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Das geraubte Paradies

Das geraubte Paradies

Titel: Das geraubte Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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überprüfen. Die
Titania
ist kein Raketenflugzeug.«
    Emm bedeckte das Funkgerät mit ihrer Hand und fluchte leise. Sie hob den Blick zu Carya, Pitlit und Ferrer. »Was machen wir jetzt?«
    Carya schürzte nachdenklich die Lippen. Ihr kam eine Idee. Es war ein ziemlicher Schuss ins Blaue, aber sie hatten schließlich nichts zu verlieren, wenn sie es versuchten. »Sag ihm, er soll uns die Funkfrequenz von Kapitän Denning und der
Albatros
geben. Die haben vor drei oder vier Tagen bei ihnen getankt.«
    Die Invitro-Frau kam der Aufforderung nach.
    »Was wollen Sie denn von Denning?«
, wunderte sich Al Salayeff.
    »Das hat Sie nicht zu kümmern, Kapitän«, sagte Emm scharf. »Geben Sie uns einfach die Frequenz, wenn Sie Ihren Geschäften weiter unbehelligt nachgehen wollen.«
    »Schon gut, schon gut. Kein Grund, ausfallend zu werden.«
Der Kapitän der
Maersk Titania
übermittelte ihnen die gewünschten Daten und schien redlich erleichtert zu sein, als Emm ihn daraufhin entließ.
    »Rufen wir Denning«, sagte Carya.
    »Bin schon dabei«, erwiderte Ferrer, der an Emms Seite für alle technischen Aspekte ihrer Kommunikationsbemühungen zuständig war. »Sprich mir mal einen Gruß ins Mikrofon. Den wiederhole ich dann so lange, bis der gute Mann sich meldet.«
    »Na schön.« Carya räusperte sich und beugte sich über das Kontrollpult. »Kapitän Denning, hier ist Carya. Ich hoffe, Sie erinnern sich noch an mich. Sie haben meine Freunde und mich nach Francia gebracht. Ich brauche dringend Ihre Hilfe. Bitte melden Sie sich. Oh, und sagen Sie Géant, sein Bruder Bonasse schickt Grüße aus Paris.« Sie schaute zu Ferrer hinüber, der zufrieden nickte.
    »Jetzt heißt es warten und hoffen«, sagte dieser.
    »Wieso brauchen die so lange?« Mit grimmiger Miene marschierte Großinquisitor Aidalon zwischen Funkgerät und Planungstisch hin und her. Dafür, dass er ein lahmes Bein hatte, war er ein ziemlich unruhiger Geist, fand Jonan. »Mit jeder Stunde, die verstreicht, sinken unsere Aussichten auf einen Sieg. Wir sitzen hier lediglich herum und unternehmen nichts.«
    »Sprecht nur für Euch, Großinquisitor«, entgegnete Alecander. »Unsere Truppen auf dem Pass bedrängen den Feind weiter. Paladin Iudicaton stellt die vier Züge zusammen, die sich über die Berge schlagen sollen. Und ich bereite alle Informationen vor, die Carya Diodato benötigt, um die
Hephaistos-V
zu sabotieren. Wenn Ihr der Meinung seid, das sei zu wenig, geht nach draußen und tut etwas Sinnvolles.«
    In Augenblicken wie diesen beneidete Jonan Alecander. Der Paladin konnte selbst dem Großinquisitor des Lux Dei gegenüber klare Worte wählen, ohne eine standrechtliche Hinrichtung zu riskieren. Rang hatte seine Privilegien.
    Seit einer knappen halben Stunde saßen sie nun in der Kommandozentrale des Heerlagers und warteten darauf, dass Carya Kapitän Denning erreichte. Im Grunde war das nicht viel Zeit, aber es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, wenn man wusste, dass innerhalb des Tals der Erdenwacht Scharen emsiger Techniker damit beschäftigt waren, das Damoklesschwert zu schleifen, das auf die Truppen der Angreifer herabsausen sollte.
Vielleicht sollte ich einfach losfahren,
dachte Jonan.
Wir machen einen Treffpunkt aus. Ist Denning zum verabredeten Zeitpunkt vor Ort, habe ich Glück gehabt. Wenn nicht, habe ich zumindest mein Möglichstes gegeben.
    Der Gedanke war in seinem Inneren gerade so weit gereift, dass er bereit war, ihn in die Tat umzusetzen, als plötzlich ein Knacken im Lautsprecher der Funkstation und danach Caryas Stimme zu hören war.
»Paladin Alecander?«
    Der Mann in der weiß-goldenen Rüstung trat ans Funkgerät. »Ich bin hier, Carya.«
    »Wir haben Denning erreicht. Er war sehr überrascht über unsere Anfrage, aber ich konnte ihn überzeugen, dass er eine Menge gutes Geld verdienen kann, wenn er uns hilft. Ich hoffe, ich habe ihn nicht belogen.«
    »Er soll bekommen, wonach ihm verlangt. Hauptsache, er trägt seinen Teil zum Gelingen von Jonans Plan bei.«
    »Das wird er. Er befindet sich im Augenblick auf dem Weg nach Genovia, aber er ändert sofort den Kurs, landet bei Livorno und kommt mit einem Lastwagen voller Treibstoff zum vereinbarten Treffpunkt. Den Lastwagen müssen wir ihm übrigens ebenfalls bezahlen.«
    »Wie auch immer. Wo befindet sich der Treffpunkt?«
    Carya zögerte.
»Kann ich mit Jonan direkt sprechen?«
    Im Hintergrund knurrte Aidalon. Der Paladin jedoch machte Jonan wortlos Platz. Er schien bereit, Carya und

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