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Das Generationenschiff

Das Generationenschiff

Titel: Das Generationenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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konzentrieren. Die Leute, die das Schiff verließen, hatten sich inzwischen um die Reporterin und ihr Team versammelt. Hinter ihnen erfaßten die Kameras eine vage Bewegung in der Röhre.
    Plötzlich ließ ein lautes Kreischen alle auf dem Bildschirm zurückschrecken. Die Kamera richtete sich auf eine große rote Luke, die im selben Moment das Rohrende verschloß, als das Display auf die Meldung Manöver beendet: Zugang gesperrt‹ umsprang. Die Regie der Nachrichtensendung schaltete auf jemanden in einem Studio um.
    »Danke, Cerise«, sagte ein Sprecher, der sich dann der Kamera zuwandte. »Wie Sie sehen, gehen seltsame Dinge an Bord des schweren Flottenkreuzers Zaid-Dayan vor, dessen frühere Kommandantin, eine Flottenoffizierin namens Sassinak, in Zusammenhang mit Ermittlung zu einem Mordfall auf der Oberfläche dieses Planeten gesucht wird. Wir haben keine Erklärung für die Vertreibung der Sicherheitsmannschaften oder für die offensichtliche Absicht des Kreuzers, ohne Erlaubnis von der Station abzulegen. Aus verläßlichen Quellen, die dem Büro des Chefanklägers im Justizministerium der Föderation nahestehen, haben wir erfahren, daß auch einige Beweisstücke und ein Zeuge im bevorstehenden Prozeß gegen den Schwerweltler-Verschwörer Tanegli vermißt werden. Obwohl wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur über einen Zusammenhang zwischen beiden Vorfällen spekulieren können, steht unser Korrespondent Li Tsan jetzt vor dem Büro des Chefanklägers Ser Branik. Li, was können Sie uns über die Reaktion des Justizministeriums auf diese jüngste Entgleisung der Flotte sagen?«
    »Nun, der Chefankläger will sich nicht dazu äußern. Die Neuigkeiten sind noch zu frisch. Aber wir haben Andeutungen gehört, daß die Zaid-Dayan auf dem verbotenen Planeten Ireta mit einer Art Spore oder einem viralen Partikel kontaminiert worden ist, was den Geisteszustand aller beeinflußt, die damit in Berührung gekommen sind.«
    »Und trifft das auch auf die Zeugen zu, die innerhalb der nächsten Tage in einem EEC-Schiff erwartet werden … die … äh … die früheren Co-Gouverneure Kai und Varian?«
    »Es wäre jedenfalls möglich. Wir rechnen mit einer Meldung, daß sie unter Quarantäne gestellt und ihre gesendeten Zeugenaussagen noch etwas gründlicher analysiert werden. Wenn eine solche Krankheit die geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigt, könnte das auch die Angeklagten entlasten. Tanegli hat zweifellos in keinem der Interviews, die wir gesehen haben, einen geistig gesunden Eindruck gemacht.«
    »Nein!« Lunzie war über ihren Wutanfall ebenso erschrocken wie Coromell und Dallish. Beide starrten sie an. Sie brachte ihre Stimme wieder unter Kontrolle, schluckte weniger feine Formulierungen hinunter, die sie gebrauchen wollte, und sagte: »Es ist einfach lächerlich, und jeder Arzt würde das auf den ersten Blick erkennen. Es gibt keinen Erreger, der Sassinak und Arly, obwohl sie ihm so kurz ausgesetzt waren, um den Verstand bringen könnte, uns aber in all den Jahren verschont hätte. Eher hätte er uns umgebracht. Tanegli ist kein harmloser Bursche, dem fremdartige Sporen den Verstand verwirrt haben. Er ist so schuldig, wie man nur sein kann, und ich werde dafür sorgen, daß er verurteilt wird.«
    »Dazu wird es nicht kommen, wenn es so weitergeht«, sagte Dallish und deutete auf den Bildschirm. Er hatte den Ton abgedreht, aber Lunzie konnte erkennen, daß immer noch diskutiert wurde.
    »Er hat Recht«, sagte Coromell und legte das Komgerät weg, das er in der Hand gehalten hatte. »Ich kann niemanden davon überzeugen, mir zuzuhören. Nicht einmal jene, die mir glauben, daß ich der bin, der ich zu sein behaupte. Irgendjemand hat die Sache hier fest in der Hand. Das«, fügte er hinzu und nickte in Richtung des Komgeräts, »war der Assistent des Langstreckenscanner-Inspektors, und soweit es ihn betrifft, gibt es im Umkreis einiger Lichtjahre kein Schiff, mit dessen Ankunft er nicht schon seit Monaten rechnet. Er gehört zu den Männern, denen ich vertraue, und ist gewöhnlich ebenso mißtrauisch wie ich, aber er verläßt sich auf seine Geräte und die Mannschaften in den Außenstationen. Und jemand hat ihn bereits angerufen und darauf bestanden, daß es seine Pflicht sei, in der Woche vor der Ratssitzung und der Eröffnung der Winterassisen jeglicher Panik vorzubeugen.«
    »Wer?« fragte Dallish. »Ich habe noch nie erlebt, daß so schnell eine Blockade verhängt worden ist. Es ist so, als seien sie darauf

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