Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
Stelle stellen; dann die fortschrittliche Technik im Ackerbau, im Bauwesen, im Transportwesen. Die Resultate dieser reichlich finanzierten Projekte helfen allen. Gesundheit, Nahrung, Unterkunft; etablierte Interessen können ungeheure Beiträge für das Wohl der Allgemeinheit leisten. Siehst du das nicht auch so?«
    »Natürlich. Wenn die Beiträge etwas damit zu tun haben. Und nicht nur ein Nebenprodukt des Gelderwerbs sind.«
    »Dann stößt du dich an dem Gewinnmotiv?«

    »Teilweise ja.«
    »Das hat sich aber als recht nützlich erwiesen. Besonders, wenn man es mit anderen Systemen vergleicht. Der Wettbewerb ist eingebaut; das bewirkt, daß mehr Leuten mehr Dinge zugänglich sind.«
    »Versteh mich nicht falsch«, sagte der Sohn. »Niemand ist gegen das Gewinnmotiv als solches, Dad. Nur wenn es zum einzigen Motiv wird.«
    »Das verstehe ich«, sagte Andrew. Er wußte, daß er selbst so empfand.
    »Bist du da auch sicher, Dad?«
    »Das glaubst du wohl nicht?«
    »Ich möchte dir glauben. Was Reporter und solche Leute über dich sagen, liest sich gut. Das erzeugt ein gutes Gefühl in einem, weißt du?«
    »Was stört dich dann?« fragte Phyllis.
    »Ich weiß nicht genau. Ich denke, ich würde mich besser fühlen, wenn Dad zornig wäre. Oder vielleicht zorniger .«
    Andrew und Phyllis tauschten Blicke, dann meinte Phyllis schnell: »Zorn ist keine Lösung, Darling. Das ist eine Empfindung. «
    »Das ist nicht sehr konstruktiv, Steve«, fügte Trevayne etwas lahm hinzu.
    »Herrgott! Es ist ein Anfang, Dad. Ich meine, du kannst etwas tun. Das ist die Chance. Aber du bringst gar nichts, wenn du dich mit >spezifischem Fehlverhalten< abgibst.«
    »Warum? Davon kann man doch ausgehen.«
    »Nein, das kann man nicht! Das sind Dinge, die die Abflüsse verstopfen. Bis du damit fertig bist, jede Kleinigkeit auszudiskutieren, erstickst du in Schlamm. Da steckst du bis zum Hals – «
    »Es ist nicht notwendig, die Analogie auszusprechen«, unterbrach Phyllis.
    »... in tausend Belanglosigkeiten, die die Anwälte vor die Gerichte schleppen.«
    »Ich glaube, ich verstehe dich«, sagte Andrew. »Du würdest gerne einen kräftigen Besen sehen. Das wäre eine Kur, die noch schlimmer ist als die Krankheit. So etwas ist gefährlich. «

    »Okay. Vielleicht habe ich ein wenig übertrieben.« Steven Trevayne lächelte ernst, ohne sehr viel Zuneigung. »Aber das darfst du den >Hütern des Morgen< glauben. Wir fangen an, ungeduldig zu werden.«
     
    Trevayne stand im Morgenrock vor der Türe, die auf den Balkon hinausführte. Es war ein Uhr früh; er und Phyllis hatten sich einen alten Film im Fernseher angeschaut. Das war eine schlechte Gewohnheit, die sie sich angeeignet hatten. Aber es machte Spaß; auf ihre Weise waren diese alten Filme Beruhigungsmittel.
    »Was ist denn?« fragte Phyllis vom Bett her.
    »Nichts. Ich hab’ nur den Wagen vorbeifahren sehen; Websters Leute.«
    »Benutzen die nicht das Gästehäuschen?«
    »Ich hab’ ihnen gesagt, daß sie das dürfen. Die haben ein wenig gedruckst. Sie sagten, sie würden ein oder zwei Tage warten.«
    »Wahrscheinlich wollen sie die Kinder nicht beunruhigen. Es ist jetzt an der Zeit, ihnen zu sagen, daß für die Vorsitzenden von Unterausschüssen Routinevorsichtsmaßnahmen getroffen werden.«
    »Ja, wahrscheinlich. Steve scheint sich das ja ziemlich zu Herzen zu nehmen, nicht wahr?«
    »Nun ... « Phyllis schüttelte ihr Kissen auf und runzelte die Stirn, ehe sie antwortete. »Ich glaube, du solltest das, was er gesagt hat, nicht zu ernst nehmen. Er ist jung. Er ist wie seine Freunde: die neigen zu Verallgemeinerungen. Die können – oder wollen – die Komplikationen noch nicht akzeptieren. Die ziehen >harte Besen< vor.«
    »Und in ein paar Jahren werden sie sie benutzen können. «
    »Dann werden sie das nicht mehr wollen.«
    »Darauf würde ich mich an deiner Stelle nicht verlassen. Manchmal glaube ich, daß es das ist, worum die ganze Geschichte sich dreht. Da fährt der Wagen schon wieder.«

TEIL II

13.
    Es war beinahe halb sieben; die restlichen Mitarbeiter waren schon vor mehr als einer Stunde gegangen. Trevayne stand hinter seinem Schreibtisch, den rechten Fuß lässig auf der Sitzfläche seines Sessels, den Ellbogen aufs Knie gestützt. Rings um den Schreibtisch versammelt, standen die wichtigsten Angehörigen des Unterausschusses, vier Männer, die Paul Bonners Vorgesetzte im Verteidigungsministerium widerstrebend >freigegeben< hatten, und starrten die Grafiken an, die

Weitere Kostenlose Bücher