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Das Geschenk: Roman

Das Geschenk: Roman

Titel: Das Geschenk: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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rauswerfen.« Sie lächelte liebenswürdig. »Aber wir im Zug haben diese Probleme nicht. Bei Amtrak kriegen Sie einen Tritt in Ihren aufsässigen Hintern, wann und wo immer wir wollen. Aber wir geben Ihnen immerhin eine Taschenlampe und einen Kompass mit, damit Sie sich zurechtfinden, sobald Sie draußen sind. Das ist die offizielle Verfahrensweise bei Amtrak, und ich finde, das ist ganz okay so.« Sie schaute aus dem Fenster. »Mein Gott, ist das Schneegestöber schlimm geworden! Sieht aus, als würde sich da draußen ein verdammter Blizzard zusammenbrauen.« Sie sprach wieder in ihr Walkie-Talkie. »Hier ist noch mal der Zugservice. Was den Eins-vier-eins angeht, bringt eine Schneeschaufel und einen Erste-Hilfe-Kasten gegen Erfrierungen mit. Ende.«
    »Ich zieh mich ja schon an!«, rief der junge Mann so laut, dass jede Person am anderen Ende des Walkie-Talkies ihn hätte hören können. »Sie können diesen Eins-vier-eins abbrechen.«
    Roxanne sah ihn ernst an und schüttelte langsam den Kopf. »Jetzt, wo der Alarm ausgelöst wurde, kann er nicht mehr zurückgenommen werden, fürchte ich. Und wir haben noch eine lange Fahrt vor uns. Da ist es ja möglich, dass Sie diesen Unfug noch einmal versuchen, und dann könnte jemand Sie sehen, ein kleines Kind vielleicht oder ein älterer Fahrgast, und dann gäbe es richtigen Ärger.«
    »Ich schwöre Ihnen«, sagte der junge Mann, während er sich hastig anzog, »ich ziehe kein einziges Kleidungsstück mehr aus. Ich schlafe in meinen Sachen. Versprochen.«
    »Na, ich weiß nicht. Spüren Sie ’s? Der Zug wird schon langsamer, und der Lokführer wird verdammt sauer sein, wenn ich ihm melde, dass es ein falscher Alarm war. Was meinen Sie, was es kostet, wenn ein so langer Zug einen ungeplanten Zwischenstopp macht?«
    »Bitte, bitte! Ich verspreche Ihnen, ich zieh mich nicht mehr aus!«
    Roxanne seufzte und sagte in ihr Walkie-Talkie: »Okay, hier ist noch mal der Zugservice. Streichen wir den Eins-vier-eins. Ich wiederhole – den Eins-vier-eins streichen.« Sie sah den jungen Mann auf eine Weise an, die keinen Zweifel daran ließ, dass sie alles voll im Griff hatte. »Also, Baby, wenn ich bei Ihnen noch mal etwas sehen sollte, das bedeckt sein müsste, sind Sie die längste Zeit in diesem Zug gewesen. Dann ist es mir auch egal, wo wir gerade sind, ob mitten in der Wüste oder im Gebirge. Dann gibt es keine Gnade mehr, klar?«
    Er nickte demütig und zog sich die Decke über den Kopf.
    »Gute Nacht, Arizona«, wünschte Roxanne, ehe sie und Eleanor weitergingen.
    Die beiden Frauen stiegen in die untere Etage, wo Roxanne die Duschaktion des Knabenchors kontrollierte. Zufrieden mit dem Stand der Dinge schlenderten sie und Eleanor weiter zum Salon und setzten sich an einen freien Tisch.
    »Knabenchöre, Antidämonenpulver und ein nackter Mann aus Arizona. Sie haben wirklich eine unruhige Nacht.«
    »Ach, Liebes, das war doch harmlos! Ich könnte Ihnen Sachen erzählen …«
    »Ich würde mich freuen.«
    »Vielleicht können wir mal einen gemütlichen Abend außerhalb des Zugs verbringen.«
    Eleanor dachte ernsthaft daran, Max zu überreden, Roxanne als Beraterin für ihr Filmprojekt zu engagieren, als der Zug deutlich spürbar seine Fahrt verlangsamte.
    »Gibt’s ein Problem?«, erkundigte Eleanor sich.
    »Nein, auf diesem Streckenabschnitt gibt es Geschwindigkeitsbegrenzungen und ein paar unbeschrankte Übergänge. Kommen Sie mit. Ich zeige Ihnen eine Annehmlichkeit, die ausschließlich Eisenbahnfahrten vorbehalten ist. In einem Flugzeug finden Sie die ganz sicher nicht.«
    Roxanne führte Eleanor zu einem Ende des Waggons, wo sie das obere Fenster der Zugtür öffnete und einen Strom kalter, frischer Luft hereinließ.
    »Himmel, das fühlt sich wunderbar an«, sagte Eleanor.
    »Ich komme jeden Tag mehrmals hierher, um den Kopf freizubekommen, die frische Luft zu atmen und einen Blick auf unser Land zu werfen, ohne dass eine Glasscheibe dazwischen ist.« Sie schauten eine Weile hinaus auf die Landschaft, die langsam an ihnen vorüberglitt; dann schloss Roxanne das Fenster, während der Chief wieder Fahrt aufnahm. »Ich habe Regina geraten, das auch mal zu probieren. Es verschafft einem ein bisschen Frieden und lädt die Batterien auf.«
    »Wie viele Kinder haben Sie außer Regina?«
    »Neun, und alle sind erwachsen. Und dreiundzwanzig Enkelkinder.«
    Eleanor schüttelte den Kopf. »Sie sehen nicht annähernd alt genug dafür aus.«
    »Tja, ich hab früh angefangen,

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