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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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ich ein Colonel. Wie konnte er das sagen? Wen würde er anrufen? Wie? Warum, General?«
    »Wen!« Cooper sagte das ganz ruhig, während er sich wieder setzte. »Soll ich Ihnen sagen, wen er anrufen würde? «
    »O Gott.« Bonner war plötzlich übel.
    »Ja, Major. Sein Anruf wäre zu mir gekommen.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Das wollen Sie nicht glauben, meinen Sie ... Ziehen Sie keine vorschnellen Schlüsse. Ich hätte das Gespräch angenommen; das bedeutet nicht, daß ich es getan hätte. «
    »Die Tatsache, daß er Sie erreichen könnte, ist schon schlimm genug.«
    »Ist sie das? Ist das denn schlimmer als die Hunderte von Kontakten, die Sie hergestellt haben? Von Vientiane bis ins Mekong Delta bis ... der letzte Kontakt war, glaube ich, San Francisco? Ist de Spadante denn so viel schlechter als der >Dreck<, mit dem Sie zu tun hatten?«
    »Völlig anders. Das waren Abwehreinsätze, gewöhnlich im feindlichen Territorium. Das wissen Sie.«
    »Gekauft und bezahlt. Womit wir unserem Ziel jeweils näherkamen. Gar nicht anders, Major. Mister de Spadante erfüllt auch einen Zweck. Und wir befinden uns auf feindlichem Territorium, falls Sie das noch nicht bemerkt haben sollten. «
    »Und mit welchem Ziel?«
    »Ich kann Ihnen keine vollständige Antwort darauf geben; ich habe nicht alle Fakten; und selbst wenn ich die hätte, bin ich nicht sicher, daß Sie dafür freigegeben wären. Aber ich kann Ihnen sagen, daß de Spadantes Einfluß in sehr vielen wichtigen Bereichen beträchtlich ist. Einer dieser Bereiche ist die Transportwirtschaft.«
    »Ich dachte, er sei in der Bauwirtschaft tätig.«
    »Ganz sicher ist er das. Aber er ist es auch im Fernverkehr und im Hafenbereich. Schiffahrtsgesellschaften hören auf
ihn. Verlader räumen ihm Priorität ein. Er bekommt Unterstützung, wenn er sie braucht.«
    »Womit Sie andeuten, daß wir ihn brauchen«, sagte Bonner ungläubig.
    »Wir brauchen alles und jeden, den wir bekommen können, Major. Das muß ich Ihnen doch nicht sagen, oder? Gehen Sie doch auf den Capitol Hill und sehen sich um. Jede Bewilligung, die wir verlangen, wird vorher ausgequetscht. Wir sind die Prügelknaben der Politiker - die können nicht ohne uns leben, aber der Teufel soll sie holen, wenn sie mit uns leben. Wir haben Probleme, Major Bonner.«
    »Und die lösen wir, indem wir Verbrecher einsetzen, Revolvermänner? Wir versichern uns der Unterstützung der Mafia – oder darf man diesen Ausdruck nicht mehr gebrauchen? «
    »Wir lösen unsere Probleme auf jede uns mögliche Weise. Ich wundere mich über Sie, Bonner. Sie verblüffen mich. Seit wann hat Sie denn die Art und Weise, wie sich jemand seinen Lebensunterhalt verdient, daran gehindert, den Betreffenden im Feld einzusetzen?«
    »Wahrscheinlich nie. Weil ich wußte, daß ich sie benutzt habe, nicht anders herum. Und was auch immer ich getan habe, spielte sich ziemlich weit unten ab. Im Hundeterritorium. Dort unten lebt man anders. Ich war der irrigen Meinung, daß Leute wie Sie hier oben besser wären als wir. Ganz richtig, General, besser .«
    »Und jetzt haben Sie herausgefunden, daß das nicht der Fall ist, und Sie sind schockiert ... Wo, zum Teufel, haben Sie im ›Hundeterritorium‹ denn geglaubt, daß Sie Ihren Kram herbekommen haben? Von kleinen alten Ladies in Tennisschuhen, die bloß zu rufen brauchten ›Unterstützt unsere Boys‹, und schon waren da Schiffe voll Düsentreibstoff und Munition zur Hand? Hören Sie schon auf, Major! Die Waffen, die Sie auf der Ebene der Tonkrüge eingesetzt haben, sind vielleicht dank Mario de Spadante im Hafen von San Diego verladen worden. Der Helikopter, der Sie zehn Meilen südlich von Haiphong aufgenommen hat, war vielleicht genau die ›Schlange‹, die wir irgendwo aus einem Fließband gequetscht haben, weil de Spadantes Freunde einen
Streik abgeblasen haben. Seien Sie nicht so kleinlich, Bonner. Das steht dem ›Killer von Saigon‹ nicht gut zu Gesicht. «
    Am Hafen und in den Fabriken wurde oft ein Deal abgeschlossen, das wußte Paul. Aber das war etwas anderes. Das war ebensoweit unten wie für ihn das ›Hundeterritorium‹. De Spadante und seine Revolvermänner waren aber letzte Nacht nicht im Hafen oder in einer Fabrik gewesen. Sie waren in Trevaynes Haus erschienen. Konnte das der Brigadier denn nicht begreifen ?
    »General«, sagte Bonner langsam, aber eindringlich. »Ich habe es vor achtzehn Stunden auf dem Besitz des Vorsitzenden eines Unterausschusses, den der Präsident und der Senat

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