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Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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daß Sie weiterleben werden. Dies ist ein feiner Körper. Gesund.«
    »Kann … nichts … fü-fühlen … vom-Kinn-abwärts … tot.«
    »Gut für Sie«, erwiderte der Arzt. »Ihr ganzer Körper ist nämlich festgeschnallt, als Vorsorge für den Tag, wo Sie ihn fühlen werden. Es kann sein, daß sich anfangs unkontrollierbare Zuckungen einstellen. Dann werden Sie arbeiten und lernen müssen, Ihren Körper zu gebrauchen. Langes und geduldiges Üben wird nötig sein.«
    »Wie – lange?«
    »Ich weiß es nicht. Doktor Boyles Schimpansen machten es ziemlich schnell, innerhalb von zwei Monaten oder so. Bei Ihnen könnte es durchaus länger dauern. Aber warum sich jetzt den Kopf darüber zerbrechen? Sie haben einen neuen Körper, der für viele Jahre gut ist. Sie könnten der erste Mensch sein, der zweihundert Jahre alt sein wird. Seien Sie also nicht ungeduldig. Ruhen Sie sich aus, bitte. Ich werde jetzt Ihren neuen Körper überprüfen. Wenn Doktor Feinstein eintrifft, werden wir sehen, ob er Ihre Augen heute dem Licht aussetzen wird.«
    Von der Decke befreit, blieb der neue Körper trotzdem größtenteils bedeckt. Eine Art Plastikkorsett, das nach dem Prinzip der eisernen Lunge arbeitete, umhüllte den Rumpf vom Hals bis an die Hüften; Arme und Beine waren mit gepolsterten Gurten festgeschnallt; urethrale und anale Katheter waren eingeführt und befestigt; zwei Schlauchleitungen für intravenöse Ernährung und zur Überwachung des Blutes waren angeschlossen. Drähte, die den Körper mit dem Monitor verbanden, waren hier und dort. Das Ganze bot einen ziemlich schaurigen Anblick, an dem nur ein Mediziner Gefallen finden konnte.
    Dr. Hedrick schien erfreut. Er zog einen Kugelschreiber aus der Brusttasche seines Kittels und kratzte die Sohle des rechten Fußes. Der erwartete Reflex kam wie erwartet, die Reaktion von Johann Smith blieb hingegen aus, ebenfalls wie erwartet.
    »Doktor Hedrick?« kam eine Stimme aus dem Wandlautsprecher.
    »Ja.«
    »Doktor Feinstein operiert.«
    »Gut.« Er breitete die Decke über den Körper. »Haben Sie das gehört, Mr. Smith? Ihr Augenspezialist ist im Operationssaal und kann Sie heute nicht sehen. Aber das macht gar nichts, denn für einen Tag haben Sie schon genug gehabt. Es ist Zeit, daß Sie schlafen.«
    »Nein. Tun – Sie – es. Meine … Augen.«
    »Nein. Wir warten auf Doktor Feinstein.«
    »Nein! Sie sind … Chefarzt.«
    »Richtig, und Ihre Augen werden nicht angerührt, bis Ihr Facharzt darüber entscheidet.«
    »Zum … Teufel mit … Ihnen. H-holen … Sie … Jake – Salomon!«
    »Mr. Salomon hält sich in Europa auf. Wir werden ihn sofort verständigen, daß Sie wach sind. Möglicherweise kann er schon morgen hier sein, aber ich kann es Ihnen nicht versprechen. In der Zwischenzeit möchte ich, daß Sie ausruhen. Schlafen.«
    »Nein!«
    »Oh, aber Sie werden es tun.« Dr. Hedrick zeigte zu Dr. Brenner und nickte. »Ich bin für Ihr Wohlergehen verantwortlich. Wir werden jetzt Ihre Atmung verlangsamen und zugleich eine harmlose Droge in Ihren Blutkreislauf bringen. Sie wird dafür sorgen, daß Sie schlafen. Und nun gute Nacht, Mr. Smith, und nochmals meinen Glückwunsch.«
    »Sie … Sie – sind … ein …« Johann Smith schlief ein.
    Plötzlich erwachte er halb. »Eunice?« (Ich bin da, Boß. Schlaf jetzt weiter.) Er schlief weiter.

 
– KAPITEL –
SECHS
     
    »Hallo, Jake!«
    »Hallo, Johann. Wie fühlst du dich?«
    »Wütend wie ein Fuchs mit dem Schwanz in der Falle, außer wenn diese Tyrannen mich mit Psychodrogen traktieren, die mich sanft und friedlich wie ein Lamm machen. Wo, zum Teufel, bist du die ganze Zeit gewesen? Warum kamst du nicht, als ich dich rufen ließ?«
    »Ich war in Urlaub. Die ersten richtigen Ferien seit fünfzehn Jahren. Hast du was dagegen?«
    »Reg dich nicht auf. Schön braun siehst du aus. Und abgenommen hast du auch, wie mir scheint. Gut, gut – trotzdem war ich enttäuscht, daß du nicht wenigstens für einen oder zwei Tage zurückkamst, als ich aufwachte. Verletzte meine Gefühle.«
    »Ha! Du hast keine Gefühle. Hattest nie welche.«
    »Nun, Jake, das ist nicht wahr. Ich habe Gefühle, wenn ich auch nie dafür war, sie zu zeigen. Aber ich brauchte dich!«
    Der Anwalt schüttelte seinen Kopf. »Du brauchtest mich nicht. Ich weiß, warum du es dir einbildest. Du wolltest, daß ich mich in Doktor Hedricks Behandlung deines Falles einschaltete. Was ich niemals getan hätte. Also verlängerte ich meinen Urlaub, um nutzlosen Streit zu

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