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Das geraubte Paradies

Das geraubte Paradies

Titel: Das geraubte Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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der Widerstand verraten, sonst hätte man uns doch im Wald nicht aufgespürt.«
    »Stimmt, und das ist übel«, antwortete Emm. »Denn jetzt müssen wir davon ausgehen, dass Dymond und seine Garde alles wissen, was wir besprochen haben. Dass es eine Verschwörung gibt, um das Tal anzugreifen, hatten sie sich ja bereits zusammengereimt, aber unsere Rolle hier war ihnen bislang unbekannt. Nun dauert es vermutlich höchstens ein paar Stunden, bis sie die Namen aller haben, die Teil des Widerstands sind, und bis sie die Bewachung ihres Arsenals verstärken, sodass wir es nicht mehr sabotieren können. Wir, die wir entkommen sind, können uns nicht mehr frei bewegen, da man nach uns suchen wird. Und all unsere bisherigen Möglichkeiten, etwa mithilfe von Ziyi die Einrichtungen des Brutlabors zu nutzen, sind auch dahin.«
    In einer Geste hilflosen Zorns ballte Ferrer die Hände zu Fäusten. »Das Schlimmste ist, dass wir Alecander und die anderen jenseits der Berge nicht über die Ereignisse unterrichten können, weil unsere Funkanlage zerstört wurde. Wir können sie nicht warnen. Sie werden auf unser Signal zum Angriff warten, das nicht kommen wird. Natürlich werden sie trotzdem losmarschieren, denn ein Zurück gibt es nicht mehr, und dann werden sie direkt in die voll einsatzbereite Kriegsmaschinerie der Zonengarde hineinlaufen.«
    »Wie konnte es nur passieren, dass euch die Garde auf die Spur gekommen ist?«, fragte Carya.
    »Das wüsste ich auch gerne«, brummte Ferrer. »Monatelang haben wir uns unbehelligt im Wald getroffen. Plötzlich taucht ihr auf und … Moment mal, sagtest du nicht, ihr wärt heute Vormittag zu Dymond zitiert worden?«
    »Ja, richtig. Er wollte einige Dinge über das Bündnis zwischen dem Mondkaiser und dem Lux Dei erfahren«, antwortete Carya. »Allerdings war es ein eher unsinniges Gespräch. Viel konnte ich ihm gar nicht erzählen.«
    Mit plötzlichem Argwohn musterte der Invitro-Techniker sie. »Ich frage mich, ob er dieses Zusammentreffen nicht noch aus einem anderen Grund organisiert hat. Hat er dich zufällig berührt, dir auf die Schulter geklopft oder so?«
    Carya schüttelte den Kopf. »Nein, während der ganzen Besprechung hat mich niemand angefasst.«
    »Was ist mit diesem Wachmann?«, merkte Pitlit an. »Hat der dich beim Einsteigen nicht am Nacken gepackt?«
    »Na ja,
gepackt
ist das falsche Wort. Er hat mir irgendwie kurz eine Hand auf den Nacken gelegt, um mich darauf hinzuweisen, dass ich beim Einsteigen in den Wagen den Kopf einziehen soll.« Jetzt, da Carya genauer darüber nachdachte, kam ihr dieses Verhalten schon seltsam vor.
    Ferrer fluchte leise. »Gib mir mal die Lampe«, bat er, und als Carya gehorchte, begann er die Schulterpartie ihres Overalls abzuleuchten. Er fuhr mit dem Finger unter den Kragen des Kleidungsstücks und fluchte erneut. »Da haben wir den kleinen Mistkerl schon.« Vorsichtig zupfte er etwas von dem hellblauen Stoff und hielt es in den Lichtkegel der Lampe. Es sah aus wie ein winziger Käfer mit haarfeinen Beinchen aus Metall.
    »Eine Wanze«, verkündete Ferrer. »Offensichtlich ist Dymond misstrauisch geworden und hat dich mit einem zweiten Sender neben dem in deinem Armband ausgestattet, um dich besser verfolgen zu können. So eine elende …« Er presste Daumen und Zeigefinger zusammen und zerquetschte das winzige Gerät. Besorgt blickte er Emm an. »Wir müssen sofort weiter und uns möglichst weit von hier entfernen. Am besten fliehen wir in eines der Seitentäler.«
    »Ich habe eine bessere Idee«, entgegnete Emm. »Ich habe mir vor ein paar Monaten ein Privatversteck eingerichtet – für den Fall, dass Ziyi auffliegt und ich untertauchen muss. Dorthin können wir gehen. Niemand außer mir kennt es.«
    »Auch gut. Hauptsache irgendwohin, wo man uns nicht so schnell findet, selbst wenn Dymond seine Spürhunde losschickt.«
    Erschüttert blickte Carya auf den zerquetschten Peilsender in Ferrers Hand. »Licht Gottes, es tut mir so leid. Dass ich euch die Zonengarde auf den Hals hetze, habe ich wirklich nicht gewollt.«
    Emm legte ihr beruhigend eine Hand auf den Arm. »Das glauben wir dir. Woher solltest du auch von der Existenz solcher Überwachungsapparate wissen? Du kommst von jenseits der Berge, wo es solches Zeug seit Jahrzehnten schon nicht mehr gibt. Und selbst früher haben die Leute meist nicht gemerkt, wenn sie ausspioniert wurden.«
    »Passiert ist passiert.« Ferrer warf die Wanze fort. »Machen wir uns auf den Weg. Und bei

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