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Das geraubte Paradies

Das geraubte Paradies

Titel: Das geraubte Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Hüfttreffer wohl für einen Bauchtreffer gehalten und dachte, ich würde demnächst ohnehin verbluten.« Jonan zuckte mit den Achseln, auch wenn Carya das nicht sehen konnte. »Wie dem auch sei: Wir leben beide, darauf kommt es an. Ist Pitlit auch bei dir?«
    »Ja, dem geht’s gut. Was ist mit Elje?«
    »Hat sich hier im Lager im Lazarett eingenistet. Am liebsten würde sie mir gar nicht von der Seite weichen, aber in den Kampf habe ich sie nicht mitgenommen.« Jonan schmunzelte. »Gut zu wissen, dass die Kinder wohlauf sind, hm?«
    Ein leises Kichern drang durchs Funkgerät. »Ja.« Dann wurde Carya wieder ernst. »Jonan, sieht es bei euch wirklich so schlimm aus?«
    »Na ja, der erste Angriff war eine ziemliche Katastrophe. Der Pass ist eng und die Burschen besitzen echt üble Waffen. Wie war das mit diesen beiden Straßenräubern damals auf der Gorgoneninsel, die mit Messern ankamen und dann echt überrascht geguckt haben, als wir unsere Schusswaffen ausgepackt haben? So ähnlich habe ich mich jetzt gefühlt. Ganz ehrlich? Ich bin mir nicht sicher, ob wir die Erdenwacht in einem Kräftemessen der Waffen besiegen können.«
    »Ihr müsstet den Rat als Geisel nehmen«, meinte Carya. »Und den Frieden erzwingen.«
    »Du magst recht haben. Leider müssten wir dazu ins Tal hinein. Und das ist gerade ziemlich schwierig. Der Tunnel im Norden ist vermint. Im Süden gibt es eine Mauer, für die unsere Panzer zu schwach sind. Außerdem können wir keine größeren Truppenkontingente verlegen, weil das die Erdenwacht merken und ihre Verteidigung entsprechend verlagern würde.«
    »Dafür blockieren wir ja gleich allen Funk. Dann dürfte ihr das schon schwerer fallen.«
    »Es bleibt dabei, dass unsere kleinen Panzer und Kanonen nicht stark genug sind, um im Süden durchzubrechen. Wir bräuchten größere Kaliber.« Er seufzte.
    »Jetzt könntet ihr diesen … wie hieß das Ding noch gleich?
Leviathan
? … gebrauchen, mit dem du damals Arcadion angegriffen hast, als du gekommen bist, um mich zu retten. Hast du mir nicht erzählt, der hätte glatt den Aureuswall durchbrechen können?«
    »Stimmt, das war ein Brocken. Hätten wir den bloß nicht gesprengt, sondern …« Jonan brach ab. Ein wahnwitziger Gedanke keimte in seinem Inneren auf. »Carya, entschuldige. Ich muss mit Paladin Alecander sprechen. Ich glaube, ich habe eine Idee. Wir melden uns gleich wieder.«
    Er schaltete das Funkgerät aus und sprang auf. »Paladine, Eure Majestät, mir ist vielleicht gerade eine Lösung für unser Problem eingefallen.«
    Die vier Männer blickten vom Planungstisch auf. »Eine, die uns binnen achtundvierzig Stunden ins Tal der Erdenwacht bringt?«, fragte Alecander.
    »Äh … puh …« Jonan versuchte innerlich die Entfernungen zu überschlagen, die es zu bewältigen galt. »Knapp, aber ja.«
    »Dann lassen Sie hören, Estarto.«
    »Ihr habt gesagt, dass wir nicht von Süden in das Tal einbrechen können, weil es da dieses Bollwerk gibt, das unsere Panzer und Kanonen nicht knacken können. Außerdem könnten wir die Truppen ohnehin nicht verlegen, weil das die Erdenwacht merken würde. Was wäre aber, wenn wir mit völlig neuen Einheiten, mit denen die Wacht garantiert nicht rechnet, direkt von Süden her angreifen?«
    »Von was für Einheiten sprechen Sie?«, wollte Iudicaton wissen. »Wir besitzen nichts Stärkeres als das, was wir hier vor Ort aufgefahren haben.«
    Jonan hob triumphierend den Zeigefinger. »Aber ich – vielleicht. Wie Euch bekannt sein dürfte, sind Carya und ich in den letzten Monaten ziemlich viel herumgekommen. Dabei haben wir auch ein Depot gefunden, in dem jemand alte, zum Teil schrottreife, aber zum Teil auch einfach nur aufgegebene Kriegsgeräte aus der Zeit des Sternenfalls versteckt hat. Ich hatte das völlig vergessen. Es befindet sich ein paar Hundert Kilometer südlich von hier, in der Gegend von Firanza.« Das stimmte nur annähernd, aber Jonan wollte nicht zu genau werden, um die Ausgestoßenen, die ihnen seinerzeit Hilfe und Obdach in ihrem Dorf geboten hatten, nicht in die Geschichte hineinzuziehen.
    »Und Sie glauben, da finden sich stärkere Waffensysteme?«, hakte Iudicaton nach.
    »Ich habe einiges über frühere Militärtechnologie gelesen, daher
weiß
ich, dass es dort noch ein paar richtig schwere Brocken gibt. Ich habe den Namen vergessen, aber ich erinnere mich an eine massige Raketenlafette auf einem Lastwagen und so eine einzelne riesige Kanone auf einem Radträger, wahrscheinlich

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