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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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    Es bestand eine Chance, das herauszufinden, aber es würde bis morgen warten müssen. Er frühstückte mit Alan und Sam; ob Mike Ryan wohl auch zugegen sein würde? Nach dem Frühstück hatten Martin und Vicarson noch eine kurze Verabredung in Boise; anschließend wollten sie sich auf dem Flughafen treffen, um die Mittagsmaschine nach Denver zu nehmen.
    Und während jener ein oder zwei Stunden würde Major Paul Bonner einige Erkundigungen einziehen.
     
    Paul blickte Alan Martin und Sam Vicarson nach, als sie den Speisesaal des Hotels verließen, um zu ihrer letzten Besprechung in Boise zu gehen.
    Er wartete, bis sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, dann stand er schnell auf und folgte ihnen in die Lobby. Martin machte am Zeitungsstand halt, während Vicarson an
den Informationstisch ging. Bonner wandte ihnen den Rükken zu und tat so, als betrachtete er den Schaukasten mit den Abendveranstaltungen. Eine halbe Minute später schloß sich Vicarson Martin am Zeitungsstand an, und die zwei Männer gingen zum Haupteingang. Bonner trat an das Fenster und sah, wie sie in ein Taxi stiegen.
    Er würde es zuerst mit Vicarsons Zimmer versuchen. Sam schien Trevayne am nächsten zu stehen – zumindest war er derjenige, auf den Andy mehr Verantwortung delegiert hatte. Wenn man ihm am Empfang Schwierigkeiten machte, würde er einfach erklären, daß Sam wichtige Papiere vergessen hatte.
    Aber als Bonner den Schlüssel verlangte, reichte der Mann ihm diesen ohne die geringste Frage.
    In Vicarsons Zimmer fing er mit den Schreibtischschubladen an. In ihnen war nichts, und Bonner lächelte; Sam war jung. Er lebte aus einem Koffer und einem Kleiderschrank.
    Er setzte sich an den Schreibtisch und zog die oberste Schublade heraus. Das Briefpapier war benutzt worden, nicht die Umschläge. Er nahm den Papierkorb und holte zwei zerknitterte Blätter heraus.
    Auf dem einen waren Zahlen mit Dollarzeichen zu sehen, und Bonner erkannte, daß es sich um Daten handelte, die sich auf einen Lockheed Unterauftragnehmer bezogen. Sie hatten beim Essen darüber geredet.
    Auf dem anderen Blatt waren ebenfalls Ziffern, diesmal aber nicht Dollars. Zeiten. Und einige Notizen:
    »7.30 – 8.00 Dls; 10.00 – 11.30 S.A. Qu.; Daten – Grn. N.Y.«
    Bonner sah das Papier an. Das ›7.30 – 8.00‹ war Trevaynes Ankunftszeit. Das hatte er von der Ada Verkehrsüberwachung erfahren. Das ›10.00 – 11.30 S.A. Qu.< konnte er nicht entschlüsseln. Ebenso wenig die letzte Zeile ›Daten – Grn. N.Y.< Er zog den Kugelschreiber heraus und kopierte die Worte auf ein frisches Blatt, faltete es zusammen und steckte es in die Tasche.
    Dann zerknüllte er den Briefbogen wieder, warf ihn in den Papierkorb und stellte ihn auf den Boden zurück.
    In Vicarsons Kleiderschrank schob er die Hosen und Jakken
auseinander und begann, die Taschen zu durchsuchen. Er fand es in der Brusttasche des zweiten Jackets. Eine sorgfältig zusammengefaltete, präzise beschriftete Notiz aus einem kleinen Taschenkalender, zwischen ein paar Gepäckzetteln. Es war die Art von Notiz, wie sie sich ein intelligenter, aber häufig unordentlicher Mann zu machen pflegte, weil die Information sehr wichtig schien. Sie lautete: »Armbruster. $ 178 Mio. Doppellieferung. Keine Anforderung. Sechs Monate verstrichen. Garantien von J.G. Buchh. bestätigt, L.R. bezahlt, L.R. $ 300. L.R. bietet zus. Daten über Pasadena, Bellstar etc. an. Preis – vierstellig.«
    Bonner starrte auf das Blatt, und sein Ärger wuchs. Hatte sich Sam Vicarson mit >L.R.< in einer überfüllten, schwach beleuchteten Kellerbar in San Francisco getroffen, wo der Dunst von Hasch in der Luft hing und der Barkeeper nur zu bereitwillig große Scheine in kleinere umzutauschen pflegte? Hatte man Sam gesagt, er könne sich beliebige Notizen machen, so lange er nur nicht >L.R.< aufforderte, etwas zu schreiben? Sam war nicht nur jung und schlampig, sondern auch naiv und ein Amateur obendrein. Er zahlte für Vermutungen, Lügen und vergaß dann, seine Notizen zu vernichten. Bonner hatte sein eigenes Notizbuch verbrannt.
    Der Major beschloß in diesem Augenblick, seine Drohung wahrzumachen. Er würde >L.R.< finden und ihm seine Rechnung präsentieren.
    Später.
    Jetzt mußte er zuerst Trevayne finden. Andrew mußte begreifen, daß Ratten wie L.R. mit Lügen handelten, mit Lügen und halben Lügen. Für sie kam es nur darauf an, Käufer zu finden und diese mit Fetzen, Fragmenten und Appetithappen zu füttern. Stets mit dem

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