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Das geraubte Paradies

Das geraubte Paradies

Titel: Das geraubte Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Pilot des Rotorschwebers den Widerständlern, die aus der Deckung des Eingangs heraus auf ihn feuerten. »Widerstand ist zwecklos und hat nur Ihren Tod zur Folge.«
    Vor dem Haus quietschten Bremsen, und Reifen knirschten. Scheinwerfer erhellten den im schwindenden Tageslicht schnell dunkler werdenden Wald. Türen schlugen, und Männer brüllten Befehle.
    Carya wirbelte herum und floh. Ihr blieb keine andere Wahl, nicht in diesem Augenblick. Sie schlug sich in den Wald, der sich am Berghang rund um die Hütte erstreckte. Ferrer und Pitlit liefen vor ihr. Und mit einem Blick über die Schulter vergewisserte sich Carya, dass zumindest Emm und Ziyi noch hinter ihr waren.
    »Stehen bleiben«, schrie eine Männerstimme von der Hütte her. Eine zweite fiel in den Aufruf ein.
    Mit einem Sprung warf sich Carya seitwärts in die Büsche, denn sie bezweifelte, dass es bei höflichen Aufforderungen bleiben würde. Keine Sekunde zu früh. Hinter ihr peitschte ein Schuss, gleich darauf ein zweiter und ein dritter. Eine Frau schrie auf, der Tonlage nach glaubte Carya, dass es sich um Ziyi handelte.
    Carya rutschte ein paar Meter den Hang hinunter und rollte sich hinter einen Baumstamm. Vorsichtig lugte sie hervor, um die Lage zu überblicken. Von Ferrer und Pitlit war keine Spur zu sehen, Emm schlug einige Schritte hangaufwärts Haken zwischen den Bäumen, verfolgt von zwei Zonengardisten mit Taschenlampen und Pistolen. Das Haus konnte Carya durch die Bäume nur schlecht erkennen, aber den Schreien nach zu urteilen wurde auch dort noch gekämpft.
    Ich kann nicht alle retten
, erkannte sie.
Aber vielleicht wenigstens Emm.
    Suchend sah sie sich auf dem Waldboden um. Die Auswahl an natürlichen Waffen war begrenzt. Kurz entschlossen packte Carya zwei dicke Äste, bevor sie wieder auf die Beine kam und geduckt durch die Schatten unter den Bäumen eilte.

Kapitel 27
    Lautlos wie eine Katze huschte Carya hinter den beiden Gardisten her, die Emm verfolgten. Die hell strahlenden Lampen der Männer halfen ihr, sich zu orientieren. Erstaunlicherweise schienen sie den ganzen Wald um Carya herum zu erhellen. Es war wie am Flussufer, als Emm und Ferrer sie hatten Steine fangen lassen. Obwohl es eigentlich dunkel sein sollte, wirkte die Umgebung nicht wirklich dunkel, sodass es ihr leichtfiel, trockenen Ästen und Wurzeln am Boden auszuweichen, die sie früher zertreten hätte oder über die sie gestolpert wäre.
    »Stehen bleiben«, schrie einer der beiden Männer zum wiederholten Male. Emm dachte jedoch offensichtlich nicht daran, dem Befehl Folge zu leisten. Der zweite Gardist hielt inne, zielte und schoss. Aber er traf nur den Baum, hinter dem die rothaarige Frau gerade verschwand.
    Zu einem weiteren Schuss kam er nicht, denn im nächsten Augenblick war Carya heran. Trotz der Tatsache, dass er einen Helm und eine Schutzweste trug, holte sie aus und schlug ihm mit dem Stock in ihrer rechten Hand kraftvoll gegen den Hinterkopf. Wie sie es erwartet hatte, zuckte ihr Gegner zusammen und fuhr unwillkürlich herum. Der Stock in ihrer Linken sauste herab und traf seinen Unterarm knapp über dem Handgelenk. Mit einem Schmerzensschrei ließ der Mann die Pistole fallen.
    Doch er erholte sich schnell. Mit der Linken, in der er noch die Taschenlampe hielt, versuchte er, einen Schwinger gegen Caryas Kopf zu landen. Carya ließ die Stöcke fallen, wich zur Seite aus und packte seinen Arm. Sie drehte sich weiter, und schwungvoll schleuderte sie ihn gegen seinen Partner, der nun ebenfalls stehen geblieben war, um sich dieser unvermuteten Bedrohung zu widmen. Beide taumelten zwei Schritte zurück und prallten gegen einen nahen Baumstamm.
    Bevor sie sich wieder fangen konnten, war Carya auf die Knie gesunken und hatte die fallen gelassene Pistole aufgehoben. Instinktiv richtete sie den Lauf der Waffe auf den Kopf des ersten Mannes, allerdings besann sie sich sofort und zog ihn stattdessen nach unten, um auf seine Beine zu zielen. Zwei schnelle Schüsse peitschten, und beide Männer stürzten schreiend zu Boden. Augenblicklich war sie bei ihnen. »Pistole wegwerfen!«, schrie sie den zweiten Gardisten an und hielt ihm ihre Waffe vors Gesicht.
    Der Mann, auf dessen Zügen trotz der Schmerzen noch ein Rest eisernen Widerstands lag, zögerte einen Moment zu lange. Carya zog den Lauf zur Seite und schoss ihm in den rechten Arm. Er japste schmerzerfüllt auf, und die Waffe fiel zu Boden. Carya nahm auch diese an sich. Dabei fiel ihr Blick auf die Gürtel der

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