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Das geraubte Paradies

Das geraubte Paradies

Titel: Das geraubte Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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beschaffen, die das Tal erobern und besetzen könnten, wenn wir dafür das Arsenal der Zonengarde sabotieren. Wir hatten alles genau geplant. Allerdings hätte unser ursprüngliches Vorhaben ein paar Opfer auf unserer Seite erfordert, sodass wir uns etwas Neues ausgedacht haben, als du dich bereit erklärt hast, an unserer Seite zu kämpfen. Heute Nacht hätte Ferrer dich zur Kaserne der Zonengarde gebracht, und mit seiner Hilfe hättest du deren Kampfkraft spürbar schwächen sollen. Gleichzeitig wären Alecanders Truppen losmarschiert, um im Morgengrauen des übermorgigen Tages anzugreifen. Nur ist das jetzt hinfällig. Dymond ist uns um wenige Stunden zuvorgekommen und …«
    »He, äh, keine Ahnung, ob das wichtig ist, aber da blinkt plötzlich so ein rotes Licht«, unterbrach Pitlit sie. Der Straßenjunge deutete auf eine Apparatur rechts neben Ferrers Rechner.
    Ferrer drehte sich um und fluchte. »Wir bekommen Besuch«, erklärte er. Rasch wandte er sich dem Gerät zu und gab eine Befehlsfolge ein. Auf dem Bildschirm tauchten Informationen auf, mit denen Carya nichts anfangen konnte.
    »Drei Fahrzeuge«, meldete Ferrer. »Nähern sich rasch. So wie es aussieht, gehören sie zur Zonengarde.« Hektisch sprang er auf, löste einige Kabel und zog eine kleinere mobile Einheit aus dem größeren Rechner. »Raus! Alle raus hier, sofort. Wir sind aufgeflogen.«
    Augenblicklich brach etwas aus, das für Carya wie kontrollierte Panik aussah. Curzo eilte zu einem schwarzen Kasten hinüber, den Carya für ein Funkgerät hielt, und legte einige Hebel um. Es knallte zweimal, und Rauch stieg aus den schmalen Schlitzen an der Seite des Geräts auf. Ferrer schob derweil seinen tragbaren Rechner in eine Umhängetasche. Telep saß schon an der größeren Maschine und gab Befehle ein, woraufhin alle Bildschirme blau wurden. Emm klappte eine Kiste auf, zog eine krude verkabelte Box hervor und drehte an einem Einstellrad. »Fünf Minuten«, sagte sie und hob zur Verdeutlichung alle Finger einer Hand.
    Über dem Hausdach ertönte plötzlich ein Brausen. Gleichzeitig fiel ein Licht, wie von einem starken Scheinwerfer, durch die Fenstervorhänge und eine blecherne Stimme war zu vernehmen. »Achtung. Hier spricht die Zonengarde. Ergeben Sie sich. Kommen Sie unbewaffnet und mit erhobenen Händen aus dem Haus. Ansonsten sind wir gezwungen, Gewalt anzuwenden.«
    »Ein Wachschweber!«, schrie Pitlit.
    »Hinten raus«, befahl Curzo. »Ich lenke sie ab.« Er öffnete einen Spind neben der Eingangstür und zog eine große Schrotflinte hervor. Einer der Carya unbekannten Invitros schloss sich ihm an.
    Emm wandte sich an Carya. »Er hat gesagt …«, wollte sie übersetzen, doch Carya winkte ab. »Ich habe es verstanden. Ich lerne schnell, schon vergessen?«
    Ferrer lief zu einem der hinteren Fenster hinüber und öffnete es. Vorsichtig spähte er hinaus. »Sieht in Ordnung aus. Los, raus.«
    Zögernd wandte sich Carya Curzo und seinem Gefährten zu. Es juckte sie in den Fingern, ebenfalls zur Waffe zu greifen und ihre Haut im Kampf gegen die Zonengarde so teuer wie möglich zu verkaufen.
    »Lass sie, Aurelie Eins«, hielt Emm sie zurück. »Du bist später dran.«
    Brüllend riss Curzo die Tür auf, hob seine Flinte und feuerte sie krachend ab. Der andere Invitro warf sich nach draußen, und eine zweite Waffe knallte. Im nächsten Moment begann es in rascher Abfolge laut zu knacken, ein Geräusch, das Carya bereits kannte und nicht mehr so schnell vergessen würde. Im Eingangsbereich barsten Holz und Mörtel aus der Wand, als superheißes Licht die Baustoffe verbrannte. Curzo schrie gepeinigt auf und fiel auf die Knie.
    Mehr bekam Carya nicht mit, denn nach Ferrer und Pitlit sprang sie auf Emms Drängen hin aus dem Fenster. Sie landete auf dem weichen Waldboden hinter der Hütte. Wenige Schritte neben ihr ragte die Antennenschüssel auf. Jenseits des Dachfirsts schwebte rauschend ein weißer, tropfenförmiger Rotorschweber über der Lichtung, aber die Aufmerksamkeit des Piloten war anscheinend auf den Eingang gerichtet. Knackend entlud sich die Lichtkanone unter dem Bauch des Schwebers, während er seine Feinde beharkte.
    Carya sah das Fluggerät, und sie wusste genau, wohin sie hätte schießen müssen, um es zum Absturz zu bringen. Es frustrierte sie unendlich, dass sie keine Waffe zur Hand hatte, sondern zur Flucht gezwungen war.
    »Komm. Rasch.« Ferrer winkte ihr von unter den Bäumen. »Wir müssen weg.«
    »Geben Sie auf«, befahl der

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