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Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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schalldicht.«
    »Du denkst, ich weiß es nicht? Nachdem ich beinahe ein Jahr hier gelebt habe?«
    »Ich liebe dich, Robert – ich bin so glücklich, daß du unsere Winnie heiraten wirst.«
    »Ich auch, Joan. Und jetzt sei still. Es gibt zu tun.«
     
    *
     
    Joan Eunice griff nach dem Interkom auf ihrem Nachttisch, tippte Cunnighams Nummer ein und packte gleichzeitig Robertos Hand.
    »Jawohl, Miss?«
    »Cunnigham, ich möchte Frühstück für vier Personen in meiner Suite haben.«
    »Ja, Miss.«
    »Stellen Sie die Sachen einfach dort ab, und sorgen Sie auch für Warmhalteplatten. Keine Bedienung. Ich weiß nicht, wann Mister Salomon und Doktor Garcia aufwachen, möchte aber, daß dann alles bereit steht. Winnie und ich möchten aber jetzt schon essen.« Sie zwinkerte dem Doktor zu und drückte seine Hand.
    »Natürlich, Miss.«
    »Sagen Sie, Cunnigham, waren Sie schon einmal richtig zugeknallt?«
    »Pardon, Miss?«
    »Jetzt stellen Sie sich nicht so an. Sie wissen genau, was ich meine. Betrunken und verkatert.«
    »Früher habe ich gelegentlich derartige Erfahrungen gemacht.«
    »Dann können Sie sich ja vorstellen, wie wir uns im Moment fühlen – zumindest Winnie und ich, aber ich glaube kaum, daß es den Herren besser geht. Aber immerhin haben wir eine ausgezeichnete Entschuldigung.«
    »Ich habe von dem Ärger gehört, Miss. Wirklich unangenehm.«
    »Cunningham, ich spreche nicht von Charlie. Es mag herzlos klingen, aber er hat den Streit selbst angefangen – und verloren.«
    »Oh. Nun, wenn ich das sagen darf, Miss, er war beim Personal auch nicht gerade beliebt. Eigentlich mochten wir es überhaupt nicht, wenn er im Haus war.«
    »Ich weiß. Ich hätte das auch schon längst unterbunden, wenn er nicht ausgerechnet für Mister Salomon gearbeitet hätte. Nein, mit der ›ausgezeichneten Entschuldigung‹ meinte ich etwas anderes. Wir haben eine Verlobung gefeiert.«
    Cunningham meinte vorsichtig: »Darf ich gratulieren, Miss?«
    »Ja, aber nicht mir. Doktor Garcia wird unsere Winifred heiraten.«
    »Oh! Das ist schön, Miss. Aber wir werden sie bestimmt vermissen.«
    »Ich hoffe sehr, daß wir sie nicht vermissen müssen. Das hier ist ein großes Haus, Cunningham, viel zu groß für eine einzelne Person. Oder auch für zwei, falls Mister Salomon uns die Ehre erweist, hier zu nächtigen. Was für meinen Geschmack nicht oft genug der Fall ist, doch er befürchtet, Anwesenheit hier könnte zu Klatsch und Tratsch führen.«
    »Äh, darf ich offen sprechen, Miss?«
    »Selbstverständlich, Cunningham.«
    »Mister Salomon ist ein feiner Herr. Aber wenn er sich deswegen Sorgen macht, kann ich nur sagen, das ist absolut überflüssig. Das Personal klatscht nicht über seine Anwesenheit. Sie respektieren ihn.«
    »Vielleicht erzählen Sie ihm das selbst. Auf mich hört er nicht. Aber heute geht es mir nur darum, ihn solange wie möglich schlafen zu lassen, weil er gegen abend nach Washington fliegen muß. Gehen Sie deshalb besser gar nicht erst in die Nähe seines Zimmers, und sorgen Sie dafür, daß ihn auch sonst niemand stört.«
    »Selbstverständlich, Miss. Haben Sie besondere Anweisungen für das Frühstück?«
    »Wir möchten etwas Einfaches haben. Kaffee, Orangensaft, Grapefruits, Rührei, Würstchen und ein paar Steaks. Ach ja, auch etwas Aufschnitt und ein paar Scheiben Käse. Und natürlich Toast, Waffeln, Marmelade und dergleichen. Vergessen Sie die Cornflakes nicht. Ich glaube, das ist schon alles.«
    »Jawohl, Miss, wird alles in etwa zwanzig Minuten serviert.«
    Joan schaltete das Interkom ab. »Nun, wie habe ich das gemacht, Doktor?«
    »Manchmal habe ich den Eindruck, du bist nicht ganz ehrlich.«
    »Manchmal muß ich eben Rücksicht auf die Gefühle meiner Angestellten nehmen. Wo sind deine Kleider, Roberto? Noch im Wohnzimmer?«
    »Ja. Ich sollte mich jetzt wohl besser anziehen.«
    »Du solltest besser noch einmal darüber nachdenken. Uns bleiben immerhin noch zwanzig Minuten, die wir nutzen könnten.«
    »Oh, Eunice!«
    »Nur Mut, Kamerad. Bewegung!«

 
– KAPITEL –
ACHTZEHN
     
    Dabrowski half ihr beim Aussteigen, und Fred sperrte den Wagen ab. Sie eskortierten sie zum Aufzug. Joan Eunice blickte in die Kabine, als die Türen zurückrollten. »Hier muß es passiert sein.«
    Dabrowski sagte: »Miss Smith, ich wünschte, Sie würden es sich noch anders überlegen. Sie wissen nicht einmal, ob Joe Branca noch hier wohnt.«
    »Aber ich weiß es. Er hat bloß die Telefonrechnung nicht bezahlt, und

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