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Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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einer höheren Instanz desavouieren zu lassen. Alec, wenn du die Geschäftsfähigkeit bestreiten willst, wirst du bis dahin warten und gewichtige Gründe für deinen Antrag anführen müssen. Bist du damit zufrieden?«
    »Ich werde es wohl sein müssen.«
    Mrs. Seward stand mit rotem Gesicht auf und sagte zu Alec Train: »Sie sind gefeuert!«
    MacCampbell sagte kalt: »Mrs. Seward, betrachten Sie sich als glücklich, daß Sie diesen Ausbruch bis nach Ende der Sitzung aufgespart haben. Sie können jetzt gehen. Auch die drei anderen Damen sind frei, die Räume des Gerichts zu verlassen.«
    Als sie aufstand, sagte Johanna Sewards Schwester June: »Sir, darf ich eine Frage stellen?«
    »Gewiß, Mrs. Frabish.«
    »Sie haben diese Person freigelassen – das ist in Ordnung, ich will nicht kritisieren. Aber wollen Sie ihr gestatten, in meines Großvaters Haus zu leben? Ich denke, Sie sollten wissen, daß es mit wertvollen Kunstschätzen geradezu überladen ist. Was soll sie daran hindern, es auszuräumen, während wir mit der Erbringung des Beweises beschäftigt sind, daß sie nicht unser Großvater sein kann?«
    »Oh, Mrs. Frabish, ich bin überzeugt, daß Mr. Salomon als Rechtsanwalt die Pflichten und Verantwortlichkeiten eines Vermögensverwalters und -konservators kennt. Wie auch immer – Jake, es wäre ratsam, ein Verzeichnis der Kunstgegenstände anzulegen und ihren Marktwert von einem unabhängigen Kunstexperten schätzen zu lassen. Ferner würde ich empfehlen, die Verbringung jeglicher Gegenstände von künstlerischem oder sentimentalem Wert aus dem Haus zu verhindern, solange eine endgültige Gerichtsentscheidung aussteht.«
    »Kein Problem. Da ich ohnedies den Haushalt überwachen muß, habe ich bisher einen großen Teil meiner Zeit dort verbracht und kenne mich mittlerweile ziemlich gut aus. Ich werde einen Experten berufen und den Chef von Johannes Bewachermannschaft instruieren.«
    »Darf ich etwas fragen, Sir?«
    »Bitte sehr – Miss Smith.«
    »Ich bitte meinerseits um Schutz vor Übergriffen. June weiß nicht, was für Kunstgegenstände ich besitze. Nicht eine von ihnen war in meinem Haus, seit es erbaut wurde. Während meiner langen Krankheit und Invalidität dachte nicht eine von ihnen daran, mich zu besuchen, anzurufen oder Blumen zu schicken. Genauso war es während meiner Rekonvaleszenz nach der Operation. Dagegen erfuhr ich, daß Johanna – Mrs. Seward – sich unmittelbar nach meiner Operation, als ich bewußtlos in der Klinik lag, Zutritt in mein Haus zu verschaffen suchte. Ich traue ihnen nicht; ich erbitte den Schutz des Gerichts.«
    »Jake?«
    »Ich war nicht dort, aber ich hörte es vom Chef der Wachmannschaft.«
    »Mrs. Seward?«
    Sie rümpfte die Nase. »Ich war vollkommen im Recht! Ich bin die nächste lebende Verwandte.«
    »Ich verstehe. Nun, meine Damen, hören Sie gut zu, bevor Sie gehen. Sie werden sich aller Besuche im Privathaus, in den Betrieben und sonstigen Liegenschaften Johann Sebastians Smiths enthalten, bis eine endgültige Gerichtsentscheidung ergangen sein wird. Sie werden ferner keine Versuche unternehmen, diese junge Dame, die ich ›Miss Smith‹ genannt habe, zu sehen oder zu sprechen. Wenn Sie mit ihr oder mit dem gerichtlich bestellten Vermögensverwalter zu sprechen haben, dann werden Sie dies nur durch dieses Gericht oder durch Ihren Anwalt tun, und Ihr Beauftragter wird sich an Mr. Salomon und niemals an Miss Smith wenden. Dies ist eine richterliche Anordnung, deren Nichtbefolgen strafbar ist. Haben Sie mich verstanden? Gibt es dazu noch Fragen?«
    MacCampbell wartete, dann fuhr er fort: »Sehr gut. Bitte gehen Sie jetzt.«
    Der Richter blieb stehen, während sie hinausgingen. Als die Tür zufiel, seufzte er. »Puh! Miss Smith – oder sollte ich sagen ›Bruder Schmidt‹? – wollen Sie jetzt diesen Glen Grant? Das heißt, Glenlivet, ich habe keinen Glen Grant.«
    Sie lächelte entschuldigend. »Wirklich, mit diesem neuen Körper habe ich noch nichts so Starkes ausprobiert. Jake und ich sollten jetzt gehen – Sie und Bruder Alec haben eine Verabredung mit den Fischen.«
    »Oh, setzen Sie sich. Alec hat seine Ausrüstung in seinem Wagen, der hier im Keller steht, und der Hubschrauber holt uns erst in ungefähr einer Stunde ab. Noch eine Cola?«
    »Gibt es Sherry? Ein Glas Sherry macht mich auf eine sehr angenehme Weise beschwingt. Ich habe den Verdacht, daß meine Spenderin überhaupt nicht getrunken hat und ihr Körper nichts vertragen würde.«
    »Sherry ist da.

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