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Das Generationenschiff

Das Generationenschiff

Titel: Das Generationenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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vorbereitet gewesen.«
    »Aber natürlich«, sagte Coromell. »Sobald sie von der Zeitbombe auf Ireta erfahren hatten, haben sie nach Möglichkeiten gesucht, alles zu kontern, was wir unternehmen könnten. Allmählich werde ich sehr mißtrauisch, was diesen Jagdurlaub angeht.«
    »Aber Sir, Sie gehen doch jedes Jahr auf die Rhuch-Jagd.«
    »Richtig, aber vielleicht erinnern Sie sich daran, daß ich, als Sassinak unterwegs war und sich der Prozeßtermin näherte, mit dem Gedanken gespielt habe, diesmal darauf zu verzichten. Dann kam diese ›Absage‹ in Baku Lodge. Aber das ist jetzt nicht wichtig. Darum können wir uns später kümmern, sofern es ein ›später‹ gibt.«
    »Sir, darf ich einen Vorschlag machen?« Dallish sah zugleich verlegen und entschlossen aus.
    »Raus damit.«
    »Lunzie ist jetzt die einzige Zeugin im Fall Ireta. Sie wäre selbst dann ein potentielles Opfer, wenn sie das Material von Diplo nicht mitgebracht hätte.«
    »Sie dürfte hier ziemlich sicher sein …«, begann Coromell, schüttelte dann aber den Kopf. »Nur haben wir dem Büro des Chefanklägers schon mitgeteilt, daß sie sich auf dem Planeten aufhält.«
    »Und wir müssen eine undichte Stelle in diesem Büro vermuten. Genau, Sir.«
    »Hmmm. Dann müssen wir eben dafür sorgen, daß es bei uns keine undichte Stelle gibt.« Sein Komgerät summte, und Coromell nahm es in die Hand. »Ah … Richter Vrix. Ja, es stimmt tatsächlich, aber Sie haben ihre eidliche Aussage schon gespeichert. Nein. Nein, das ist unmöglich. Weil … ja. Genau deshalb. Und bis dahin werde ich nicht das Leben der einzigen Zeugin riskieren, die die Regierung noch hat.« Er legte einen Schalter um und lächelte Lunzie an. »Sehen Sie? Bis zum Prozeß dürfen wir Sie nicht mehr aus den Augen lassen.«

FLottenshuttle Spürhund
     
    Diesmal, schwor sich Fähnrich Timran, würde er von Anfang an alles richtig machen. Nicht einfach so, sondern dank seiner kühlen Urteilskraft und seiner scharfen Intelligenz. Er wußte, daß man ihn für diese Mission ausgewählt hatte, weil er ein notorischer Glückspilz war. Aber diesmal hatte er einen Trupp Marines dabei, ein Paar Weber-Offiziere (daß sie einen höheren Rang hatten, war kaum wichtig; solang er das Shuttle steuerte, war er ihr Vorgesetzter) und die Befugnis, seine bewunderte Kommandantin zu retten. Er würde alles richtig machen. Ihm würden keine Fehler unterlaufen.
    Die Zunge zwischen den Zähnen, steuerte er das Shuttle von der Plattform, vergaß nicht, das entsprechende Signal an die Zaid-Dayan einzutippen, um den Start zu bestätigen, und den Standard- und den Hochleistungskontakt zur Kommunikationsabteilung des Kreuzers zu überprüfen. Aus einer gewissen Entfernung sah die Orbitstation aus, als habe ein übelgelauntes Kind wahllos eine Handvoll Bausteine zusammengesteckt. Als ein Stall für Rennmäuse hätte die Station vielleicht einen gewissen Charme gehabt, aber ihr fehlte das klare, funktionale Design, das Timran an Flottenanlagen so schätzte. Der Kreuzer war am Ende eines langen Arms angedockt gewesen; es gab einen zweiten, dem Tim ausweichen mußte und an dem eine Anzahl kastenförmiger Insystem-Transporter angelegt hatten.
    Dann hatte er freie Bahn und konnte auf eine einfache Flugbahn hinunter zum Shuttlehafen einschwenken. Nur würde er nicht auf dem Shuttlehafen landen. Er hatte Arly nichts davon gesagt; sie hatte schon genug zu tun. Und in seinen Befehlen war von dem Shuttlehafen nicht die Rede gewesen, nur davon, daß er Sassinak behilflich sein sollte. Er wußte genau, daß sie sich nicht im Shuttlehafen aufhielt. Wenn doch, hätte sie längst mit dem Kreuzer Kontakt aufgenommen. Wenn er also auf dem Shuttlehafen landete, würde er nur Zeit mit Zivilisten vergeuden, die ohnehin kein Flottenshuttle in ihrem Luftraum dulden wollten.
    Neben ihm hatte einer der Weber den zivilen Nachrichtenkanal eingeschaltet. Tim hätte fast hinübergesehen, als er die Reporterin hörte, die das vertriebene Sicherheitsteam befragte, aber er wußte noch, was das letzte Mal passiert war, als er sich hatte ablenken lassen. Konkreter waren die wütenden Anfragen der Luftüberwachung. Diese Leute schienen doch tatsächlich zu glauben, daß er den planmäßigen Luftverkehr stören würde. Er grinste in sich hinein. Kein militärischer Shuttlepilot hätte im Dienst lange überlebt, wenn er kein Auge für andere Flugzeuge gehabt hätte. Er wußte genausogut wie die Luftüberwachung, was um ihn herum vorging. Und durch

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