Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott
Geschichte neulich morgens. Er warbereit, das ganze medizinische Korps der Army anzufordern, alles zu tun, was ich von ihm verlangte. Diese zwei Konferenzen – ich erinnere mich noch ganz genau an seine Worte – waren das mindeste, was er tun konnte. «
»Darling.« Phyllis stellte das Weinglas auf den Servierwagen. Plötzlich machten ihr Andrews Worte Sorge. »Ich mag Paul. O ja, er hat extreme Ansichten, und ihr beiden streitet euch oft. Aber ich weiß, warum ich ihn mag... ich habe ihn noch nie zornig erlebt. Er kommt mir immer so freundlich
vor, als würde er dauernd lachen und sich amüsieren wollen. Er ist sehr nett zu uns gewesen, wenn du einmal darüber nachdenkst.«
»Worauf willst du hinaus? Ich bin ganz deiner Meinung.«
»Und doch muß da sehr viel Zorn in ihm sein. Um das zu tun, was er getan hat, um das zu sein, was er ist.«
»Ganz bestimmt. Was noch?«
»Du hattest mir nicht erzählt, daß du ihm eine so ... eine so herzzerreißende Geschichte aufgetischt hattest. Du sagtest, du hättest ihm gegenüber nur erwähnt, daß ich mich einer Untersuchung unterziehen würde.«
»Ich habe dir keine Einzelheiten gesagt, weil ich nicht sehr stolz auf mich bin.«
»Ich auch nicht ... und das bringt mich wieder zu Paul. Wenn du sagst, er hätte die Geschichte akzeptiert, die du ihm über mich erzählt hast, und sei jetzt verschwunden, ohne eine Nachricht zu hinterlassen, dann denke ich, daß er die Wahrheit erfahren hat und jetzt versucht, dich zu finden. «
»Das ist aber ein verdammt großer Sprung!«
»Eigentlich nicht. Ich glaube, Paul vertraut dir – hat dir vertraut. Er hatte Meinungsverschiedenheiten mit dir, aber er hat dir vertraut. Wenn er jetzt so von Zorn erfüllt ist, wie wir beide glauben, dann wird er sich nicht mit Erklärungen aus zweiter Hand zufriedengeben.«
»Das kann es einfach nicht sein«, sagte Andy. »Es ist unmöglich, daß er es erfahren hat.«
»Du bist ein schlechter Lügner, Trevayne.« Phyllis lächelte.
»Ich bin dabei, besser zu werden. Er hat mir geglaubt.«
Sie machten es sich in ihren Stühlen bequem, und Andy schaltete den Fernseher für die Sieben-Uhr-Nachrichten ein.
»Vielleicht erfahren wir, daß er Boise verlassen und irgendwo einen kleinen Krieg angefangen hat. Er würde das Ablenkungstaktik nennen«, sagte Trevayne.
»Wie wirst du morgen an Green herankommen? Woher weißt du überhaupt, ob er in der Stadt ist?«
»Das weiß ich nicht. Noch nicht ... Aber ich werde ihn erreichen. Ich werde in etwa einer Stunde nach Barnegat
hinüberfahren; Vicarson erwartet um zehn Uhr meinen Anruf. Er wird alles Material über Green haben, das er beschaffen kann. Und dann werden wir uns gemeinsam etwas überlegen.«
Mario de Spadante lag im Bett und sah sich die Sieben-Uhr-Nachrichten an. Aber es kam nichts von Bedeutung. Er griff nach der Fernsteuerung und schaltete das Gerät ab. Er war müde. In Las Vegas hatte er viele Telefongespräche zu erledigen. Und am Mittwoch war er dann nach Washington geflogen. Selbst sein Kontaktmann im Weißen Haus, der stets coole Webster, fing an, unruhig zu werden. Mario begriff, daß alle herumsaßen und Pläne machten, alle Möglichkeiten durchdiskutierten, überlegten, nachdachten.
Er war jetzt damit fertig, die elektrische Anlage in Barnegatanzuzapfen.
Es war Zeit, Trevayne das Messer anzusetzen. Jetzt.
Ein ruhiger Bericht von einem weiteren abgelaufenen Unterausschuß, in aller Stille und respektvoll von denen entgegengenommen, die ihn angefordert hatten – begraben und vergessen.
So würde es sein.
Das Telefon klingelte, und de Spadante sah, daß der Knopf seiner Privatleitung aufleuchtete, nicht das Haustelefon. Jeder wußte, daß seine Privatleitung nur für wichtige Geschäfte benutzt werden durfte.
»Ja?«
»Mario? Augie.« Es war sein Bruder. »Er ist hier.«
»Wo?«
»Im Krankenhaus.«
»Bist du sicher?«
»Absolut. Auf dem Parkplatz steht ein Mietwagen mit einer Plakette vom Westchester Flughafen. Wir haben das überprüft. Er ist heute nachmittag um halb vier übernommen worden. Auf seinen Namen übrigens.«
»Von wo rufst du an?«
De Spadantes Bruder sagte es ihm. »Joey hat den Parkplatz im Auge.«
»Bleib, wo du bist. Sag Joey, er soll ihm folgen, wenn er
wegfährt; ihr dürft ihn nicht aus den Augen verlieren! Gibt-Joey die Nummer dort. Ich treff’ mich mit dir, sobald ich kann.«
»Hör zu, Mario. Im Krankenhaus sind zwei Typen. Einer vor dem Vordereingang und der andere irgendwo drinnen. Er
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