ganz offensichtlich hatten sie die Absicht, ihn noch lächerlicher erscheinen zu lassen. Er hatte wiederholt gehört, was die Seti von der aufrechten Haltung der Menschen hielten. Er überlegte, ob sie vielleicht nur deshalb auf den Anzug bestanden hatten, um sich den unwürdigen menschlichen Geruch zu ersparen.
    Die Brücke hatte nicht die geringste Ähnlichkeit mit der Brücke eines Flottenschiffs derselben Masse. Es war eine dreieckige Kammer – die genug Platz für die Schwänze bot, wie ihm auffiel – mit gepolsterten Wänden und einem mit dicken Teppichen ausgelegtem Boden, der überhaupt nicht wie ein Raum auf einem Schiff aussah. Zwei Seti, einer mit dem glitzernden Halsring und dem Schwanzschmuck, der einen Schiffscaptain kennzeichnete, kauerten über einem kleinen, kreisrunden, polierten Tisch und warfen vielseitige Würfel, während ein anderer in der Ecke stand und eine, wie es schien, Liste unzusammenhängender Zahlen aufsagte. Dupaynil fühlte sich zwischen dem Tisch und der Luke eingezwängt, durch die sie eingestiegen waren. Die Seti ignorierten Dupaynil, und er ignorierte, daß er ignoriert wurde, und versuchte herauszufinden, welches Spiel sie hier spielten.
    Der Würfel landete mit einer flachen, horizontalen Seite nach oben. Gewöhnlich wurden drei Würfel auf einmal geworfen, gelegentlich aber nur zwei. Dupaynil erkannte die Beschriftungen nicht. Von dort, wo er stand, konnte er drei oder vier Seiten jedes Würfels erkennen, und er vertrieb sich die Zeit damit, zu grübeln, was die Krakel bedeuteten. Ein grünes Zeichen fiel ihm auf, das mit einer Art Schwanz versehen war, der nach unten zeigte. Auf der obersten Seite aller drei Würfel war dieses Zeichen für einen Moment zu sehen. Dann ein purpurroter Klecks, ein rotes Quadrat in einem weiteren Quadrat, ein gelber Klecks, zwei blaue Punkte. Der Würfel würde in die Höhe geworfen und fiel herab, prallte leicht auf und kam schließlich zum Liegen. Wieder grüne Krakel und auf den anderen Seiten purpurrote Flecken, blaue Punkte, weitere rote Quadrate in anderen Quadraten.
    Der Seti, der die Nummern rief, machte

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