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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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besprechen, und ich möchte, daß du aufnahmefähig bist. «
    »Da hör’ sich einer das an. ›Aufnahmefähig‹.« De Spadante lächelte lahm. Lächeln kostete Kraft, und er war jämmerlich schwach. » Dich haben die von der Westküste hergeschickt, stell’ sich einer das vor.«
    »Überlaß mir das Reden, Mario ... Zuallererst, du bist zu Trevaynes Haus gegangen in der Hoffnung, er könnte da sein. Du hattest seine Geheimnummer nicht; du warst geschäftlich in Greenwich – du hast hier unten einige Arbeiten zu erledigen - und hattest gehört, daß seine Frau im Krankenhaus war. Du kanntest ihn von New Haven und ihr
habt euch im Flugzeug nach Washington wieder getroffen. Du warst einfach besorgt, das ist alles. Es handelte sich lediglich um einen gesellschaftlichen Besuch. Vielleicht ein bißchen anmaßend von deiner Seite, aber das steht nicht im Widerspruch zu deiner ... Überschwenglichkeit.«
    De Spadante nickte mit halb geschlossenen Augen. »Der kleine Willie Gallabretto«, sagte er mit einem schwachen Lächeln. »Du redest gut, William. Ich bin wirklich stolz.«
    »Danke.« Der Anwalt sah auf seine goldene Rolex Armbanduhr und fuhr fort: »Und jetzt kommt das Wichtigste, Mario. Bei Trevaynes Haus ist dein Wagen im Schnee stekkengeblieben. Im Schlamm und im Schnee. Wir haben eine Bestätigung von der Polizei. Übrigens, das hat tausend gekostet, bei einem Mann namens Fowler, und die Spuren sind gelöscht. Aber denk daran, der Schlamm und der Schnee. Das ist alles, woran du dich erinnerst, bis man dich angegriffen hat. Hast du das mitgekriegt?«
    »Ja, consigliori. Das habe ich mitgekriegt.«
    »Gut ... Und jetzt sollte ich gehen. Meine Kollegen in Los Angeles lassen dich grüßen. Du schaffst das schon, Onkel Mario.«
    »Fein ... fein.« De Spadante hob die Hand ein oder zwei Zoll über die Bettdecke. Der Anwalt blieb stehen. »Bist du jetzt fertig?«
    »Ja.«
    »Gut. Und jetzt hör mit den großen Reden auf und hör mir zu. Hör mir gut zu ... Du schickst einen Kontrakt für diesen Zinnsoldaten hinaus. Ich will, daß man ihn kaltmacht, erledigt. Du gibst das noch heute abend weiter. «
    »Nein, Mario. Kein Kontrakt. Der ist Army, Bundesbehörde. Kein Kontrakt. Wir verfügen heute über bessere Mittel.«
    »Besser. Was ist besser als ein langsamer Tod für das Schwein, das meinen Bruder umgebracht hat! Ein Messer in den Rücken. Ein Kontrakt. Mehr sage ich nicht.« De Spadante atmete tief und ließ den Kopf auf das Kissen sinken.
    »Hör mir zu, Onkel Mario. Dieser Soldat, dieser Major Bonner, wird verhaftet werden. Man wird ihn unter Anklage stellen, wegen Mordes – Mord ersten Grades. Er hat keine
Verteidigung. Es war eine willkürliche Tat, völlig unprovoziert. Er hat früher schon einmal Ärger gehabt.«
    »Ein Kontrakt«, unterbrach de Spadante, dessen Stimme immer schwächer wurde.
    »Ich sage dir, das ist nicht notwendig. Es gibt eine Menge Leute, die diesen Bonner nicht nur erledigt sehen wollen, sondern diskreditieren. Bis ganz oben ... Wir haben sogar einen Zeitungsmann, einen ziemlich berühmten Kolumnisten. Roderick Bruce heißt er. Dieser Bonner ist verrückt. Die verknacken den lebenslänglich. Und dann – irgendwo in der Strafanstalt – dann wird er das Messer bekommen.«
    »Das taugt nichts. Du redest Mist ... ihr haltet euch aus den Gerichten heraus. Keine Anwaltsscheiße. Das taugt nichts, du schickst meinen Kontrakt hinaus.«
    William Gallabretto trat vom Bett zurück. »Also gut, Onkel Mario«, log er. »Jetzt ruh’ dich aus.«

34.
    Trevayne saß auf dem Hotelbett und kämpfte gegen den Schlaf an, mühte sich, seine Aufmerksamkeit ganz auf die sorgfältig mit Maschine beschriebenen Seiten zu konzentrieren, die vor ihm lagen. Als er im Begriff war, den Kampf zu verlieren, bestellte er sich einen Weckruf für sieben Uhr morgens. Er hatte Aaron Green kurz nach ein Uhr verlassen, viel früher als er vorhatte. Aber er ertrug Greens Nähe nicht länger. Es gab nichts, was er ihm sagen konnte. Der alte Jude hatte jegliches Argument von vornherein zerstört, das er sonst vielleicht hätte benutzen können.
    Aaron Green war keine Anomalie. Nach seinen eigenen Vorstellunen paßte an ihm alles zusammen. Er glaubte an all die liberalen Reformen, die ihn berühmt gemacht hatten.
    Aber einer Tatsache gegenüber war er völlig blind: je mehr die absolute Macht den Schützern erlaubte, desto größer wurde die Möglichkeit, daß sie die Rechte der Beschützten an sich reißen würden. Dies war

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